Alle Artikel in: Alltagsdinge

Ich sabotiere mich selbst

Ich prokrastiniere. Ich schiebe auf. Aber nur bestimmte Aufgaben. Eigentlich nur das, wovon ich mich überfordert fühle oder Dinge, bei denen ich Angst habe, etwas falsch zu machen und zu scheitern. Es nervt im Alltag. Ja, natürlich bin ich dann schneller, effektiver, wenn die Zeit wegrennt und ich mich dann wirklich beeilen muss. Aber dadurch steigt auch der Stresspegel extrem und auf Dauer ist das ungesund. Ich sabotiere mich quasi selbst.     Wie können wir das überwinden? Die Ideen stammen aus der Zeitschrift Psychologie heute Compact. Nr 72/2023   Formen der Selbstsabotage 1.       Steine in den Weg legen Manchmal verhalten wir uns erstaunlich unklug, legen uns selbst Steine in den Weg und behindern uns damit selbst. Wir stehen uns mit unserem selbst sabotierenden Verhalten selbst im Weg. Die Frage ist, warum wir uns in bestimmten Situationen so selbstschädigend verhalten. In meinem Fall ist es immer dann, wenn ich Sorge habe, etwas nicht gewachsen zu sein.   Es gibt verschiedene und unterschiedliche Selbstsabotagemechanismen. Meistens geht es bei diesen Situationen um etwas von Bedeutung. Man muss …

Was mein fehlendes Vertrauen mit meiner Glaubensenge zu tun hatte

Ich hatte vier herausfordernde Wochen. Der Tod meiner Freundin, über den ich bis heute nicht sprechen oder denken kann, ohne weinen zu müssen. Dann eine Buchabgabe, die ich strecken musste und weil ich dann in Zeitnot kam, immer nachts geschrieben habe. Und direkt 2 Tage nach Abgabe, Corona. Wie das so ist, wenn der Körper sich ausruhen möchte. Nur, dass wir eine Woche später Konfirmation feiern wollten von unserer großen Tochter. Ich isolierte mich, tatsächlich und glücklicherweise steckte sich niemand an. Über meinem Jahr 2023 stehen zwei Worte, die ich mir für das Jahr gesucht hatte. „Loslassen“ und „Zulassen“. Ich neige dazu, gern über alles die vermeintliche Kontrolle haben zu wollen. Ich denke mir ständig alle möglichen Szenarien aus, plane alles im Voraus und habe Angst vor möglichen Worst-Case-Szenarien, statt das Leben auch mal geschehen zu lassen. Statt mich voller Vertrauen fallen zu lassen, mit dem Wissen, dass ich für alles was geschehen wird, das nötige Rüstzeug in mir trage. Und wahrscheinlich lag genau darin das Problem: Ich musste erst lernen, mir zu vertrauen. Ich …

Leben im Hier und Jetzt

„Ich kann nicht mehr warten, Mama!“, sagt meine Tochter zu mir und meint damit: Ich möchte JETZT mit dir spielen Mama, in diesem Augenblick und nicht erst in 1,2, oder gar 5 Minuten. „Wann bist du endlich da, Mama?“, fragt sie weiter und meint damit: Wann bist du hier bei mir und wirklich für mich da? Nicht nur körperlich im selben Raum, sondern auch gedanklich anwesend? Ganz im jetzigen Augenblick und nicht schon wieder bei gestern oder morgen? Ja, wann? Und wie? Ein Text mit vielen Fragen und einigen Antwortversuchen… Wirklich da sein, im Hier und Jetzt leben, den Augenblick achtsam wahrnehmen, mit allen Sinnen erleben und genießen – eine große Herausforderung. Oft ertappe ich mich, wie ich gedanklich To-Do-Listen umsortiere, den Einkaufszettel im Kopf ergänze oder den nächsten Kindergeburtstag plane. Weil mein Alltag und mein Kopf übervoll sind und ich Angst habe, etwas zu vergessen oder zu verpassen – dabei verpasse ich gerade dann etwas. Nämlich das Leben, dass sich direkt im Hier und Jetzt vor meiner Nase abspielt. Das Leben, von dem ich …

