Alle Artikel in: Nachdenkenswertes

Slow Family living in der Großstadt? Geht das?

Die meisten von uns träumen von einem Leben wie in Bullerbü. Die Autorin von “Die Kinder vom Möwenweg” hat versucht, dieses zauberhafte Bullerbü Leben in unsere Realität zu bringen. Mit ziemlich viel Erfolg, meiner Meinung nach. (Buchtipp am Rande!) Man kann demnach auch im HEUTE eine Art Bullerbü-Leben führen und ich behaupte: Das geht auch in der Großstadt. Slow Family zu leben bedeutet nicht unbedingt, dass es ein Leben auf dem Dorf und ohne Termine sein muss. Sondern, es ist eine innere Haltung, ein Lebensstil. Wir müssen wegkommen, vom klingelnden Handy und hin zu unserem eigenen Herzschlag. Weg von den übervollen Einkaufsstraßen und mit nackten Füßen auf die Wiese. Weniger Facebook, mehr Realität. Slow family bedeutet, sich weniger zu hetzen. Weniger ist mehr. Damit schaffen wir mehr Raum und Ruhe für uns und unsere Beziehungen. Wir können unsere Träume besser verwirklichen und entscheiden, was wirklich wichtig ist. Wir treffen achtsamere Entscheidungen und leben entspannter. Jeder Tag ist machbar in unserem eigenen Tempo. Slow family findet zu Hause statt, in der Natur und in der Stadt. …

slow family life: Von Angst getrieben

*Werbung Im Sommer findet in Leipzig immer eine riesengroße Open Air Veranstaltung in einem großen Park statt. Hier spielt das Gewandhausorchester live und kostenlos und zigtausende Menschen sitzen auf Picknickdecken und Klappstühlen davor und trinken Wein und essen leckere Häppchen. Eine wundervolle Sache. Merlind war mit und Merlind ist sehr freiheitsliebend. Der Mann war so klug und hatte an unsere Walkie Talkies gedacht und so wanderte Merlind allein mit Walkie Talkie durch die Menschenmassen. Zur Bühne, zu einer Freundin die sie gefunden hatte und wieder zu uns zurück. Manchmal fand sie uns nicht, da bekamen wir eine panische Stimme im Walkie Talkie zu hören. Ohne dieses Funkgerät wäre ihr diese Freiheit nicht möglich gewesen. Sie ist 5 Jahre alt und fühlt sich als Mittlere viel größer als sie ist. Sie würde gern einkaufen gehen und im Park allein spielen. Natürlich hat ihr Freiraum Grenzen, weil ich mir nicht sicher bin, ob sie das bewältigen kann und ob sie nicht doch mit jemandem mitgehen würde. Es ist für die Entwicklung der Kinder mehr als nur wichtig, …

4 schnelle Wege um Freude im Alltag zu entdecken

…jetzt kurz vor den Sommerferien ist die Luft raus. Eigentlich ist es sogar ziemlich schwül und stickig. Die Kleidung klebt am Körper, das Baby weint, der Haushalt hinkt und überall ist Sand und Reste vom Freibad. Ich stöhne jeden Tag. Über meinen Alltag. Über das Chaos. Über die Hitze. Über nichts und doch über alles. Und ich merke gar nicht, wie missmutig ich wirke. Ich merke nicht, dass man mir ansieht, dass ich Urlaub brauche. Und ich merke nicht, dass mir meine Freude abhanden gekommen ist. Freude. Was ist das eigentlich? Wenn wir uns freuen, sind wir glücklich. Dies soll aber kein Artikel über Glück werden. “Freude findet sich in den kleinen Dingen des Alltags”, das lesen wir so oft. Doch wie genau geht das? Hier meine 4 Schritte zum (Wieder-) finden der Freude 1.Erkenne, wie gut es dir geht. Dieses Erkennen findet nur statt, wenn ich aufhöre mich zu vergleichen. Wenn ich neidisch darauf bin, dass die ganzen Lehrer jetzt 5 Wochen Ferien haben, bringt mich das nicht weiter. (Ich hätte auch Lehrer werden …

