Alle Artikel in: Elternzeit

Osterhase Und Osterkrippe: Wie erkläre ich meinen Kindern Ostern?

Ostern rückt näher. Und wie jedes Jahr stehe ich zwischen den Stühlen. Besser gesagt zwischen Osterhase und Osterkrippe. Wie erkläre ich meinen Kindern, was wir als Christen an Ostern feiern und lasse ihnen gleichzeitig die kindliche Fantasiefigur des Osterhasen, der Schokolade und Geschenke bringt? Es ist März. Frühlingsanfang. Ich hole die Kiste mit den Dekorationen für Frühling und Ostern vom Dachboden und beginne, die Wohnung zu schmücken. Osterkrippe   Plötzlich halte ich in der einen Hand die Osterkrippe: eine schöne Holzarbeit mit einem Kreuz und einem leeren Grab, von dessen Eingang der Stein weggerollt ist. Ein Symbol dessen, was ich als Christ an Ostern feiere und woran ich glaube: Dass Jesus für mich am Kreuz gestorben und aus dem Grab auferstanden ist. Allein das kindgerecht zu erklären, ist schon schwierig genug. Zu Weihnachten haben eine Playmobil-Krippe, mit der wir fast täglich die Weihnachtsgeschichte nachspielen. Einmal fragte eine nicht-christliche Freundin meiner dreijährigen Tochter, ob wir ihr das nicht mal vorspielen können, was an Weihnachten passiert ist. Klar, das ist einfach. Ein Ritt auf einem Esel, eine …

Wow. Taufe und Konfirmation stehen vor der Tür.

Unsere große Tochter ist 14. Sie hat entschieden, sich taufen und konfirmieren zu lassen. Wow. Ich meine: 14 Jahre alt! Ich habe ein Kind, das 14 Jahre alt ist! So ist das, wenn man selbst jung Mutter wurde. Ich freue mich, dass sie sich entschieden hat, sich taufen zu lassen. Vor allem für sie selbst, weil der Glaube an Gott so viel Halt und Hoffnung gibt. Weil es schön ist, jemandem danken, jemanden bitten oder auch jemanden anklagen zu können. Weil es tragend ist, sich geliebt zu wissen. Ich freue mich auch, dass sie sich für eine Konfirmation entschieden hat, ihren Weg in einer Gemeinschaft von anderen Christen weiter zu gehen. Ich hätte sie nicht dazu überredet, es war ihre eigene Entscheidung. Umso schöner, dass wir dieses große Fest nun feiern können.     Bewusst feiern wir im kleinen Rahmen mit engster Familie und liebsten Freunden. Wir wollen sie feiern, es genießen zusammen zu sein. Ohne Stress, weil unser Alltag eh schon voll und stressig ist. Unsere Freizeit und vor allem die großen bewegenden Feste, …

Pancakes

Am Sonntagmorgen gibt es bei uns Pancakes. Dafür gibt es viele Gründe, unter anderem sehr hungrige und schwer sattzubekommende Kinder im jugendlichen Alter und eine erstaunlich große Schnittmenge hinsichtlich des Geschmacks. Ich backe sonntags in der Frühe gerne Pancakes. Da mich ab sechs Uhr morgens auch an Wochenenden nichts im Bett hält, kann ich mich auch an den Herd stellen und in aller Ruhe vor mich hinbrutzeln. Die Handgriffe sind routiniert, Mehl abwiegen, Eier und Milch verquirlen, Zucker und Vanille dazu und Pfanne auf den Herd stellen. Eine Pfanne. Damit ich den Überblick nicht verliere. Vier kleine Kellen Teig für vier Pancakes passen zeitgleich in die Pfanne, bis ich am Ende dreißig davon habe und die Sättigung der Meute gewährleistet ist. Ich genieße die frühmorgendliche Ruhe, trinke friedlich den ersten Kaffee und höre schlauen Podcasts oder den 3 Fragezeichen zu (falls sich doch schon Gesellschaft in die Küche verirrt hat). Erste Portion in der Pfanne- Teller und Tassen auf den Tisch stellen. Zweite Portion- Ahornsirup, Erdbeermarmelade und Schokocreme auf ein Tablet räumen. Dritte Portion-Teewasser zum …

