Gerade erscheint bei GerthMedien ein Buch, an dem ich mitgewirkt habe. Dieses Buch stellt sich der Frage wie und warum Menschen glauben und selbst in schweren Zeiten an Gott festhalten können – oder eben nicht. “Ich glaube, hilf meinem Unglauben”, ist ein Vers im Markusevangelium . Dieser Vers ist Kern- und Angelpunkt des erschienenen Buches. Ich durfte ein Kapitel schreiben und erzähle eine Geschichte aus meinem Leben, die ich hier noch nie thematisiert habe. Sie ist sehr persönlich und sehr emotional. Ich lese bei IGTV einen Teil des Kapitels vor, hier schreibe ich euch einen Teil nieder. Den Rest könnt ihr dann im Buch nachlesen, ich verlose aktuell eines auf Instagram/Facebook. Oder ihr erwerbt es hier * oder beim Buchhändler eures Vertrauens. Es lohnt sich, die persönlichen Geschichten im Buch sind großartig.
“Herr, ich will glauben! Hilf du mir dabei!” Das ist eines der Gebete, die ich in meinem Leben schon unendlich oft gebetet habe. An eine Situation, in der ich dieses kurze Gebet wieder einmal sprach, erinnere ich mich noch ganz genau, als sei es erst gestern gewesen:
Es ist ein kalter trüber Tag, als meine Ehe scheitert. Genauso wie das Wetter draußen ist, sieht es in meinem Herzen aus. “Der Tag, als meine Ehe komplett zerbrach”, kein schöner Titel für eine Geschichte und auch kein schöner Titel für mein persönliches Leben. Die folgenden Tage rennen an mir vorbei. Wie im düsteren Nebel; gefangen, in einem Tal voller Tränen und Schmerz. Doch Jesus ist da. Er ist derjenige, bei dem ich mich in dieser Zeit anlehnen kann und mich geborgen weiß.
Dass meine Beziehung zu Gott so eng ist, habe ich einer Zeit zu verdanken, in der ich Vertrauen und Glauben lernen musste, als es mir mehr als schwer fiel, weil meine ganze Existenz an einem seidenen Faden hing.
Als ich mit 18 Jahren von zu Hause auszog, fingen sie an, die finanziellen Sorgen. Ich nahm sie abends mit ins Bett und wachte morgens wieder mit ihnen auf. Ich wusste nicht, wie mein frisch gebackener Ehemann und ich uns etwas zu essen kaufen sollten. In unserem Kühlschrank herrschte gähnende Leere. Wir zählten die Pfandflaschen, um auszurechnen, ob wir uns noch eine Butter leisten konnten. Wir blieben nicht nur einmal mit dem Auto unterwegs liegen, weil der Tank leer war.
Mein damaliger Mann und ich waren in ein kleines Dorf gezogen, fernab von jeglicher Zivilisation, um dort Theologie zu studieren. Um irgendwo hinzukommen – und sei es auch nur zu nächsten Apotheke oder zum Bäcker – war ein Auto unumgänglich. Der Monat war finanziell eng kalkuliert und so sollte es auch viele Jahre bleiben. Wir lebten von Spenden, um uns als Pastoren ausbilden zu lassen.
So schwer diese Zeit auch war, so war sie doch reich an unzäligen Wundern. Wir begegneten immer wieder Menschen, die sehr großherzig waren. Menschen, die sich von Gott gebrauchen ließen und uns Obst vor die Tür stellten, uns zum Eis essen einluden, uns dem Umzug sponsorten oder die uns einfach Geld unter der Türschwelle hindurchschoben. Ich lernte, dankbar Hilfe anzunehmen. Mein früher stolzer Charakter wurde geformt; ich wurde demütig und lernte, andere auch um Hilfe zu bitten.
Wenn wir in schweren Lebensphasen stecken und die Täler so tief erscheinen, dass wir glauben, nie mehr aus ihnen herauskommen zu können, dann fällt es schwer, zu glauben. Wir Menschen glauben gern, wenn wir sehen können. So wuchs auch mein Glaube, indem ich Wunder sah. Ich erlebte sie leibhaftig…..”
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