Du bist genug

Die Gesellschaft, der Konsum und der Kapitalismus sind den ganzen Tag damit beschäftigt uns zu sagen, was wir alles noch brauchen, damit es genug ist. Wir sollen uns glücklich kaufen. Wir sollen aufs Dorf ziehen, Holundersirup kochen (nichts gegen Holundersirup) und den tollen Apfelkuchen von Oma Erna backen, damit wir uns wahrlich entspannen und die Hektik der Stadt hinter uns lassen. Wir sollen Freunde einladen, lesen, aufräumen und, und, und… ….wir werden unglücklich. Hektisch. Gestresst. NIEMAND kann Karriere machen, die Kinder glücklich und mit viel Zeit erziehen, den perfekten Haushalt haben, DIY Künstler sein, den Hobbys nachgehen, viele Freunde UND eine perfekte Ehe haben. Diese Woche habe ich dieses wunderbare Video von Nadia Bolz Weber gesehen. Nadia ist diese tätowierte lutherische Pfarrerin. Sie erzählt darin, wie sie viele Jahre versucht hat, alles möglich zu machen. Wie sie versuchte, alles am Laufen zu halten, niemanden zu enttäuschen. “Du kannst alles haben”, war ihr Motto. Geplante Auszeiten in Form von Sport, Wellness und genug Schlaf, damit der Körper diese Belastungen auch aushalten kann, gehören genauso dazu, wie …

Vom Verzichten und Verwöhnen

  Wir lieben den Film “Charlie und die Schokoladenfabrik”, ich hab keine Ahnung wie oft ich ihn schon geguckt habe. Und ich muss jedesmal weinen. (Danke Tim Burton, für deine Filmkunst.)Und wisst ihr, ich weine auch jedesmal an derselben Stelle. Und zwar da, wo Charlie die goldene Eintrittskarte findet, damit nach Hause rennt und (jetzt kommts), sein Opa aus dem alten, verlotterten Bett aufsteht, indem er lebt, indem er schläft und isst (und das mit noch 3 anderen alten Menschen zusammen) und anfängt zu tanzen vor Glück. Das berührt mich. Mich berührt auch, wie Charlie seine jährliche Schokolade, die er zum Geburtstag bekommt, mit seiner ganzen Familie teilt. Und ja, natürlich ist das übertrieben und kitschig, aber ich frage mich mehr, WARUM mich das jedesmal so berührt? Der Film spielt nämlich genau mit diesen Aspekten. Die anderen Kinder in dem Film sind allesamt verwöhnt. Sie kommen aus guten Elternhäusern und sind überhäuft mit allem was sie brauchen und noch viel mehr. Und sie haben allesamt einen verdorbenen Charakter. Macht Verzicht also, dass man ein guter …

Von der Vereinbarkeit, meiner Vereinbarkeit.

  Die letzten Wochen waren sehr anstrengend für uns. Privat hatten wir einiges zu bewältigen, Ostern war auch noch, dann kam die Hochzeit meines Bruders, eine Hausarbeit, ein Buchprojekt, die neue Datenschutzverordnung, die es nötig machte, meinen Blog auf eine .de Adresse umzuziehen und die mich viele Stunden Arbeit kosten wird, ein paar Artikelaufträge und natürlich der alltägliche Wahnsinn. Wäscheberge. Konzertauftritt. Zahnarzt. Optiker. Das Haus. Der Garten. Und mittendrin steh ich, eine 3fache Mama, Studentin, freiberuflich und immer am hin- und herdrehen. Nie stehe ich still. Jeden Tag ist irgendetwas. Und wenn es das Treffen von Freunden ist. Permanent habe ich das Gefühl, nie allem gerecht werden zu können. Ich lebe das Pareto Prinzip, 80% sind super. Damit komme ich gut klar. Und ja, ich kann auch die Küche unordentlich sein lassen und ein Buch lesen. Ich kann das gut von mir abspalten. Ich gehe zum Sport, ich treffe Freundinnen alleine. Ich gehe zum Friseur und gönne mir auch neue Kleidung. Ich würde sagen, dass ich mir selbst so bewusst bin, dass ich auf mich …

Die Angst vorm Allein-sein.

    Ich bin nicht gern allein. Zuhause, ja. Das fühlt sich das fantastisch an. Ansonsten habe ich zum Glück immer mindestens ein Kind bei mir, hinter dem ich mich verstecken kann. Ich habe es verlernt, allein zu sein. Früher war ich gern allein. Ich bin sogar allein ins Kino gegangen, wenn niemand mitkommen wollte. Ich fand es großartig, allein shoppen zu gehen und mich mit einem Buch ins Café zu setzen. Jetzt fühlt sich das komisch an. Wenn ich mal kein Kind mit habe, so ist glücklicherweise immer noch mein Handy mit und damit auch mein Kontakt zu vielen tausenden Menschen. Ich ertappe mich dabei, wie ich auf dem Spielplatz sitze und nach 2min Ruhe mein Handy raushole. Die Kinder spielen und brauchen mich nicht. Ich bin allein. Doch das halte ich nicht lange aus. Doch wie war das früher, als ich einfach nur allein war ohne Kinder? Wieso kann ich heute nicht mehr allein sein, ohne dass es sich merkwürdig und einsam anfühlt? Ich rede hier nicht von Alleinsein mit meiner Familie. Das bin …

