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Ich lebe zur Zeit meinen Traum

Einen Traum, den ich in der Pandemie entwickelt habe und der mir immer deutlicher vor Augen stand. Mein Mann war vor der Pandemie als Consultant im Außendienst gewesen. Jeden Tag mehrere Städte, abends Familie. Ich wuppte die Kinder, ein Studium, meinen Influencer-Mamablog und gründete mit meiner Freundin ein Familienportal. (Das Rosa Krokodil, ein Tripadvisor für Familien, das meine Freundin inzwischen sehr erfolgreich führt.) Ich war am Ende. Mein Nervensystem vollkommen disreguliert, fühlte es sich März 2020 so an, als würde ich in einen Burnout rutschen. Schwindelattacken auch bei beruflichen Terminen oder mitten beim Auto fahren knockten mich aus. Der Lockdown rettete mich. Und gleichzeitig kamen all die Dinge, die dazu geführt hatten, dass es mir so ging, zum Vorschein. Ich machte eine Therapie, ich besuchte Online-Coachings, machte eine Familienaufstellung, begann einen Master in Familien- und Paarberatung, der Dank Corona Online war und den ich dadurch an einem renommierten College in den USA besuchen konnte. Die innere Veränderung bewirkte viel, aber was mich nachhaltig stärkte, war die Regulierung meines Nervensystems. Sauerstoff- meine Retterin „Möchtest du unsere …

Mein Wort des Jahres für 2022: Geduld

Ungeduld ist mein zweiter Vorname. Diese schlechte Eigenschaft ist bei mir so offensichtlich, die bemerken Außenstehende schon nach kurzer Zeit. Dabei bin ich nicht mit anderen Menschen ungeduldig, sondern vor allem mit mir und dem Leben. Ich will alles sofort. Jetzt. Am liebsten gestern schon. Ich beschleunige Prozesse, wo ich nur kann und etwas entstehen und wachsen zu lassen, fällt mir ungemein schwer. Dabei sind Prozesse so wichtig, weil sie uns dabei helfen, auf dem Weg all die nötigen Skills zu lernen. Der Weg ist das Ziel. Bei mir ist aber immer das Ziel das Ziel und wenn ich es erreicht habe, habe ich direkt 10 neue Ziele im Gepäck, die ich als nächstes erreichen will. Daraus resultiert vor allem eine ständige Unzufriedenheit. Mit mir und meinen Erfolgen nicht zufrieden zu sein und dabei eine ständige Getriebenheit zu verspüren. Geduld mit mir selbst und meinen eigenen Prozessen, das möchte ich mir gern zugestehen. Ich habe Pläne und Ziele für dieses Jahr, aber nichts muss. Es ist ein Prozess des Loslassens und Kontrolle Abgebens, etwas, das …

Versagensgefühle.

„Mama, du musst nicht immer versuchen, alles richtig zu machen. Du bist in letzter Zeit so gestresst. Du bist gut so, wie du bist. Du darfst Dinge vergessen.“ So sagte meine große Tochter eines Tages im Auto zu mir, nachdem ich die Wickeltasche vergessen hatte und unser Babymädchen die Windel voll hatte. Wir versagen als Menschen. Als Frauen. Immer wieder. Dabei sind wir permanent damit beschäftigt, möglichst perfekt zu sein. Perfektionismuswahn. Es gibt Frauen, die sich noch in der Nacht hinstellen, um einen Kuchen für den Kuchenbasar zu backen. Wir haben BPA-freie Bentoboxen mit kleinen Apfelstückchen und Dinkelstangen mit auf dem Spielplatz. Wir organisieren playdates für unsere Kinder und fahren mit ihnen zu all ihren nachmittäglichen Aktionen. Wir versuchen gleichzeitig noch, uns selbst zu verwirklichen und mindestens halbtags arbeiten zu gehen. Wir arbeiten in der Kirche mit. Ehrenamtlich. Wir versuchen die ganze Zeit, das Leben zu finden und sind dabei so vollauf beschäftigt, dass es an uns vorbei rast. Wo ist das Abenteuer hin, von dem wir immer geträumt haben? Wie kommen wir aus der …