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LEGOLAND Billund – Tipps für euern Ausflug

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Billund ist Gründungsort von LEGO und Anlaufstelle für das legendäre LEGOLAND.

Die Fahrgeschäfte, die ruhige, einzigartig dänische Atmosphäre, die LEGO Figuren überall, die dänischen Imbisslädchen gepaart mit der großen Liebe zu LEGO, machen diesen Freizeitpark unvergesslich und zu einem Ort der Kindheitserinnerung, an den man immer wieder zurück kehren möchte.

Der Park ist in verschiedene Themenbereiche eingeteilt. Alles liegt nicht weit auseinander, so dass man nicht lang laufen muss. Allerdings gibt es so viel zu sehen und entdecken, dass ein einzelner Tag beinah nicht ausreicht. Wer übernachten möchte, kann sich im LEGO Hotel einbuchen. SEA LIFE, Ein 4D Kino und unzählige Fahrgeschäfte und Shows beeindrucken die ganze Familie.

Einzigartig in ganz Skaninavien ist der neue Flugsimulator in der nagelneuen LEGO Movie Welt. Die Warteschlange ist lang, aber es lohnt sich jede Minute. Auf einem Sofa lässt man sich entführen in eine LEGO Abenteuerwelt. Vor einer riesigen Leinwand fliegt man simultativ. Es ist atemberaubend und noch cooler, als es klingt. Unsere 4jährige Frida fand es auch fantastisch, allerdings musste ein Erwachsener neben ihr sitzen, da sie die ganze Zeit Sorge hatte, dass sie eventuell ihre Schuhe verlieren könnte.

Wer lieber tatsächlich fliegen möchte, hat in einer ineraktiven Attraktion, der Apocalypseburg Sky Battle, die Möglichkeit,  als eigener Pilot selbst für die Action zu sorgen, die man haben möchte: Loopings, auf dem Kopf fliegen und die Invasion bekämpfen.

2 Möglichkeiten, um nicht so lang anzustehen

Wer gern nicht so lange an den Fahrgeschäften anstehen will, hat zwei verschiedene Möglichkeiten:

1.Es gibt eine eigene Legoland Billund App, die anzeigt, wie lange man an den einzelnen Fahrgeschäften anstehen muss

2. Man kann sich am Eingang einen so genannten Reserve and Ride Pass kaufen.

Mit Reserve and Ride gibt es die Möglichkeit, Wartezeiten zu verkürzen. Online loggt man sich in das Fahrgeschäft ein, mit dem man als Nächstes fahren möchte und kann in der Wartezeit nun andere Shops, Attraktionen oder Restaurants nutzen, bis man an der Reihe ist. Man kann zwischen Regular, Express oder Ultimate auswählen. Wir haben es einmal ausprobiert und waren ziemlich begeistert. Jeder Euro hat sich für uns gelohnt, wir konnten dadurch mehr ausprobieren, konnten Fahrgeschäfte sogar öfter fahren und mussten nicht ewig anstehen.

 

Für die Kleinen

Für die Kleinen gibt es das Duplo Land, ein, mit Hecken umsäumter, Spielplatz voller Duplo Häuser. Nachdem die Fahrgeschäfte geschlossen haben, kann man hier noch spielen. Merlind konnte hier selbstständig in den Duplo Zug und das Mini Riesenrad steigen, das war natürlich super für sie. Auch die Zoo Safari, der Lego Mono Rail und die Miniboote, die man wirklich selbstständig lenken muss, sind für die Kinder unter 11 Jahren super schön und unvergesslich.

Das Schöne im Legoland ist, dass Kinder ab 1 Meter schon beinah alles mitfahren können, die Fahrgeschäfte sehr familienfreundlich sind. Auch für noch kleinere Kinder gibt es so viel zu entdecken und zig Fahrgeschäfte, die sich an Kleinkinder richten.

Tipps für euern Legoland Besuch:

1.Einen Bankautomaten gibt es direkt neben dem Eingang. Etliche Getränkeautomaten brauchen Bargeld. Ansonsten kann man überall mit Karte zahlen.

2.Man muss keinen Kinderwagen mitnehmen. Wenn die Kinder schon das Kleinkindalter erreicht haben und nicht mehr im Wagen schlafen, kann  man sich direkt neben dem Eingang im Park einen Buggy für 50 DKK plus 100 DKK Anzahlung, ausleihen.

3. Armbänder für die Kinder, falls sie doch verloren gehen sollten, gibt es direkt nach dem Eingang auf der rechten Seite.

4. Schattige Plätze für Kinder zum Spielen und für die Eltern zum Ausruhen gibt es zum Beispiel beim Geisterhaus.

5. Wickeltische und alles, was man fürs Baby braucht, gibt es im Mini-Land, beim Duplo Land.

6. Das Legoland hat auch ein eigenes Outlet mit Marken wie Legowear, VeroModa, Only…

7. Richtig gut essen kann man in der Westernwelt. Für Kinder gibt es sogar Pommes, die wie Legosteine aussehen. Das Essen ist für deutsche Begriffe, nicht preiswert, aber sehr lecker und man hat in keiner Sekunde das Gefühl, in einem Freizeitpark- Imbiss zu sitzen. Nur Achtung: Eine große Cola ist hier wirklich groß.

8. Wenn euer Kind einen LEGO Führerschein machen möchte, solltet ihr direkt morgens einen Termin buchen. Der Führerschein kostet extra.

 

Adresse:

Nordmarksvej 9, 7190 Billund, Dänemark

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1 Tag in Aalborg und Skagen

 

AALBORG

Aalborg ist nicht nur die drittgrößte Stadt in Dänemark und die Hauptstadt von Nordjütland, sondern auch die „glücklichste Stadt Europas“. Und ja, Aalborg hat tatsächlich ein ganz besonderes Flair. Was kann man an einem Tag in Aalborg alles sehen und erleben, wo sind Geheimtipps und Plätze, die man gesehen haben sollte, um einen guten Überblick und Einblick in diese bezaubernde Stadt zu bekommen?

 

Lindholm Hoye

 

Die Wikingergräber zeugen von uralten, mystischen Zeiten. Archäologen haben die alten Steine wieder ausgegraben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Große Steine umringt von kleinen Steinen. Hunderte haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Der Friedhof ist Andacht, Gedenken und Museum in einem und auf jeden Fall ein beeindruckendes Ausflugsziel.

 

Die culture bridge

 

Die Brücke kann man zu Fuß überqueren. Außerdem fahren die Dänen mit ihren Fahrrädern darüber und das sehr schnell. Auch eine S-Bahn fährt aller paar Minuten über die Brücke und wenn man Glück hat, erwischt man sogar einen Moment, wenn ein Boot unter der Brücke lang fahren möchte und die culture bridge deshalb nach oben klappt.

Im Hafen, wenn man schon denkt, da kann nichts Gutes mehr kommen, erwartet einen das beste Streetfood überhaupt.

Das Streetfood

 

In einer alten Halle mit Blick auf den Fjord warten mehrere Streetfood Stände darauf, gestestet zu werden. Sushi, Thai, Pizza, Burger, Taccos, Griechisch. Es gibt alles was das Herz begehrt. Und wenn man dann auf einer der Bänke sitzt, die Sonne im Nacken, könnte das Glück nicht größer sein.

Die Innenstadt

 

Aalborg hat eine bezaubernde Innenstadt mit einem sehr hübschen Zentrum, alles Fußläufig zu erreichen. Das Flair ist einmalig. Überall freundliche, lachende Gesichter, sehr kinderfreundlich und zuvorkommend.

Ein unbedingtes Ziel ist die Straße Hjelmerstald. Die kleinen, bunten Häuser sind ein beliebtes Instagram Fotoobjekt. Vor allem aber sind sie unglaublich bezaubernd. In der Mitte der Straße befindet sich das Lange Kunsthandwerk. Dort findet man, wie der Name schon sagt, Kunst zum Stöbern und eine Gallerie und wenn man Glück hat, auch kleine öffentliche Gartenkonzerte. Wie in einer anderen Welt ist es hier und am liebsten würde man die Zeit anhalten.

Abendessen bekommt man, typisch dänisch, im Hus Isidor Henius in der Slotsgade 33. Hier gibt es typisch dänisches Smorrebrod. Ein schönes Café ist Ulla Terkelsen London im Kastetvej 36.