Fastnachts-Treiben

Vor vielen Jahren entschied ich mich für einen Studienort und damit unwissentlich für eine dauerhaft neue Heimat, einen Ort zum Wurzeln schlagen und bleiben. Ich fand hier die Liebe meines Lebens, freundliche Menschen, den Rhein und hüglige Weinberge. Ein guter Ort für ein Daheim und an knapp 350 Tagen im Jahr lebt es sich hier ganz ordentlich und vernünftig.   Dann kommt Fastnacht und die ganze Stadt samt Einwohner steht Kopf, ist kaum wiederzuerkennen und folgt einem seltsam eigenen Regelwerk. Wenn man nicht in einer der Fastnachthochburgen am Rhein geboren ist, dann kann einen das närrische Treiben schon befremden und seltsam vorkommen. Fröhlichkeit auf Kommando ist eher schwierig und dann gleich in diesem Ausmaß! Immerhin gibt es leckerste Kreppel und deren Sinnhaftigkeit konnte ich umgehend einsehen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, ungefüllte oder mit Himbeermarmelade, für den Gatten mit Pflaumenmus und für meine Jungs mit Schokoladenpudding, richtig lecker. Jedes Jahr kaufe ich mit Hingabe Berge von Kreppeln, die bei dir vielleicht Krapfen oder Berliner oder Pfannkuchen heißen. Jedes Jahr gruselt es mich bei der …

Treffpunkt Spielplatz – Freundschaften unter Familien

Jeden Sonntagabend reflektiere ich über die vergangene Woche und notiere, was ich erlebt habe. Häufig schreibe ich dann so etwas wie „Treffen mit Familie x“, „Geburtstagsfeier bei Familie Y“ oder „Treffen auf dem Spielplatz mit Familie Z“. Wenn ich das dann so gebündelt lese, scheint mein Leben sehr gesellig und sozial zu sein. Und dennoch spüre ich in meinem Herzen eine tiefe Sehnsucht nach Beziehungen und Gemeinschaft. Wie passt das zusammen? Manchmal in der Mittagspause oder an unverplanten Nachmittagen fühle ich mich einsam, trotz Mann und Kindern um mich herum. Ich würde mich eigentlich eher als introvertierten Menschen beschreibe, der viel Zeit für sich allein und auch viel innerliche und äußerliche Ruhe braucht. Doch seit ich in Elternzeit bin und meine „Gesprächspartner“ die meiste Zeit des Tages unter einem Meter groß sind, sehne ich mich überraschend oft nach Gemeinschaft und Austausch mit anderen Erwachsenen. Wer meinen meist recht gut ausgebuchten Terminplaner mit all den Spieltreffen, Mutti-Kind-Gruppen und Familienkaffees sieht, wird sich darüber wundern – da gibt es doch jede Menge Möglichkeiten, sich mit „großen“ Leuten …

Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden

Die Zeit um den Jahreswechsel herum ist für viele eine Zeit für Rückschau und Ausblick. Wieso mich das dieses Jahr besonders herausgefordert hat und was letztlich dabei herausgekommen ist, davon gibt es hier einen kleinen Einblick. Kurz vor Silvester werde ich fast jedes Jahr ein bisschen melancholisch. Silvester-Blues nenne ich das Ganze. Es ist eine Zeit des Zurückblickens. Man zieht ein Fazit über das vergangene Jahr: Was war gut, was weniger gut? Was möchte man beibehalten, was gern ändern? Dieses Jahr fiel mir der Rückblick besonders schwer und ich drückte mich eine ganze Weile lang davor. Es war ein herausforderndes und schwieriges Krisenjahr, für viele von uns. Ich hatte das Gefühl, außer Schwierigkeiten hatte es in meinem eigenen Leben nicht viel gegeben. Doch als ich genauer hinschaute und mein Augenmerk vor allem auf das Positive richtete, merkte ich: Das stimmte nicht! Da waren so viele Lichtblicke. So viele vor allem kleine und auch ein paar große Momente, auf die ich mit Freude und Dankbarkeit zurückblicken durfte. Und da, wo ich eigentlich nur Stillstand vermutet hatte, …

Die euphorische Stunde

Heute Morgen kroch ich in aller unchristlicher Frühe diesem dritten Januartag entgegen, der sich wenig freundlich und einladend zeigte, wahrscheinlich war er auch noch müde. Ich erweckte Kinder zum Leben, eine wundersame Leistung biblischen Ausmaßes, nötigte Pausenbrote in Dosen und den Hund nach Draußen. Ich erinnerte an Fahrkarten, Schlüssel und verarztete eine lädierte Hand und einen lädierten Kopf. Vor der Haustür finsterste Schwärze. „Kein Wunder!“, maulte ich mitten hinein in`s schönste Durcheinander, „kein Wunder, dass Neujahrsvorsätze die erste Woche nicht überleben. Von wegen Euphorie des Anfangs!“ Ein Zwölfjähriger auf der Suche nach seinem zweiten Schuh erklärte, dass es sich bei ihm allerhöchstens um eine euphorische Stunde, nämlich von Mitternacht bis ein Uhr morgens, handeln würde. Euphorische Stunden sind großartig. Meistens handelt es sich dabei um die Stunden, in denen Leben geschenkt wird. Die Geburtsstunde eines Kindes. Der Beginn einer Liebe. Der Start eines neuen Projekts. Das Erwachen eines Traumes. Die Geburtsstunde eines neuen Jahres voller Möglichkeiten und Aussichten. Etwas Neues beginnt, es liegt ein Zauber darin, will wachsen und bestaunt werden, erfüllt Herzen mit Dankbarkeit …