Ein Stück heile Welt, bitte

Ich habe eine geheime Leidenschaft, von der bisher nur sehr wenige Menschen wissen. Sie ist mir ein wenig peinlich und lässt sich nur schwer mit meinen sonstigen Ansprüchen an Intellekt, Niveau und Tiefgang vereinbaren. Andererseits bin ich jetzt Mitte vierzig und denke mir immer öfter: Was soll´s. Das Leben ist zu kurz für falsche Scham. Ich stehe zu meinen Leidenschaften. Deshalb kann ich auch ohne weitere Schamesröte zugeben, dass ich seit vielen Jahren ein Faible für die bayrische Fernsehserie „Dahoam is Dahoam!“ hab. Ja, hmm, ich weiß. Aber für mich haben diese kleinen Geschichten, die in einem fiktiven bayrischen Dorfidyll spielen, etwas ungemein Tröstliches. Dort haben all einander gern, und falls nicht, dann dauert der Zank nie länger als ein zwei Folgen. Überhaupt werden alle Unwägbarkeiten des Lebens recht schnell in Ordnung gebracht und ansonsten geliebt, gesorgt und gefeiert. Ähnlich beruhigende und heilende Auswirkungen haben nur die „Gilmore girls“, aber für die musste man sich noch nie schämen. Beiden Serien gemeinsam ist, die Darstellung von Familien- und Dorfgemeinschaft, von lustigen und schrägen Begebenheiten, einfachen Lösungen, …

Gestern ist eine meiner Freundinnen gestorben

Gestern ist eine meiner Freundinnen gestorben. Einfach so ist sie morgens umgefallen und liegen geblieben. Den ganzen Tag nach dieser schockierenden Nachricht, dachte ich, ich hätte mich verhört. Es würde nicht stimmen.     Ich fragte meinen Mann: „Björn, hast du auch gehört, dass sie gestorben ist?“ Er sah mich liebevoll an, berührte mich leicht und sagte leise: „Ja, ich habe es auch gehört.“ Und mir schossen wieder die Tränen in die Augen. Es ist also wahr. 30 Jahre jung ist sie geworden und ist einfach von uns gegangen. Sie hinterlässt zwei Kinder, eines davon erst vier Wochen alt. Ich bereue all die Zeit, die ich nicht mit ihr verbracht habe. Immer wieder habe ich ein Treffen aufgeschoben, nie hat es in meinen vollen Kalender gepasst. Ich dachte immer, wir könnten das nachholen, wir hätten ja noch ausreichend Zeit. Auch ihr Geburtsgeschenk stand noch hier. Immer neben mir auf meinem Schreibtisch. Ich hatte es nicht geschafft, es einzupacken und wegzuschicken. Überlegte immer, ob ich es nicht doch schaffen würde, es persönlich bei ihr vorbei zu …

Wenn die Angst kickt

Ich gebe es zu: Ich war jahrzehntelang von Angst getrieben. Ich malte mir die schlimmsten Worst-Case Szenarien aus und das gab mir scheinbare Sicherheit. Ich wollte die vermeintliche Kontrolle behalten, wollte mir sicher sein, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, weil ich mich insgeheim so hilflos fühlte, dass ich dachte, ich würde den Herausforderungen des Lebens nicht gewachsen sein können. Immer wieder fing ich meine Sätze mit „Ich habe Angst, dass…“ an und es war mir nicht einmal bewusst. Bis mich irgendwann eine Freundin darauf ansprach, mich fragte, ob ich viel Angst in meinem Leben hätte und ich mich zum ersten Mal damit beschäftigte. Es sollte aber noch weitere 7 Jahre dauern, bis ich mitten in der drohenden 2023-Putin-Krise feststellte, dass ich keine Angst mehr hatte. Zumindest keine, mich überfordernde, mich panisch machende Angst. Wie bin ich dahin gekommen?   Angst zu haben ist per se nichts Schlechtes. Angst warnt uns vor Gefahren und im Normalfall tun wir gut daran, unserem Instinkt zu folgen. Angst kann Mut in uns hervorbringen, uns helfen, unsere Komfortzone zu …

Wie gehe ich mit meiner Angst um?

Während ich diese Zeilen tippe, fährt mich die Fähre über die windstille See nach Langeoog. Die friesischen Inseln warten auf mich und einige andere, ebenfalls schreibende Frauen. Während wir uns immer weiter vom Ufer entfernen, das Meer eine Art Zwischenstation ist, ist es noch viel mehr als das. Es ist neutrale Zone. Es entfernt von all dem Alltag, den Sorgen und Gedanken. Inmitten des tieschwarzen Meeres und dem Glitzern der sich langsam entfernenden und immer kleiner werdenden Lichter der kleinen Hafenstadt, wird mir bewusst, wie sehr ich im Alltag dagegen ankämpfe, Sorgen und schwere Zukunftsgedanken zu groß werden zu lassen. Wir haben inständig gehofft, dass das Jahr 2023 nach der Pandemie wieder ein leichteres Jahr werden wird. Wir haben gehofft, dass sich schon alles beruhigen wird und wir wieder neu durchstarten können. Die Pandemie hat uns verändert. Kann man das so pauschal sagen? Sie hat auf jeden Fall mich verändert. Ich habe viel gelernt und innerlich aufgeräumt und mir sogar einen großen Traum erfüllt und meinen Master in Paar- und Familientherapie in Cleveland, Tennessee begonnen. …