Aalborg ist ein echter Geheimtipp, nicht touristisch überlaufen und vermittelt dänisches Flair. Eine bezaubernde, unvergessliche Stadt.

 

SKAGEN

 

Skagen ist ein Touristen – Hotspot. Vielleicht nicht unbedingt Skagen direkt, aber das Nordkap durchaus. Dort, wo Nordsee und Ostsee zusammen fließen. Auf der E69 geht es bis ganz nach oben.

Noch einmal 3 Kilometer nördlich von Skagen liegt Grenen. Wenn man direkt dort hinfährt, ist das Nordkap nicht zu übersehen.

Ebenfalls ein sehr schöner Ausflugsort direkt bei Skagen ist die „sandburied church“, die sandbedeckte Kirche. Im 18. Jahrhundert tobte ein Sandsturm und bedeckte die komplette Kirche, bis auf den Kirchturm. Aber auch die Rabjerg Mile, die größte Düne in Dänemark, ist beeindruckend. 40 Meter hoch ist sie und bietet einen überwältigenden Ausblick.

Cafés vor Ort:

Café Knuth

Iscafreen, Oddevej 2a

Krages Bageri og Cafe St. Laurentii Vej 104 / 8

1 Tag im LEGO House

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Auch Tage später sind wir noch nachhaltig bewegt und begeistert von unserem Besuch im LEGO House. Ein 12 000 Quadratmeter großes Spielhaus mit 25 Millionen LEGO Steinen wartet in Billund, der Gründungsstadt von LEGO, darauf, entdeckt zu werden.

Im LEGO House spielt man physisch und digital mit LEGO Steinen und lernt dabei ganz spielerisch. Wir haben Roboter programmiert, LEGO Fische digitalisiert und schwimmen lassen, einen Stop-Motion Film gedreht und stundenlang gebaut.

Die vier verschiedenen Erlebniszonen sind farblich und thematisch voneinander getrennt. In jeder gibt es auch einen LEGO Duplo Bereich, so dass auch die Kleinsten ähnliche Erlebnisse haben und ihre Kreativität entfalten können. Jeder Bereich symbolisiert einen besonderen Aspekt nicht nur beim Spielen, sondern auch beim Lernen.

 

Egal ob du deinen eigenen, individuellen LEGO Charakter baust, oder eine Duplo Eisenbahn  fahren lässt und dabei deine Kognitiven Fähigkeiten verbesserst. Egal ob du den Rhythmus der LEGO Stadt änderst, indem du ein neues Haus dazu baust oder Schnelligkeit, Aerodynamik, Sicherheit und Effizienz deines LEGO Autos berechnest, um am schnellsten ins Ziel zu gelangen. Egal ob du beim Rollenspiel deines Kindes einen LEGO Duplo Tee trinkst oder es ermutigst, seine Gefühle auszudrücken, indem du gemeinsam mit ihm LEGO Duplo Gesichter zusammen baust. Egal ob du beim LEGO Zen Garten entspannt dem Vogelgezwitscher lauschst oder lieber den Fröschen beim Tanzen zuschaust:

Beim Spielen lernen wir fürs Leben. Wir erforschen, entdecken, bauen Neues und können unsere Kreativität ausleben. Beim Eingang bekommt jeder Gast ein Armband mit einem integrierten Chip. Auf diesem lassen sich Bilder und Videos vom Tag speichern und später zu Hause herunter laden. Auch die kleinen Kinder können damit schon Erinnerungsfotos von ihren gebauten LEGO Spielsachen machen.

 

Eines der größten LEGO Modelle der Welt ist der Tree of Creativity, der mitten im LEGO House steht. Er besteht aus mehr als 6,3 Millionen LEGO Steinen.

Wer nach so vielen Erlebnissen Hunger hat, den erwartet im Restaurant MINI Chef ein echtes Highlight. Denn wer hier essen will, muss sein Essen erstmal mit LEGO Steinen zusammenbauen. Das Essen wird in LEGO Boxen untergebracht und kann bei echten LEGO Robotern abgeholt werden. Aber auch für mitgebrachte Speisen ist genug Platz. Gerade auch die Dachterrassen mit den Spielplätzen laden zum Entspannen ein.

Das LEGO House ist für Jung und Alt ein Ort um zu spielen. Wir Erwachsenen haben die spielerische Herangehensweise oftmals verlernt. Doch hier ist der Ort, an dem wir unser Kind mal wieder herauslassen können. Erfüllt von so vielen Eindrücken waren wir alle und werden definitiv wiederkommen.

 

Extra Tipp: Ihr dürft am Ausgang nicht vergessen, euch eure eigene, individuelle Karte mit eurer ganz einzigartigen LEGO Konstruktion ausdrucken zu lassen. Ihr braucht den darauf stehenden Code um zu Hause auf eure Fotos zugreifen zu können. Auch eure Armbänder und den Kassenzettel müsst ihr dafür bis zu Hause aufheben.

 

Adresse:

Ole Kirks Plads 1, 7190 Billund, Dänemark

Homepage

        

Die Wikinger in Ribe besuchen

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Jovrit heißt eigentlich anders, ist Archäologin und hat in Ribe alte Wikingerhäuser und – Erinnerungen mit ausgegraben. Nun arbeitet sie im Ribe Viking Center und wird tagsüber zu Jovrit, einer Wikingerfrau, die ungefähr 800 n. Christus gelebt hat. Jovrit heißt im echten Leben anders, sie schlüpft in diese Rolle und wäscht, bäckt und spricht mit den Besuchern des Viking Centers. Wer mag, kann sie sogar nach ihren Rezepten fragen.

Die Besucher erleben einen Tag in einem typischen Wikingerdorf. Die dort lebenden Wikinger sind Freiwillige, die den Besuchern bereitwillig von ihrem Tag erzählen und ihr Leben teilen. Da sieht man, wie Wikingerfrauen auf dem Markt Kohl kaufen oder abends mit einem ausgenommenen Lachs wieder durchs Lauf laufen. Man erlebt Wikingerkämpfe, eine Falkenshow und kann sich im schnitzen, Bogen schießen und Brot backen üben. Auch ein Wikingersilber kann man sich selbst prägen, so dass man eine bleibende Erinnerung hat.

Die Wikinger hatten damals eigentlich kein Münzgeld, aber da sie mit den Europäern handeln wollten, stellten sie in Ribe das erste Münzgeld her. Die Kopie ähnelt dem echten Münzgeld, was man in archäologischen Ausgrabungen gefunden hat. Ribe ist außerdem die älteste skandinavische Stadt. Im Ribe Viking Center wurde das Wikingerdorf von damals neu aufgebaut. Wenn man durch die rekonstruierten Teile der Stadt Ribe vom Jahr 825 geht, kann man sich ein Bild davon machen, wie Haustypen, Straßenverläufe usw. damals ausgesehen haben. Acht Stadthäuser wurden rekonstruiert.

Wenn die Kirchturmglocke der Ansgar Kirche geläutet wird, finden das die heidnischen Wikinger auf der anderen Seite des Dorfes gar nicht so gut. Andere aber haben sich von den ersten christlichen Missionaren bekehren und taufen lassen. Vielleicht auch nur, weil sie so ein schönes weißes Kleid dabei geschenkt bekommen haben, so erzählt es zumindest die Künstlerin, die aktuell die Kirche verschönert. Auch im 21. Jahrhundert ist sie Künstlerin, schlüpft aber in die Rolle einer Wikingerfrau. Der Missionar Ansgar gründete die erste Kirche in Ribe.

Die einzelnen Häuser im Ribe Viking Center verzaubern durch ihre mystische Art. Feuer, Kerzen, Felle und wer mag, kann sich auf sogar auf den Thron der Wikingerkönigin, Jala genannt, setzen. Faszinierend und erlebbar wird die Kultur dadurch. Unvergessen bleibt dieses Freilichtmuseum, da man die Geschichte mit allen Sinnen in sich aufnimmt. Man läuft zwischen den Ständen hindurch auf dem Markt, kann sogar Schmuck, Kleidung und Andenken kaufen und dabei mit den Wikingern feilschen. Man riecht, schmeckt und fühlt diese alte Zeit und die ganze Familie bleibt nachhaltig beeindruckt.

