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Wie viel tu ich mir gut? Wie gehe ich mit Erwartungen um?

Viel zu oft komme ich als Frau, als Priska, in all dem vollen Alltag zu kurz. Das geht dem Mann nicht anders. Es ist ein ständiges Abwägen, Organisieren, Aufraffen und ein beständiges Dran-Bleiben. Als ich nur ein Kind hatte, war ich beständig bemüht, „mich nicht zu verlieren“. Ich hatte feste Abende, bei denen ich mit Freunden tanzen ging, wir gingen auf WG Partys, ich war im Nagelstudio, shoppen und hatte feste Beautyabende. Ich ging sogar 2x pro Woche ins Fitnessstudio. Die Vorstellung, mich zu verlieren, „nur noch Mama“ zu sein, gruselte mich. Ich war mit Sicherheit eine dieser coolen Mütter, denen man nicht ansieht, dass sie Mama sind. Die Wahrheit ist aber: Ich hatte auf jeden Fall Stress. Stress, mich nicht zu verlieren. Und durch diesen Stress, konnte ich in der Mama-Rolle gar nicht komplett aufgehen. Ich fühlte mich zerrissen. Erst als ich nochmal schwanger wurde, konnte ich mich fallen lassen. Ich war mit Leib &Seele Mutter. Ich shoppte nicht mehr, es war mir alles ziemlich egal. Ich wollte nicht mehr ausgehen, ich wollte nur …

Define: mother

In der aktuellen Zeitschrift family haben Sophie Kröher, die Fotografin, und ich, 3 Frauen portraitiert, die ihre Kinder haben gehen lassen müssen. Die Frage über allem ist: Ab wann ist man Mutter, und wie lange ist man Mutter? Und für wie viele Kinder? Und wie kann man mit diesem Schmerz umgehen, wie kann man weiterleben, wenn das eigene Kind vor einem von dieser Welt gehen muss? —————————————— Sophie hat daraus ein sehr berührendes Projekt namens define:mother geschaffen, indem sie auf der einen Seite Frauen eine Plattform gibt, um über ihren Verlust zu sprechen und andererseits Frauen, die ebenfalls betroffen sind, ermutigen will. Sie sind nicht allein. Und wenn die Gesellschaft feinfühliger wird, sich mehr mit diesem Thema befasst, dann können wir alle offener über Verlust sprechen und Schmerz aushalten. Denn Schmerz gehört zu diesem Leben unweigerlich dazu. Sophie hat aber nicht „einfach so“ dieses Projekt gestartet, sondern sie ist selbst betroffen und selbst eine Mutter, die ihr Kind zu früh verabschieden musste. Hier ist ihre Geschichte. ———————————- Als Sophie Anfang 20 war, wurde sie schwanger. …

Start in den Alltag – “sei mutig und freundlich”

Das Leben läuft manchmal anders als wir es geplant haben. Auch für unsere Lele. Durch unseren Hausbau musste sie nach der 1. Klasse die Schule wechseln. Durch einen Antrag beim Schulamt, musste sie nicht die Schule im Bezirk besuchen, sondern durfte auf eine wunderschöne Schule mit einem riesigen Waldgrundstück gehen. Dort hatte sie nur freien Unterricht. Eigenentwicklung, Selbstreflektion und freies Arbeiten waren an der Tagesordnung. Unsere Lele wurde selbstständiger und stärker. Vor allem auch deshalb, weil viele Kinder sie ärgerten. Irgendwie war sie anders und fühlte sich nicht zugehörig. Ende des Schuljahres bekam ich einen Anruf von unserer Traumschule, bei der wir schon vor der 1. Klasse angeklopft, und keinen Platz bekommen hatten. Innerhalb einer Woche mussten wir eine Entscheidung fällen. Der Mann und ich hatten Bauchweh ob wir ihr das zumuten können. Ausschlaggebend war Lele, die glücklich war, noch einmal wechseln zu dürfen. Sie machte mich ehrlich sprachlos, mit wie viel Mut und Stärke sie ihren Weg geht. Sie ruht fest in sich, sie weiß wer sie ist und sie ist dabei nicht überheblich, …

Romy- Kopfschmuckdesignerin in Leipzig

  Manchmal verändern sich Lebenswege, Lebensträume und Lebensvisionen. Und auf einmal macht man etwas, entwickelt eine Leidenschaft und einen Traum für etwas, dass man vorher nie im Blick hatte. Genauso war es bei Romy. Romy hat Theaterwissenschaften und Anglistik studiert und dann in Rudolstadt am Theater gearbeitet. Regieassistentin, Choreografin und auch Schauspielerin. Das ist, was sie machen wollte. Doch irgendwann wurde Rudolstadt zu klein und in Leipzig fand sie nicht den Job am Theater, der sie überzeugen konnte. Also entschloss sie sich zu neuen Wegen. Romy fertigt Kopfschmuck an. Hochwertige Handarbeit in Perfektion. Jedes Detail sitzt. Angefangen hat es mit ihrer Leidenschaft für die Gothic Szene. Sie brauchte selbst schöne Hütchen und probierte sie an sich selbst aus. Video Tutorials aus dem Netz steigerten ihre Leidenschaft. Inzwischen hat Romy ein eigenes Label namens “Faunauge”, einen Onlineshop, eine eigene Homepage und immer mehr Kunden. Sie fertigt Brautschmuck, Gothicschmuck, Vintage- und Rockabilly Accessoires.   Romy hat außerdem ein Atelier und einen Showroom in der Kurt-Eisner-Straße 11, 04275 Leipzig Homepage   Wenn ihr sehen wollt, wie sie arbeitet, …

Ein Appell für mehr Manieren

    Ja. Ich liege nicht im aktuellen Trend. Eine gewaltige Strömung an individuellen Kindern und Erziehungsmethoden strömt auf uns ein. Vielleicht geht es den Eltern mit den aktuellen Erziehungstrends besser. Sie müssen sich weniger aufregen, weniger Konflikte anpeilen und austragen und die Kinder haben weniger Grenzen, weniger Regeln, weniger schimpfende Eltern usw. Kann sein. Doch was passiert, wenn wir unsere Kinder zu Menschen erziehen, oder eben nicht erziehen, die in dieser Gesellschaft nicht mehr zurecht kommen und andere Menschen unfassbar nerven? Warum müssen Trendthemen immer so fürchterlich schwarz-weiß sein? Warum ist es nicht möglich, voller Liebe und voller Bindung zu meinem Kind zu sein und gleichzeitig meine Verantwortung wahrzunehmen, und sie zu mündigen Erwachsenen mit “guten” Manieren zu erziehen? Ich habe schon oft überlegt, etwas zu diesem Thema zu schreiben und der Harfen – Auftritt unserer Lele vor ein paar Wochen hat tatsächlich das Fass zum Überlaufen gebracht. Sie durfte bei einem Bambino- Konzert auftreten. Ein Konzert für kleine Kinder. Meiner Ansicht nach perfekt für ab 3jährige. Natürlich aber finden die heutigen Eltern, dass …