Nichts. Einfach nichts. Ein leeres Storchennest auf einem vergessenen Strommast. Idyllisch. Ein weiteres Haus mit Backsteinen und einem verschnörkelten Gartenzaun davor. Romantisch. Ansonsten: Stille. Bis auf den einen kleinen Jungen unserer Nachbarn, der es scheinbar liebt, mit Holz auf etwas drauf zu schlagen, was viel Krach macht. Ich bin in Mecklenburg, auf Middenmank. Genauer gesagt in einem Dorf 15 Minuten von Ludwigslust entfernt, liebevoll „LuLu“ genannt. Für mich als Sächsin die seltsamste Abkürzung, weil wir als Kinder das zum Toilettengang sagen. Seis drum, das Stadtmotto lautet „Lust auf Leben“ und das ist doch schon wieder überzeugend. Die Kinder fühlen sich zuhause im Nichts. Weil dieses Nichts dazu führt, dass sie endlich mit mir gemeinsam die Pastellkreiden ausprobieren. Wir malen Schafe und den angrenzenden Baum und ein Holzhaus. Und das, ohne dafür die Farbe braun im Pastellkreidenkasten zu finden. Wir graben Edelsteine aus einem fertig gekauften Bastelsatzkasten und googlen dann, was für Steine wir gefunden haben. Einen Bernstein zum Beispiel. Meine Tochter glaubt mir nicht, dass er echt ist. Ich fahre nach LuLu. Einkaufen....