Tipps:

Ungefähr 4 Stunden sollte man einplanen. In einem Café gibt es sehr leckeres Essen zu erschwinglichen Preisen. Aber man kann dort auch im Garten sitzen und sein eigenes Picknick auspacken. Für die Kinder gibt es Aktionskarten, mit denen sie schnitzen, Bogen schießen und ähnliches im Dorf machen können.

Der Park ist nicht so groß, wer aber trotzdem mag, kann sich vor Ort einen Bollerwagen ausleihen

 

Adresse:

Lustrupvej 4, 6760 Ribe, Dänemark

Homepage

 

 

Auf den Spuren der Urzeitgiganten – Der Saurierpark

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Anne Lukas, PR Beraterin aus Dresden war mit ihrer Familie für einen Tag im Saurierpark Kleinwelka und teilt hier ihre vielen Insidertipps, damit einem schönen Tag nichts mehr im Weg steht. Außerdem verlosen wir gemeinsam mit dem Saurierpark 1 Familienfreikarte. Gewinnspielbedingungen stehen ganz unten.

Mehr von Anne liest man auf ihrem kleinen, feinen Blog „Mama, weisst du?“

 

Scharfe Zähne, gefährliche Größe und schuppige Haut – eigentlich haben Dinosaurier so Null Knuddelfaktor. Und dennoch: Groß und Klein sind fasziniert von diesen Geschöpfen, die vor unvorstellbar vielen Jahren diese Erde bevölkerten. Bei manch einem schlägt die Faszination so ein, dass sie das Leben vor Jahrmillionen erforschen – oder gar nachbauen. Genau so einem Dino-Enthusiasten ist der Saurierpark bei Bautzen zu verdanken.

 

Schon Ende der 1970er Jahre entstanden zuerst in einem privaten Garten, später in einem angrenzenden Waldparkgelände, die ersten Skulpturen durch den „Erfinder“ Franz Gruß. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen baute er aus Stahlgeflecht und Beton lebensecht wirkende Dinosaurier, die scheinbar in ihrer natürlichen Umgebung entdeckt werden konnten. Fehlte nur noch, dass sie sich bewegen und Geräusche machen – das war damals noch nicht möglich, inzwischen lässt die Technik auch solche Spielereien zu. Mittlerweile ist dieser Park mit 16 Hektar Fläche der größte Saurierpark Deutschlands.

 

Ich kenne den Saurierpark noch aus meiner Kindheit in den 1980er Jahren, ich wuchs nur rund 40 Kilometer entfernt auf und ein Besuch im Park war immer ein Highlight für Ferienkinder. Viele Jahre hatten sich mein Lebensmittelpunkt und meine Interessen verlagert, bis jetzt meine eigenen Kinder den Park während des Besuchs bei den Großeltern entdecken konnten. Und ich durch ihre Augen quasi nochmal in die Erlebnisse meiner eigenen Kindheit neu eintauchen.

Inzwischen hat sich sehr viel verändert, und doch sind die markanten Eckpunkte geblieben. Ein sehr gelungener Balanceakt zwischen Retro und Moderne – wobei Moderne auch nicht der passendste Begriff ist für einen Park, der sich mit der Entwicklung unserer Erde und der Dinosaurier beschäftigt, aber es sind so viele schöne, neue Ecken entstanden, die das Gelände und die Zeitreise immer mehr vervollständigen.

 

Ein riesiger Spielplatz

Grundsätzlich ist der Saurierpark ein riesiger Spielplatz für Kinder. Hier kann man ohne weiteres einen ganzen Tag verbringen, ohne dass einem langweilig wird. Außer man ist so ein Spielplatzmuffel wie ich. Dafür gibt es aber zum Glück an jeder Ecke etwas Wissenswertes aus der Urzeit, oder eine Möglichkeit zum Entspannen und Abschalten. Die Anfahrt ist prima ausgeschildert, der Parkplatz groß und der Eingang schnell erreicht. Im Mitoseum, was die Teilung der Urzelle als Ursprung des Lebens darstellen soll, gibt es die Tickets, Souvenirs (unbedingt für den Rückweg aufsparen!) und schon die erste Gastronomie. Hunger und Durst muss hier keiner erleiden.

Der Weg führt dann weiter auf verschlungenen Pfaden durch eine verrückt unwirkliche Welt. Es dampft, zischt, blubbert und brodelt. Fehlt nur doch der Schwefelgeruch in der Nase. Doch schon nach der nächsten Biegung lassen Wand- und Bodengestaltung am Wegesrand einen in die Tiefen der urzeitlichen Meere eintauchen, und erste prähistorische Lebewesen zeigen sich. Noch eine Kurve weiter, und die Tiere haben das Land erobert. Der Weg selbst weist aus, in welcher Zeit man sich gerade befindet – wobei das so unvorstellbar lange her ist, dass ich mir nie mehr merken kann als „sehr sehr lange her“ eben. Die Zeitreise führt dann gleich mal am Pizza und Waffelstand vorbei zum ersten wirklichen Spielplatz. Eigentlich ist ja der ganze Park ein Spielplatz und jedes, wirklich jedes Kind kann dem Drang, auf die Dinosaurier zu klettern, nicht widerstehen. Der Drang erfasst auch manch großes Kind, obwohl die Schilder eindeutig sind und das verbieten. Aber hey, wann und wie kann man schonmal völlig gefahrlos auf einem riesigen Urzeitkrebs reiten??

Einmal durch die Entstehung der Welt schlendern

Faszinierend sind nicht nur die Skulpturen, die einen durchaus auch mal aus den Büschen anzugreifen scheinen oder sich besonders gut tarnen, sondern auch die Vegetation. Mit viel Liebe zum Detail sind Büsche und Bäume gepflanzt, die sowohl von der Art als auch der Größe und Ausrichtung absolut passend sind. Es gibt wirklich jeden Meter etwas Neues zu entdecken, manchmal winzig klein, manchmal riesig groß. Ein Höhlenkino zeigt wissenschaftliche Dokumentationen, über einem schweben schwimmende Giganten und Urzeit-Delfine, ein paar Schritte weiter lockt die nächste Klettermöglichkeit.

Jede Spielplatzecke ist dabei anders. Immer passend zum Thema, aber so unglaublich abwechslungsreiche Spielelemente für alle Altersgruppen sieht man sonst nie auf einem Fleck. Riesenrutsche, Niedrigseilgarten und Kletterwand, Wippe und Buddelkasten, Wasserspiele und Drehscheiben .. Es. dauert. Stunden. Bis. Wir. Weiterkommen. Die Kinder lieben es!

Nach dem ersten Drittel könnte eine größere Rast eingelegt werden: der zentrale Imbiss mit zahlreichen Sitzplätzen und Toiletten befindet sich direkt neben einem ausgedehnten Wasserspielplatz mit Planeten-Elementen. Mal eben durchs Universum geklettert, in der Raketenhängematte gechillt und mit einer Portion Pommes gestärkt geht es weiter. Kleine Forscher können im „Forschercamp“ nach verborgenen Knochen graben oder Fossilien aus Ton herstellen. Leider muss man dafür relativ zeitig da sein, zum Tagesende (wir sind erst auf der Rückrunde hier eingekehrt) waren weder Ton noch vergrabene Dino-Zähne zu finden.

Jurassic Park erleben

Wir sind lieber in „Die vergessene Welt“ eingetaucht. Jurassic Park lässt grüßen, wenn man durch offensichtlich von wilden Tieren zerstörte Mauerreste steigt und knurrende Geräusche aus dem Gebüsch einem die Gänsehaut über den Rücken jagen. Ein eilig verlassener Geländewagen, eine leere Forschungsstation mit Notbeleuchtung oder ein Kadaver eines Pflanzenfressers (natürlich nicht echt!) haben zumindest meiner Tochter das Gefühl von „ich will hier schnell wieder raus“ vermitteln. Spaß macht es natürlich trotzdem, diesen lost place zu entdecken. Man ist ja auch nie allein. Wir hatten das Glück, einen recht verregneten Tag für unseren Besuch erwischt zu haben, so dass es nicht zu voll war. Es verläuft sich aber auch an schönen Tag zwischen den Bäumen gut, lediglich an den Hot Spots wird es auch mal voller, oder für die Bratwurst muss man ein paar Minuten länger anstehen.