Oh du hektische…

Ach Adventszeit, du fröhliche, besinnliche und friedliche Zeit! Moment – fröhlich, besinnlich, friedlich? Ich suche danach in dieser vorweihnachtlichen Zeit. Doch wenn ich mich gerade in der Welt umschaue und in die Gesichter der Menschen blicke, sehe ich dort weder Fröhlichkeit, noch Besinnlichkeit oder Frieden. Ich blicke in traurige, müde, angespannte oder abgehetzte Gesichter, manche voller Angst und Unsicherheit, ohne große Hoffnung für die Zukunft. Die Zeiten sind schwierig, eine Krise jagt die nächste, viele sitzen in kalten Wohnungen und müssen das finanzielle Budget für Weihnachtsgeschenke kürzen – und das ist häufig noch das kleinste Problem. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis kommen vor allem die Familien mit kleinen Kindern aus dem Krankenstatus gar nicht mehr heraus. Auch mich selbst erwischte es genau dann, als drei Artikel zeitgleich fertiggestellt werden wollten. Es scheint, als haben die anstrengenden letzten Jahre nicht nur die Psyche, sondern auch die Körper stark ausgezehrt. Weihnachtsstimmung Fehlanzeige.   Frohsinn in den Kinderaugen Ich suche weiter nach Frohsinn, Besinnlichkeit, Frieden. Ich suche bei mir zu Hause, inmitten des trubeligen Familienchaos. Ah, da ist …

Die nervige Wichteltür

Alle Jahre wieder beginnt sich das Advents- und Weihnachtskarussell zu drehen, nimmt langsam an Fahrt auf, dreht sich immer schneller, um schließlich rund um den 26. Dezember mit quietschenden Bremsen zum Stehen zu kommen. Dann plumpsen ermattete Eltern und müde Kinder in die Sofaritzen. Das rasante Weihnachtskarusell Wenn es gut gelaufen ist, spüren sie so etwas wie satte, heitere Zufriedenheit. Vielleicht ist ihnen auch ein wenig übel, nicht nur vom vielen Süßkram, sondern auch wegen der rasanten Fahrt. In einer handelsüblichen Familie mit großen und kleinen Menschen lässt sich das Karussell kaum aufhalten. Zum normalen Alltags- und Schulwahnsinn gesellen sich Weihnachtsfeiern von Schulen, Kindergärten und sämtlichen Vereinen. Das ein oder andere Vorspielen oder Vortanzen darf nicht fehlen. Plätzchen backen, Adventskalender befüllen, Geschenke besorgen, verpacken, verschicken, Weihnachtsmärkte besuchen und besinnlich werden, eine hübsche Weihnachtsbücherkiste bereithalten und Berge von Nahrungsmitteln heranschaffen, es soll ja keiner hungern, über die Feiertage. Und Weihnachtskarten und Wunschzettel und Mathe schreiben. Alle Jahre wieder ist das eigentlich wahnsinnig aber eigentlich auch wunderschön, vorausgesetzt das Karussell beginnt sich nicht in Überschallgeschwindigkeit zu drehen. …

Nicht gemacht für die Kleinstkindzeit

„Wow, noch fast ein Jahr Elternzeit, das ist doch herrlich, das musst du doch total genießen!“ Da war er wieder, dieser Satz von einer anderen Mama, der mir in letzter Zeit immer öfter ein schlechtes Gewissen verursachte. Wieder fragte ich mich, was stimmt nicht mit mir? Ja, ich habe noch fast ein Jahr Elternzeit. Ja, mein Sohn geht dann erst mit über 2 Jahren in die Kita. Ja, ich habe mir das so ausgesucht und bin mir bewusst, dass es Luxus ist, sich so etwas leisten zu können. Und dennoch: Nein, ich würde es höchstwahrscheinlich nicht wieder so machen. Nein, ich habe keine Lust mehr auf meine Elternzeit. Und nein, ich kann es nicht immer nur genießen. Ich bin dafür nicht gemacht Ich bin jetzt seit 3,5 Jahren zu Hause, erst mit einem Kind, dann mit zweien. Im Moment ist unser Jüngster in der Phase irgendwo zwischen nicht mehr Baby und noch nicht selbstständiges Kleinkind. Kleinstkindphase nennt man diese Zeit zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr. Er spielt gerade nicht gut allein, will immer mehr, …