Trauerzeiten
Da sind die Ostertage vorbei. Ostern, das hat sich dieses Jahr zerrissen angefühlt. Ein Jahr ist es her, dass meine Freundin mit 30 Jahren von dieser Welt gegangen ist. Dieses Jahr hatte ich Rückenschmerzen, Bauchkrämpfe und konnte schlecht schlafen. Zusätzlich dazu habe ich seit vielen Jahren seelische Schmerzen, weil ich die christlichen Feiertage ohne Pastorinnen-Amt verbringe. Seit 12 Jahren nun schon. Immer habe ich darin eine Sinnerfüllung gefunden, auch etwas, worin ich meine Berufung gesehen habe. Und auch das ist schmerzhafte Realität: Das gibt es seit 12 Jahren nicht mehr und es ist eine Art immer wiederkehrende Trauer, die seltsamerweise eher stärker als schwächer wird. Kann ich das ändern? Vielleicht. Will ich es ändern? Das weiß ich nicht. Berufung leben, das muss ich nicht von einem Altar oder einem Redepult. Trauer. Ein Gefühl, das eigentlich auch gut zu Ostern passt, oder? Jesus ist gestorben. Ein Freund, ein Bruder, ein Sohn. Was für ein Schmerz für die Menschen, die ihn geliebt haben. Ihn leiden zu sehen. Zu sehen, wie er seinen letzten Atemzug macht. Trauer, …