Zum Glück gibt es an fast jeder Ecke etwas zu essen, ingesamt vier Imbissangebote haben wir gefunden. Dazu gibt es zahlreiche Sitzmöglichkeiten, wenn jemand lieber selbst für Picknick sorgt. Eine Grillhütte könnte man ebenfalls mieten und sich dort etwas zubereiten. Es ist beeindruckend, wie jede Ecke komplett ins Design und Thema einbezogen ist, das gilt nämlich auch für die Gestaltung an den Toiletten und sogar Mülltonnen.

Der als Mesozoikum bezeichnete Bereich ist der älteste Teil des Parks, abgesehen vom privaten und durch einen extra Einlass abgetrennten Garten des Gründers. Hier finde ich all die Dinosaurier, die ich schon als Kind bestaunt habe (der Langhals im Teich! das Krokodil in das schon jeder seinen Kopf gesteckt hat! die mit den Köpfen zusammenknallenden Dinos!) und noch viele weitere. Direkt am Teich ist ein weiterer Höhepunkt: der Kletter-Urwald. Das ist eine unglaublich riesige Kletterburg mit mehreren Etagen aus Netzen, Seilen, Balken, Tunneln und Hängebrücken. Das Schöne ist: Auch Eltern passen hier endlich problemlos durch. Das Schlechte ist: Wer einmal drin ist, braucht eine ganze Weile, um an einem anderen Ende (es gibt mehrere) wieder rauszukommen. Aber es macht sehr viel Spaß!

Wer hinter dem See nicht noch einmal extra in den benannten Ursprungsgarten abbiegt, kann nun langsam wieder zurückschlendern, es gibt bestimmt noch das eine oder andere Spielgerät, was noch nicht getestet wurde. Für den Besuch des reinen Saurierparks solltet ihr mindestens 4 Stunden einplanen, eigentlich den ganzen Tag. Oder ihr entdeckt direkt nebenan noch den richtigen Weg durch das Labyrinth. Auf jeden Fall fahrt ihr randvoll mit spannenden Eindrücken nach Hause. Nach so einem Tobetag sind die Kinder garantiert ausgepowert und glücklich. Viel Spaß!

 

Verlosung

Wir verlosen eine Familienfreikarte für den Saurierpark in Sachsen. Die Verlosung endet am 11.9.2021. Wenn ihr gewinnen wollt, lasst einen kurzen Kommentar da und schreibt einfach ob ihr den Park schon kennt oder ihn zum ersten Mal besuchen würdet.

Aktualisiert: Gewonnen hat Kristin Hoffmann. Herzlichen Glückwunsch!

Bedingungen:

    • jede Teilnahme ist kostenfrei und steht nicht in Verbindung zu Facebook oder Instagram
    • teilnahmeberechtigt ist jeder, der seinen Wohnsitz in Deutschland hat und über 18 Jahre alt ist
    • eine Barauszahlung des Gewinns und ein Umtausch sind ausgeschlossen
    • die Ermittlung der Gewinner erfolgt durch Zufallslos
    • bei Gewinn wird der Name der jeweiligen Person öffentlich genannt und aufgeschrieben. Gleichzeitig wird sie von mir per Mail benachrichtigt
    • der Gewinner hat 48h Zeit, um sich bei mir zu melden. Danach entfällt der Gewinn und wird neu verlost
    • ich als Veranstalter behalte mir ausdrücklich vor, das Gewinnspiel jederzeit zu ändern oder anzupassen
    • der Rechtsweg ist ausgeschlossen
    • ich als Veranstalter hafte in keiner Form für mittelbare oder unmittelbare Schäden, die sich aus der Teilnahme an der Aktion ergeben.
    • Hinweis: der Erwerb von Produkten und Dienstleistungen beeinträchtigen den Ausgang des Gewinnspiels nicht
    • Hinweis: die Preise dürfen nicht getauscht oder übertragen werden

 

 

IKEA DIY Hacks rund ums Kinderzimmer

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In Frida´s Zimmer habe ich mich etwas ausgetobt und ihr viele spezielle und besondere Möbelstücke besorgt oder einfache Ikea Möbel für sie personalisiert.

In diesem Artikel habe ich die neuen Wandfarben von Rust-Oleum beschrieben und erklärt, warum diese Schadstoffe filtern und wie man so streichen kann, dass man auf der Wand einen klaren Abschluss der Farben hat und diese nicht über den Rand klecksen und schmieren.

IKEA HACKS

Frida´s Hocker haben wir bei  Ikea besorgt. Den einen hatte ich mit Folien von Limmaland beklebt. Der andere war mit Kreidefarben von Rust-Oleum lackiert. Da sie Letzteren viel schöner fand, hat sie ihn ständig und immer benutzt. Dadurch war er schon sehr abgenutzt und sah nicht mehr so gut aus. Für mehr Dauerhaftigkeit hat Rust-Oleum 2021 die Kindermöbel Farben auf den Markt gebracht. Denn diese versprechen mehr Haltbarkeit gegen kleine Kinderhände. Noch dazu sind sie abwaschbar und kratzfest. Der Lack kann ohne vorherige Grundierung oder Anschleifen auf zahlreiche Oberflächen aufgetragen werden.

Für Hocker-Liebhaber

Ihren Hocker habe ich mit der Farbe „Rotkäppchen“ von Rust-Oleum „Little Stars“ gestrichen. Sie liebt rot über alles und der Hocker ist damit wieder ihr absolut liebstes Möbelstück überhaupt. Sie schiebt ihn überall hin, trägt ihn durch mehrere Räume und erzählt jeden Tag, wie toll sie ihn findet. Einfach nur aus Spaß und weil ich sehen wollte, wie die andere Farbe aussieht, habe ich die Beine unten noch mit der Farbe „Wassernixe“ gestrichen. Ohne abzumessen, nur frei nach Laune. Ein kleines Gute-Laune-Tüpfelchen.

Für Sammelbegeisterte

Da Frida, wie alle Kinder, gern kleine Sachen sammelt die dann überall herumfliegen, habe ich ihr die Moppe Kommode von Ikea besorgt. Den Korpus habe ich mit der Little Stars Farbe „Goldene Locken“ gestrichen, damit er ebener wirkt. Die einzelnen Fächer sind mit Tafellack lackiert. Dieser ist nun nicht mehr einfach schwarz, sondern auch bunt. Ich liebe es. Sie kann ihre Fächer also beschriften, sobald sie weiß, was sie rein machen will. Der Schultafellack von Rust-Oleum „Little Stars“ kann auch auf Oberflächen wie Metall, Glas und Tapeten angewendet werden.

Für Gemütliche

Da Frida immer auf ihrem wackligen Hocker vor der Heizung steht, um neugierig aus dem Fenster schauen zu können und dann ganz aufs Fensterbrett klettert und sich dort hinstellt, wollte ich schon lange eine Lösung finden, die mir Herzflattern und Panikattacken erspart. Mein Blick fiel auf die TV Bank Vittsjö von Ikea, die ich mit den Metallic Farben von Rust-Oleum schnell ansprühte. Rosé gold und Gun Metall. Dadurch wirkt sie cooler und fügt sich besser in das Zimmer ein. Die Glasfläche haben wir noch weggelassen bis Frida etwas größer ist. Wer es noch bequemer haben will, kann sich eine Auflage der Stuva Bank von Ikea drauf legen. Die hat nicht ganz die passenden Maße, aber Kinder stört das eher weniger. Die Aufbewahrungskisten mit den Tasseln sind von Tausendkind.

 

Weitere Hacks

Die Kissen, das Fell und die Bettwäsche sind von Ikea. Den schönen 60er Jahre Sessel ist von Kids Concept. Ihn habe ich ebenfalls bei Tausendkind gefunden.

Der Spieltisch ist ein LACK Tisch von Ikea, der mit einer Möbelfolie von Limmaland verschönert wurde. Genauso haben wir auch die IKEA Küche gepimpt. Dahinter haben wir ein Holzbrett genagelt und dann mit Folien von Limmaland individualisiert.

 

Der alte Holzschrank ist ein geerbtes, altes Prachtstück, den ich vor ewigen Zeiten, in den Anfängen meiner Streich-Wut lackiert habe. Ich habe die Griffe ausgewechselt und mit Tafellack eine Fläche zum Malen geschaffen. Jedes Kind hat das bisher ausgiebig genutzt.