Die Bedeutung des Namens und was das mit meinen Kindern zu tun hat

  Vielleicht wisst ihr es ja: Die Namen unserer Kinder auf dem Blog sind nicht ganz der Wahrheit entsprechend. Ich belüge euch nicht, aber ich habe euch nicht die ganze Wahrheit gesagt. Aus Schutz für sie. Doch gerade die Mittlere hat einen “Allerweltsnamen” und jedesmal wenn ich sie rufe, dreht sich noch eine andere Person mit um. Es ist ein wunderschöner Name, aber es heißen so viele Frauen und Mädchen so, dass er etwas abnutzt. Die anderen Beiden haben es etwas besser “erwischt” in der Hinsicht. Wir wollten Namen geben, die besonders sind, aber auch nicht falsch aussprechbar. Vielleicht liegt das an meinem eigenen Namen, Priska. Als ich den Mann kennen lernte, hat er 5x hinter meinem Rücken gefragt, wie ich denn nun heiße. Er hat ihn immer wieder vergessen. Bei Starbucks muss ich ihn jedesmal buchstabieren und in der Schule wurde es bei jedem neuen Lehrer nicht einfacher. Ich mag meinen Namen. Trotzdem. Priska heißt: “Die Alte, die Ehrwürdige.” Lange war mir das fremd. Klar, wenn man 10 Jahre jung ist, will man nicht …

Wir ertragen es nicht mehr.

  „Wir ertragen es nicht mehr, wenn etwas alle ist.“ Diesen Satz sagte eine gute Freundin abends auf einer Party. Als uns vom Gastgeber immer neu Trinken nachgeschüttet wurde und die Chips, die Suppe und die Gemüsesticks nie alle wurden. Sie spielte damit auf die übervollen Supermarktregale an und dass wir erwarten, dass 5min vor Ladenschluss noch frisches Brot beim Bäcker gebacken wurde. Ich hielt inne bei diesem Satz und er geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Erwarte ich das nicht auch? Wir gehen meist abends einkaufen und ja, ich greife dann nach dem warmen, frischen Brot. Was, es gab keinen Salatkopf mehr? Wie kann das sein? Im Kühlschrank gefühlt gähnende Leere und damit einhergehend: „Keine Ahnung, was ich essen/kochen soll.“ Dabei ist der Kühlschrank gar nicht leer und eigentlich müsste ich nur Kinder und Portemonaie schnappen und rüber zum Supermarkt laufen, der in Gehweite entfernt ist. Was sind wir bequem geworden! Zu Weihnachten erkennt man wieder einmal mehr, was wir für eine innere Panik vor leeren Kühlschränken schieben. Da wird gekauft und …

Von den Erwartungen anderer…

    Jeder hat Erwartungen an andere Menschen. Ich habe Erwartungen an den Mann. Ich erwarte, dass er mich in der Öffentlichkeit nicht bloßstellt, dass er sich loyal mir gegenüber verhält. Ich erwarte, dass er sich um uns kümmert, um mich kämpft (immer wieder) und seine 4 Frauen liebt. Ich habe Erwartungen an meine Kinder. Ich erwarte, dass sie “Bitte” und “Danke” sagen. Ich erwarte, dass sie sich an unsere Regeln halten und beispielsweise nicht auf die Straße laufen und nicht die Wände anmalen. Ich habe Erwartungen an unsere Eltern und meine Freunde. Oft werden meine Erwartungen enttäuscht. Genauso enttäusche ich die Erwartungen anderer an mich. Was bleibt ist dieses fahle Gefühl der Enttäuschung. Schmerz. Niedergeschlagenheit oder Verletztheit. Die einzige Lösung scheint es, besser zu kommunizieren. Unsere Erwartungen zu formulieren. Doch selbst dann kann es sein, dass die gegenüberstehende Person unsere Erwartungen nicht erfüllen will oder nicht erfüllen kann. Selbst wenn wir das nicht verstehen können. Vielleicht ist es sehr viel besser, sich frei zu machen von Erwartungshaltungen. Ich erwarte nichts von den anderen und …