Die besten 5 Hausmittel bei Mittelohrentzündung

Mittelohrentzündungen können sehr schmerzhaft sein und sind eine der häufigsten Erkrankungen bei Kindern. Die Behandlung von Ohrenschmerzen gehört grundsätzlich in die Hand eines Arztes oder einer Ärztin, denn nur sie können die richtige Diagnose stellen. Mit einigen Hausmitteln kann man die Beschwerden lindern. Nachfolgend haben wir die besten fünf Hausmittel gegen Mittelohrentzündungen für Sie zusammengestellt.   Zwiebelsäckchen: Dieses Hausmittel wird bereits seit vielen Generationen bei Mittelohrentzündungen angewendet und ist einfach zu benutzen. Dazu wird lediglich eine Zwiebel und ein Stück Baumwolle oder ein Käsetuch benötigt. Die Zwiebel wird geschnitten und die Scheiben anschließend in das Baumwollstück bzw. das Käsetuch eingewickelt. Anschließend wird das Säckchen auf das Ohr gelegt und wahlweise mit einem Stirnband oder Tuch fixiert. Die Wärme der Zwiebel soll dabei helfen, die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu bekämpfen. Alternativ können auch zerstampfte Kartoffeln oder Kamillenblüten verwendet werden. Allerdings gibt es einige Stimmen aus der Wissenschaft, die dem Zwiebelsäckchen seine heilende Wirkung absprechen.   Wadenwickel gegen Fieber: Fieber ist ein häufiges Symptom einer Mittelohrentzündung und kann das Immunsystem schwächen. Um das Fieber …

“Du bist ein Gott, der mich sieht”

Jedes Jahr ziehen ein paar Menschen einen Bibelvers, der die Christen als Motto durch das Jahr begleitet. Und dieses Jahr, komme ich tatsächlich nicht an diesem Satz vorbei. Er fasziniert mich und vor allem die Geschichte, die dahinter steht. Eine Geschichte, die ich schon als Kind gleichzeitig sowohl faszinierend, als auch irritierend empfand. Es ist die Geschichte der Sklavin Hagar. Hagar bedeutet “Fremde”. Hagar ist die Stammmutter der Muslime, die Nebenfrau von Abraham und Sklavin von Sara, dessen Frau. Sara und Abraham warten vergeblich auf Kinder, sind uralt, so findet Sara die Lösung darin, dass Abraham ihre Sklavin Hagar zur Nebenfrau erwählt, um Kinder zu zeugen. Das ist für uns schockierend, war in damaligen Zeiten in der Kultur aber nicht unüblich. Hagar wird schwanger und bekommt einen Sohn. Sie nennt ihn Ismael. Später wird auch Sara wundersamerweise schwanger. Ihr Sohn heißt Isaak. Sara wird eifersüchtig auf Hagar, es ist ein schwieriges Zusammenleben. Daher wird Hagar gebeten, zu gehen. Gebeten ist das falsche Wort, denn sie hat keine Wahl. Abraham und Sara nennen sie die ganze …

Mein Wort des Jahres 2023

Jedes Jahr stelle ich ein Wort über mein Jahr, eine Art Motto. Meistens vergesse ich im Laufe des Jahres, aber wundersamerweise schlängelt es sich trotzdem durch das Jahr und ist immer mein Lernort, meistens eine Herausforderung. Dieses Jahr habe ich mich für zwei Worte entschieden. Loslassen und Alignment. Alignment ist englisch und bedeutet Ausrichtung. Es schoss mir vor einigen Wochen in den Kopf und passt sehr gut dazu, was ich in diesem Jahr vorhabe. Neuausrichtung. 2023 werde ich mit meinem Master in den Endzügen stehen und möchte mich daher auch neu ausrichten. Keine Sorge, Bücher wird es weiter geben. Es erscheinen direkt 3 Bücher von mir dieses Jahr. Die vergangenen Pandemiejahre waren herausfordernd und ich musste mein ganzes Berufsbild neu finden. Das ich nun keine Pfarrerin mehr werde, und das hatte ich selbst entschieden, hat mich trotzdem ganz schön durchgeschüttelt in meiner Identität. Zu lange oder so lange hatte ich mich darüber definiert. Die Pandemiezeit habe ich genutzt, um bewusst an mir zu arbeiten, Vergangenheit und Verletzungen zu heilen. Zu gern habe ich über alles …