Der Spielteppich ist ein individualisiertes Prachtexemplar von Kinderkiez, weil wir hier unseren Wohnort gestalten konnten. Frida kann also auf dem Teppich unser Haus wiederfinden. Und sogar das Haus ihrer Freundin und den Döner um die Ecke.

Ein echt guter Kauf war auch der Spielsack von Tausendkind, in dem unser ganzes Lego Duplo verschwindet und den wir regelmäßig mit in den Urlaub nehmen.

Mein Traummann wurde zu meinem größten Albtraum

Leonie Hoffmann lebt jahrelang in einer toxischen Beziehung, die sie beinah das Leben kostet.

 

Gerade hatte ich mein Abitur abgeschlossen und war beflügelt von einem nie da gewesenen Freiheitsgefühl. In dieser Zeit lernte ich ihn kennen. Ihn, der mir diese große Freiheit mit all ihren Möglichkeiten innerhalb weniger Monate wieder nahm – und beinahe mein junges Leben.

 

Wir lernten uns auf einer Sommerparty in meiner Heimatstadt kennen. Tatsächlich fühlte es sich weniger wie ein Kennenlernen als vielmehr wie ein Erkennen an. So führten wir bereits an diesem Abend so tiefe Gespräche, wie ich sie mit kaum einem anderen Menschen zuvor geführt hatte. Dieser Mann gab mir das, wonach sich mein junges Herz so lange gesehnt hatte: Liebe, tiefe Seelenliebe. Schon bei unserer ersten Begegnung vermittelte er mir das Gefühl, etwas ganz Besonderes in mir zu sehen.

Nur wenige Wochen später hatte ich das erste Mal Blutergüsse von ihm. Denn seine „abgöttische Liebe“ zu mir hatte eine unangenehme Begleiterscheinung. Was ich anfangs als schmeichelhaftes Nähebedürfnis interpretierte, entwickelte sich zu einer besitzergreifenden Eifersucht

 

Seine Eifersucht

Die totale geistliche Verblendung und fortlaufende Gehirnwäsche war nicht das einzige, was mich bei Alex hielt und mich unbemerkt immer weiter in die Abhängigkeit von ihm trieb. Denn wenn er mich gerade einmal nicht verhörte oder verprügelte, gab er sich die größte Mühe, dass die Erinnerungen an unsere „himmlische“ Anfangszeit nicht verblassten. Ja, es gab in all dem Schrecklichen immer wieder flüchtige Momente der Unbeschwertheit und Verliebtheit. Momente wie diesen:

 

Ich liege körperlich und seelisch noch ausgelaugt von der letzten Prügelattacke auf dem Bett, nachdem eine zunächst harmlose Diskussion wieder einmal völlig eskaliert ist. Plötzlich läuft der Song „Time Of My life“ im Radio. Alex kommt zu mir herüber, küsst zärtlich meine Wunden – die er mir zugefügt hat –, dann mich. Jetzt ist das Monster wieder weg und mein geliebter Alex zurück. Schließlich fordert er mich verschmitzt grinsend dazu auf, mit ihm zu tanzen. Mein Körper tut noch weh von seinen Schlägen, doch wenn er mich so anschaut, mich liebevoll an sich zieht und „sein Mädchen“ nennt, bekomme ich noch immer Kribbeln im Bauch. Und noch immer hat er eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich, dank der er es immer wieder schafft, mich körperlich und seelisch an sich zu binden. Ich singe und meine, dass dies die „Zeit meines Lebens ist“ – denn so habe ich tatsächlich „noch nie zuvor gefühlt“.

 

In solchen Momenten gelang es mir, mich so in den Augenblick zu versenken und alles andere auszublenden, dass unsere „Liebe“ die einzige Realität war und mir der ganze durchlebte Horror unwirklich erschien. Es waren diese Momente, in denen ich glaubte, „sein wahres Ich“ wiederzuerkennen, den Alex, der die Liebe meines Lebens war. Immer noch. In diesen Momenten fühlte ich mich darin bestätigt, dass er doch eigentlich ganz anders war: unendlich liebevoll und einfühlsam, wertschätzend und charmant. Ja, noch immer konnte er mir das Gefühl geben, ihm alles zu bedeuten und die schönste und tollste Frau der Welt zu sein – und vor allem in Momenten, wenn ich es niemals erwartet hätte. Wie einmal auf dem Parkplatz vor McDonald’s, als ich gerade herzhaft in meinen Burger biss und er plötzlich innehielt, mir sanft über die Wange streichelte und mit Tränen in den Augen sagte: „Du bist wunderschön, weißt du das eigentlich? Wenn ich mir jemals meine Traumfrau beim Burgeressen vorgestellt habe, dann sah sie genauso aus wie du in diesem Moment.“

Ja, in solchen Momenten war es unvorstellbar, dass sich der Schalter jemals wieder umlegen würde; dass sich die Hände, die mich eben noch so zärtlich gestreichelt hatten, irgendwann wieder zu Fäusten ballen und brutal auf mich einschlagen würden; dass mich derselbe Mund, der mich eben noch angestrahlt und liebevoll geküsst hatte, irgendwann wieder anschreien, bespucken oder bestialisch beißen würde. Aber es passierte. Immer wieder. Und in immer kürzeren Abständen.

 

Ich komme von der Uni nach Hause, wo Alex schon auf mich wartet. „Wie war dein Tag?“, fragt er mich. „Okay“, antworte ich. „Willst du mir nicht etwas erzählen?“, sagt er und schaut mich dabei kritisch an. „Nein, was denn?“, erwidere ich und versuche, so gelassen wie möglich zu wirken. „Bist du sicher?“ Seine Augen weiten sich und ich verfalle schon wieder in Angststarre. „Du hast mir also nichts zu verheimlichen, ja?“ – „Nein, ich habe dir nichts zu verheimlichen“, sage ich und fühle mich trotzdem schuldig. „Und warum bekommst du dann Angst, hä?“, schreit er mich an und drückt mich gegen die Wand. „Ich weiß es nicht“, stottere ich. Aber eigentlich weiß ich es doch: Weil es egal ist, was ich jetzt sage, denn er wird mich so oder so verprügeln. „Aktion, Reaktion“, hat er erst neulich wieder zu mir gesagt. „Es ist ganz einfach: Du baust Scheiße und ich reagiere. Hör einfach auf damit und ich muss dich nicht ständig bestrafen.“ Schade nur, dass es inzwischen ein Ding der Unmöglichkeit für mich geworden ist, mich so zu verhalten, dass ich in seinen Augen keine „Scheiße baue“. Es reicht schon, wenn ich aus Versehen einmal eine Wasserflasche umstoße, ihn angeblich komisch anschaue oder zu viel Fleischsalat auf sein Brot schmiere. Nein, ich muss nicht einmal etwas Falsches tun, etwas Falsches denken genügt auch schon. Denn auch meine Gedanken kontrolliert er – mehr noch, er scheint sie lesen zu können. Jetzt riecht er an mir und ist plötzlich felsenfest davon überzeugt, dass ich nach einem fremden Mann rieche, mit dem ich angeblich auf der Uni-Toilette Sex gehabt habe.

So fängt es immer an. Bessere Gründe findet er nie. Ich weiß, die Explosion lässt sich jetzt nicht mehr abwenden, also sage ich lieber gar nichts und lasse es einfach über mich ergehen.

Diesmal ist es besonders schlimm. Er zerrt mich an den Haaren aufs Bett, tritt und schlägt auf mich ein. Dann verpasst er mir einen so festen Faustschlag aufs Auge, das ich erst die berühmten Sternchen funkeln und danach für einen kurzen Moment gar nichts mehr sehe. Irgendwann fängt er an, mich am ganzen Körper zu beißen wie ein wild gewordenes Tier. Am Ende beißt er sich abwechselnd in meiner linken und rechten Wange fest.

Als er mit mir fertig ist, pulsiert mein ganzer Körper vor Schmerzen. Meine zerbissenen Wangen sind dick geschwollen und verfärben sich langsam grün und blau. Als Alex „sein Werk“ sieht, bricht er in Tränen aus und entschuldigt sich, verspricht – einmal mehr –, dass so etwas nie wieder vorkommen wird. Dann lässt er mir ein Bad ein und bestellt meine Lieblingspizza: Brokkoli mit Mais und Käserand. Ich lege mich in die Badewanne und versuche, meinen geschundenen Körper zu entspannen. Alex setzt sich neben der Wanne auf den Boden und streichelt zärtlich über meine Verletzungen. Erneut kommen ihm die Tränen. „Es tut mir so leid“, flüstert er immer wieder. Dann streicht er mir langsam über die Beine „Weißt du eigentlich, dass ich jeden Millimeter an dir liebe, mein Schatz?“

Als ich nicht reagiere, versucht er etwas anderes: „Du musst mal in den Spiegel schauen. Du siehst aus wie ein süßer Breitmaulfrosch!“, sagt er und lächelt vorsichtig. Ich merke, dass er ahnt, wie unangebracht und absurd sein versöhnlich gemeintes „Kompliment“ in dieser Situation ist. Trotzdem kann ich ihn in diesem Moment wieder einmal nicht mehr dafür verachten, dass er es war, der mich in diesen „Breitmaulfrosch“ verwandelt hat.

 

Auch den Rest des Abends war Alex sehr liebevoll zu mir und gab sich die größte Mühe, dass ich in dem Mann, der mich so zärtlich umsorgte und meine Wunden pflegte, nicht auch den sehen konnte, der mir genau diese zugefügt hatte.

Es war immer das Gleiche: Der Schalter wurde jäh umgelegt – von Liebe auf Hass, von Verherrlichung auf Abwertung und wieder zurück. Es gab keine langsame Metamorphose zwischen meinem Traummann und meinem Albtraummann, die es mir ermöglicht hätte, zu realisieren, dass er ein und derselbe war. Wenn der eine da war, gab es den anderen nicht und umgekehrt.

Das Dr.-Jekyll-Syndom

In der Psychologie spricht man vom „Dr.-Jekyll-Syndrom“. Für eine Beziehung mit solch einem Menschen ist es typisch, dass der gewalttätige Partner eine unglaublich empathische und charmante Seite hat, die er zu Anfang der Beziehung – und eben auch immer wieder zwischendurch – zeigt, und mit diesem „Dr. Jekyll“ erlebt die Frau den ultimativen Honeymoon. Es macht ja auch Sinn: Mit irgendetwas müssen es diese Männer schließlich schaffen, ihre Partnerin so an sich zu binden, dass sie all das Negative in der Beziehung in Kauf nimmt oder es gar verleugnet, dass es auch die böse Seite, den „Mr. Hyde“ in ihm gibt. Es ist ein Schutzmechanismus der Psyche, den Täter und den Liebhaber gedanklich voneinander zu trennen, weil sie diese beiden Persönlichkeiten schlichtweg nicht unter einen Hut bekommt – denn täte sie es, würde sie daran zerbrechen.

Dadurch, dass die beiden Seiten dieser Männer so konträr sind, kann man sich tatsächlich eine Zeit lang vorgaukeln, man wäre mit dem liebevollsten, romantischsten, einfühlsamsten Mann der Welt zusammen und ab und zu käme eben diese Bestie vorbei. Für die Frauen fühlt es sich wirklich so an, als gäbe es in dieser Beziehung einen bösartigen Dritten. Bei diesem würde natürlich keine Frau freiwillig bleiben, aber zusammen mit „Dr. Jekyll“ schafft man einfach alles – selbst, mit diesem Monstrum fertigzuwerden. Nur ohne ihn schafft man vermeintlich gar nichts mehr.

Genauso empfand ich es damals auch. Und noch etwas anderes bewirkten diese beiden Extreme bei mir: Sie ließen meine Seele ständig unter Hochspannung stehen und mich innerlich nie zur Ruhe kommen, um alles einmal gründlich reflektieren zu können. Ich war immer nur im Augenblick gefangen und wusste nie, wo ich im nächsten landen würde – im Himmel oder in der Hölle. Aber eigentlich war es auch nicht so wichtig, solange Alex und ich zusammen dort waren. Alles war nur „eine Erfahrung“. Alles war nur ein Spiel. Unser kleines „Himmel und Hölle“-Spiel.

 

Mein Leben danach

Viele Therapiegespräche, Gebete und die Liebe meiner Familie und meiner Freunde halfen mir Schritt für Schritt beim Wiederaufbau meines Lebens. Das eigentliche Wunder jedoch hat Gott vollbracht. Denn er hat mich innerlich wiederhergestellt. Stück für Stück hat er die Fetzen meiner geschundenen Seele zusammengenäht. Behutsam, mit unendlicher Gnade und Liebe. Langsam konnte die Dunkelheit in mir seinem Licht weichen. Irgendwann durfte ich wieder erleben und spüren, was ich nicht mehr zu hoffen gewagt hatte: dass ich geborgen bin in den Armen meines himmlischen Vaters. Endlich.

Heute ist mein Leben schöner, als ich es mir jemals hätte erträumen können. Gott hat mich ins Leben und in die Freiheit zurückgeführt – seine Freiheit, die nirgendwo sonst zu finden ist. Ich habe die befreiende Kraft der Vergebung erfahren und inzwischen nicht nur mir selbst, sondern auch Alex von ganzem Herzen vergeben können. Ich kann wieder unbeschwert leben – sogar lieben und vertrauen, was ich niemals für möglich gehalten hätte. Gott kann uns ein neues Leben schenken, selbst wenn alles in uns gestorben scheint. Immer an Karfreitag denke ich deshalb zurück. An mein dunkelstes Kapitel, das ich dann wieder schließen und dankbar zur Seite legen kann. Denn meine Hoffnung ist auferstanden.

 

Leonie Hoffmann ist ein Pseudonym. Die vollständige Geschichte ist im Buch „ÜberWunden“ aufgeschrieben, das im Verlag Gerth Medien erschienen ist. *

 

*Dieser Link ist ein affiliate Link. Dadurch wird das Produkt nicht teurer. Ihr unterstützt damit lediglich meine Arbeit.

 

Die beste Wandfarbe fürs Kinderzimmer

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Ursprünglich war unser drittes Kinderzimmer als Arbeitszimmer geplant beim Bau unseres Hauses. 2015 hatten wir uns den Grundriss angeschaut, angepasst und dann schließlich auch gebaut. Nach Frida´s Geburt wurde mein Arbeits- und unser Gästezimmer dann schließlich ihr Kinderzimmer. Drei Kinder, irgendwie hatten wir bei der Planung des Hauses aufgrund der Immobilienpreise und dem Mangel an Baugrundstücken, den Kopf in den Sand gesteckt und gedacht: Das wird schon klappen. Irgendwie bekommen wir auch das dritte Kind noch unter.

Und es klappt auch irgendwie. Allerdings hatten wir bisher nur Möbel reingestellt und permanent umgeräumt, weil wir es für sie gemütlicher machen wollten und da dieses Zimmer eben nie als Kinderzimmer gedacht war, gab es dafür keinen Plan und der Maler hatte vor Einzug das ganze Zimmer auch einfach weiß gestrichen. Außerdem lagerten wir darin immer noch Akten und Steuerordner.

Seit den unzähligen Lockdowns wurde uns aber noch mehr bewusst, wie wichtig und kostbar die eigenen vier Wände sind und vor allem: Das wir uns darin wohlfühlen. Seit wir in unser Haus eingezogen sind, eigentlich schon davor, ist so viel passiert, dass wir kaum zum Luft holen kamen. Bevor wir wieder im regnerischen Herbst zu Hause sitzen, oder mitten in einer Delta- Lockdown- Variante, wollten wir Frida´s Kinderzimmer zu einem Wohlfühlort verändern, damit sie auch bei einer eventuellen Kitaschließung gern in ihren eigenen vier Wänden spielt.

Ausschlaggebend für diesen Kraftakt war der Launch der Kinderzimmer – Farben Little Stars von Rust-Oleum. Wandfarben und spezielle Farben für Kinderzimmermöbel machten es möglich, dass wir an einem Wochenende Samstagmittag das Zimmer streichen konnten und Frida ohne beißende, giftige Gerüche abends sogar schon wieder darin schlafen konnte.

Zauberwald und fliegender Teppich

Und das ist noch nicht alles, denn die Wandfarben sind zudem noch atmungsaktiv und säubern die Luft 5 Jahre lang von Schadstoffen und binden sie in der Wand. Das muss man sich mal vorstellen! Beim Streichen selbst mochte ich vor allem die Deckkraft. Ich brauchte eigentlich nur einmal streichen. Die Farbe verzeiht auch ungeübte Handgriffe, es wird also nicht mal fleckig wenn man doch mal kreuz und quer drüber streicht um kleine Löcher später noch zu füllen.

Wir haben uns für die Wandfarben Zauberwald und fliegender Teppich entschieden. Das eine ist ein Mix zwischen Mint- und Tannengrün, das andere ein blaugrau. Wenn man nicht bis ganz in die Ecken streichen will, weil es sonst auf die nebenliegende Wand kleckst, klebt man sich an der Wand eine Trennlinie ab. Diese unbedingt mit einer Wasserwaage messen, damit es nicht krumm und schief wird.

Allerbester Hack fürs Streichen von Wänden:

 

Und dann folgt der Geheimtipp eines jeden professionellen Malers. Mit einer weißen Wandfarbe streicht man nun den Rand zwischen Kreppband und Wand einmal ab, so dass keine farbige Wandfarbe unter das Kreppband fließen kann. Und man muss wirklich so streichen, dass keine Luftlöcher übrig bleiben. Also ruhig auch von außen nach innen streichen. Dabei aber nicht über das Kreppband hinaus streichen, sonst habt ihr einen andersfarbigen weißen Fleck auf der Wand.

Wenn das weiß getrocknet ist, könnt ihr ganz entspannt die Farbe auf die Wände bringen. Für die Ecken nutzt ihr am besten einen Pinsel. Die Farbe von Rust-Oleum trocknet sehr schnell. Und ihr könnt immer wieder noch ausbessern, es wird nicht fleckig. Sobald es angetrocknet ist, zieht ihr das Kreppband ab. Wartet damit nicht zu lange, sonst bekommt ihr es nicht mehr gut ab.

Wenn ihr die weiße Wandfarbe gut an das Kreppband gestrichen habt, solltet ihr nun einen ganz geraden Abschluss der farbigen Wand haben.

Das Ergebnis

Die Zauberwald-Farbe bringt in Frida´s Schlafecke nun viel mehr Gemütlichkeit hinein. Wir wollen hier noch zwei Bücher-Hängeschränke anbringen, damit sie sich abends noch bequem Bücher anschauen kann.

Den anderen Bereich des Kinderzimmers, der Spielbereich und bei Schulbeginn auch die Ecke, in die ihr Schreibtisch kommen wird, ist mit dem hellen blaugrau lebendig und gleichzeitig klar abgregrenzt vom Schlafbereich.

Aber Rust-Oleum hat nicht nur neue Wandfarben gelauncht, sondern auch Möbelfarben speziell fürs Kinderzimmer. Unsere Hacks, die coolen Tafellack-Farben und Frida´s Möbel habe ich euch alle in diesem Artikel verlinkt.

 

10 Dinge, die ich nur für mich mache

10 Dinge, die ich gerne mache. Nur für mich. Diese aufzuzählen sollte nicht schwer sein.

Ein langes Bad nehmen, ohne unterbrochen zu werden.

Einen sinnlosen Belletristik Roman zu lesen, der nichts weiter kann, außer zu unterhalten.

Ins Kino gehen. Obwohl ich nach zigtausenden Netflix Serien es kaum noch schaffe, einen ganzen Film ohne Unterbrechung anzuschauen.

In die Karibik fliegen. Oder nach Kuba. Oder noch besser, nach Island. Aber es wäre noch schöner, ich könnte die Kinder mitnehmen. Also vielleicht lieber nur ein Wellnesswochenende.

10 Dinge erscheinen gar nicht viel und doch scheinen sie viel zu viel. Als hätte ich verlernt, was mir gefällt und wer ich bin. Ohne Kinder.

Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, alles in Rekordgeschwindigkeit zu machen, alles unter einen Hut zu bekommen, Multitaskingmäßg Job, Kinder, Haushalt, das Geburtstagsgeschenk und die volle Windel abzuarbeiten, dass wir, sollten die Kinder irgendwann flügge werden, gar nicht mehr wissen werden, was wir mit der ganzen Zeit anfangen sollen.

 

Zwischen Wäschebergen und Sorgenmonstern

Dieser Prozess kommt schleichend. Und er startet im Heute. Heute, wenn die Kinder noch klein sind und wir ihre zentrale Anlaufstelle sind für das Verarzten von kleinen Wunden, für ihre kleinen Sorgen, den ersten Liebeskummer oder einfach nur die Berge von Schmutzwäsche. Denn im Heute verliert unsere eigene Persönlichkeit, unsere Wünsche an das Leben und an uns die zentrale Bedeutung. Andere Dinge und vor allem, die kleinen Menschen in unserem Haushalt, nehmen unsere Priorität ein. Aber genau dieser Zustand ist fatal, denn wenn wir als Erwachsene nicht regelmäßig auftanken, uns nicht zuerst die Sauerstoffmaske aufsetzen, dann wird es alsbald allen anderen auch nicht mehr gut gehen.

Ich erinnere mich, wie ich Anfang 20 auf der Autobahn feststellte, dass der Tank leer war. Eine Tankstelle war kilometerweit nicht in Sicht. Schließlich rollte ich mit den letzten Tropfen, meist eher im Leerlauf übers Dorf bis zur rettenden Quelle. Geschafft. Aber sehr, sehr knapp. Warum habe ich so lange gewartet, das Auto zu tanken? Und warum sollte ich warten, mich selbst aufzutanken bis zur letzten Sekunde, wenn es eigentlich schon fast zu spät ist?

An sich selbst zu denken, die eigenen Bedürfnisse wahr zu nehmen, hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit einem gesunden Maß an Selbstwahrnehmung. Was brauche ich, damit es mir gut geht? Warum habe ich so schlechte Laune? Warum meckere ich meine Familie an? Würden mir 1 Stunde Schlaf oder ein kurzer Spaziergang gut tun? Warum dann nicht einfach machen? Wir selbst gewinnen und unsere Familien auch – nämlich eine glückliche, entspannte, gesunde Frau und Mama.

Auf der Suche nach mir

Mein Mann sagt oft: „Wenn du glücklich bist, sind wir alle glücklich.“ Und das stimmt. Denn wenn es mir gut geht, strahle ich das aus. Dann gebe ich das weiter, habe gute Nerven, kann geben und gelassen reagieren. Ich bin ein besserer Mensch, eine bessere Mutter und eine bessere Partnerin wenn ich auf mich Rücksicht nehme.

Habt ihr eigentlich Hobbys? Wie früher, als wir ins Poesiealbum schrieben, dass wir gerne lesen, Klavier spielen und Freunde treffen. Waren das wirklich Hobbys? Ich habe mich das als Kind schon gefragt. Viele Jahre lang spielte ich Theater und Pantomime in einer Gruppe unserer Kirchgemeinde und ich flog tatsächlich sogar nach Barcelona und besuchte einen Einzelkurs  bei Carlos Martinez, einem begnadeten, bekannten Pantomime Spieler.

Ich würde sagen, das war mein Hobby. Ist es aber nicht mehr. Ich weigere mich sogar, bei „Activity“ die Pantomime Karte zu spielen. Als wenn diese Sache zu meinem Leben vor den Kindern gehört. Es passt nicht mehr zu mir.

Inzwischen lackiere ich Möbel und wenn ich Platz hätte oder noch Ferienhäuser besitzen würde, könnte ich das auch exzessiver betreiben. Aber ich habe keinen innerlichen Antrieb, das bis zur Perfektion ausführen zu wollen. Vielleicht liegt das auch an meiner Lebenssituation und das ich, wenn ich streiche, nur allein bin mit mir und dem Möbelstück und sich ansonsten alle anderen Gedanken ausstellen.

 

Ihr seht, ich habe keine fertigen Antworten, aber ich will mich auf die Suche begeben im Heute und 10 Dinge finden, die ich gerne machen möchte. Nur für mich. Sich Zeit zu nehmen für sich selbst, sich nicht zu vergessen in dem ganzen Alltagstrubel: Das ist eine Herausforderung. Aber eine, die wir annehmen sollten.

Kleine Zicke, Haustyrann – warum unser Blick aufs Kind entscheidend ist

Boah – jetzt mach doch bitte nicht so ein Theater.

Ich stehe mit meinem Kind vor der Kita und eigentlich könnte alles so schön sein. Die Lieblingserzieherin kommt uns an der Tür entgegen, die Sonne scheint und wir sind ausnahmsweise mal richtig pünktlich. Doch das Kind möchte nicht in die Kita. Heute nicht.

Denn genau an diesem Morgen hat es beschlossen, dass es die Kita doof findet. Da hilft alles nicht. Die warmen und wertschätzenden Worte der Lieblingserzieherin verhallen, genau wie mein langsam etwas verzweifelt werdendes Bitten und Überreden. Das Kind klammert sich an mich und möchte keinen Meter gehen. Die hat dich ganz schön im Griff, sagt eine andere Mutter, die mich und das Kind zwar kaum kennt, aber unsere Szene trotzdem nicht unkommentiert lassen kann. Im Griff – hämmert es in meinem Kopf. Sie manipuliert mich. Sie macht Theater. Mein Herz schlägt mittlerweile bis zum Hals und mein Magen beginnt, sich unschön anzuspannen, als erwarte er, gleich von einem Basketball getroffen zu werden. Jetzt geh da halt rein, möchte ich brüllen. Oder besser noch, das Kind schreiend der Lieblingserzieherin in den Arm drücken und einfach gehen.

Doch dann fällt mein Blick auf die kleinen, roten Augen des Kindes und ich schaue es mir genau an. Gestern war es spät, erinnere ich mich. Was für ein turbulenter Abend – und heute Morgen kam sie kaum aus dem Bett. Natürlich macht sie kein Theater. Sie ist müde – und ein bisschen überfordert vom Trubel an der Eingangstür. Ich nehme sie an die Hand und ziehe sie ein Stück weg. Wir setzen uns auf die Bank draußen und kuscheln noch ein bisschen. Die „sie hat dich ganz schön im Griff-Mama“ läuft an uns vorbei und lächelt spöttisch. Hat sie nicht, denke ich und atme tief ein und aus.

Da habe ich gerade noch einmal die Kurve bekommen, heraus aus meiner Gedankenspirale, die meinem Kind einfach immer nur das Schlechte unterstellen möchte. Doch warum ist das überhaupt so? Warum müssen wir uns bewusst dazu überreden, bei Kindern erst einmal genau hinzusehen und warum schwingen oft ganz automatisch so negative Zuschreibungen mit, wenn wir Kinder in schwierigen Situationen sehen?

Die Geschichte des boshaften Kindes

In meinem Buch „Unperfekt, aber echt“ habe ich dieser Frage ein ganzes Kapitel gewidmet, in dem ich der Herkunft solcher Gedanken auf den Grund gehe und schaue, wie wir aus dieser Spirale wieder aussteigen können.

„Die Warnung vor der Boshaftigkeit unserer Kinder ist sehr alt. Sie dominierte viele Erziehungsschriften des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. Welche Bilder wir uns von Kindern machen, hängt eng damit zusammen, wie wir die Welt und die darin lebenden Menschen als solche wahrnehmen. Erleben wir die Welt als vertrauenswürdigen Ort, an dem wir von Gottes Gnade umgeben und von IHM beschenkt sind, dann fällt es uns leichter, auch in die Entwicklung unserer Kinder zu vertrauen und uns auf das zu fokussieren, was gut ist. Je mehr die Welt uns aber als dunkler, gefährlicher und feindseliger Ort erscheint, desto eher glauben wir, diese Seiten auch schon in kleinen Menschen zu erkennen. Auch ein Blick in die Geschichte unserer Vorfahren zeigt das. Der Kinderarzt und Autor Herbert Renz-Polster schreibt dazu: „Hatten Gesellschaften oder bestimmte Schichten Aufwind, so folgten sie in der Erziehung auch bald einem ‚helleren‘ Kinderbild […]. Umgekehrt wurde es auch für Kinder eng, wenn Gesellschaften in Not gerieten.“

Die Welt unserer Großeltern und Urgroßeltern war voller Nöte und Feindbilder. Das 20. Jahrhundert war geprägt von zwei fürchterlichen Kriegen. Mit dem Holocaust verübten Menschen in unserem Land das schlimmste Verbrechen, das es jemals gegeben hat. Es darf nicht wundern, dass eine Gesellschaft, die zu solcher Grausamkeit in der Lage war, auch ein Bild vom Kind verinnerlicht hatte, das diesem nur das Schlechte unterstellte.

So warnte die NS-Ärztin und Autorin Johanna Haarer Mütter davor, außerhalb der von ihr vorgesehenen Fütterungsintervalle auf das Weinen ihrer Babys zu reagieren. „Das Kind begreift unglaublich rasch, dass es nur zu schreien braucht, um eine mitleidige Seele herbeizurufen und Gegenstand solcher Fürsorge zu werden. Nach kurzer Zeit fordert es diese Beschäftigung mit ihm als ein Recht, gibt keine Ruhe mehr, bis es wieder getragen, gewiegt oder gefahren wird – und der kleine, aber unerbittliche Haustyrann ist fertig!“

Dass sich solche Gedanken bis heute verbreiten konnten, liegt nicht nur daran, dass sie sich tief in die Köpfe unserer Vorfahren eingepflanzt hatten. Vielmehr wurden sie auch weiterhin ordentlich bewässert. Die Schriften der NS-Autorin Johanna Haarer wurden nach Kriegsende von ihrem ideologischen Einschlag befreit. Doch die grundsätzlichen Erziehungsgedanken blieben stehen, und bis in die 1980er-Jahre hinein wurden sie in Westdeutschland als Erziehungsratgeber verkauft und von jungen Eltern gelesen. Bis in die 1980er-Jahre hinein – das bedeutet für viele von uns: Bis in unsere Kindheit. Ganz sicher aber bis in die Kindheit unserer Eltern, Tanten, Onkels, Lehrer oder Erzieher. Mit einer großen Wahrscheinlichkeit bist auch du ein Kind, das auf keinen Fall „tyrannisch“ werden sollte, und selbst wenn deine Eltern sich bewusst für einen anderen Blick auf dich entschieden haben, so haben sie es sicherlich einmal gehört. Vielleicht vom Nachbarn, der nicht ertragen konnte, dass es bei euch daheim anders zuging als bei ihm. Vielleicht von Lehrern, die sich über dich geärgert haben, oder im Konflikt mit den Großeltern.“ (Aus: Daniela Albert, Unperfekt, aber echt. Mit Jesus durch den Erziehungsalltag. Was christliche Familien stark macht.)

Heraus aus der Gedankenspirale

Wenn wir in Konflikten mit Kindern an unsere Grenzen geraten, liegt das oft auch daran, dass wir ihnen böse Absichten unterstellen, die sie überhaupt nicht haben. Auch in unseren Köpfen sitzt das Bild vom „kleinen Haustyrannen“, selbst wenn wir es vielleicht überhaupt noch nie über uns oder unsere Kinder gehört haben und uns dessen nicht bewusst sind. Deswegen ist es auch heute hilfreich, kurz ein paar Schritte zurückzugehen, wenn wir merken, dass Situationen mit unseren Kindern schwierig sind und dass wir das Gefühl haben, von ihm „manipuliert“ zu werden. Mit etwas Abstand erkennen wir nämlich oft, dass das Problem wo ganz anders liegt. So wie bei meinem Kind, das einfach nur müde war. Wenn wir das einmal erkannt haben, müssen wir plötzlich keine Machtkämpfe mehr gewinnen, sondern können in Ruhe das eigentliche Problem lösen. Innere und äußere Stimmen über böse Absichten unserer Kinder können wir dann sehr gut ignorieren.

Im Falle meines Kitakindes reichte letztlich eine Kuschelrunde zum Auftanken und die Übergabe in den Arm der Erzieherin, als es an der Tür nicht mehr ganz so trubelig war.

 

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin, Eltern- und Familienberaterin, Bloggerin und freie Autorin und lebt mit ihrem Mann, ihren drei Kindern und einer wechselnden Anzahl von Vierbeinern in Kaufungen bei Kassel. Ihr Herzensanliegen ist es, die Welt am Küchentisch gesund zu lieben. Mehr von ihr gibt es auf ihrem Blog auf  und in ihrem Buch „Unperfekt aber echt“ zu lesen.*

 

(*affilite Link)