Alle Artikel in: Nachdenkenswertes

times and seasons

Das Abendbrot steckt im Backofen, die Kinder streiten immer wieder und ich sitze an meinem übervollen Schreibtisch zwischen Kassenzetteln, Unikram, Kamera und Terminplaner und schreibe diesen Text. Ein ungünstiger Moment um zu schreiben, aber wenn ich Gedanken im Kopf habe, muss ich sie SOFORT aufschreiben, sonst wird das nie etwas. In unseren Gottesdienstbesuchen ist in den letzten Wochen immer wieder ein Bibelwort aus Prediger 3,2-8 vorgekommen. Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte Ausreißen hat seine Zeit; 3 Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit; Abbrechen hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit; 4 Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit; Klagen hat seine Zeit und Tanzen hat seine Zeit; 5 Steinewerfen hat seine Zeit, und Steinesammeln hat seine Zeit; Umarmen hat seine Zeit, und vom Umarmen sich Fernhalten hat seine Zeit; 6 Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit; Aufbewahren hat seine Zeit, und Fortwerfen hat seine Zeit; 7 Zerreißen hatG seine Zeit, und Nähen hat seine Zeit; …

Social media Neid oder wieso ist mein Leben nicht so perfekt wie deins?

  Social media ist etwas ganz Wertvolles, es verbindet, es vernetzt und schenkt uns Einblicke von allen Teilen dieser Welt. Aber social media hat auch einen kleinen, hässlichen Begleiter: Neid. Und Neid frisst uns selbst auf, macht uns bitter und schafft, dass wir unser eigenes, schönes Leben nicht mehr erkennen können. Wir vergleichen uns. Zum Thema Vergleich habe ich schon mal etwas veröffentlicht. Neid fängt bei uns selbst an. Warum bin ich neidisch? Was stimmt in meinem Leben nicht, dass ich neidisch darauf bin wie andere leben? Warum kann ich nicht mehr bei mir und auf mein Leben schauen, statt laufend über „Nachbars Zaun“ zu blicken? Auf social media Kanälen wirkt das Leben von Müttern ungemein perfekt. Perfekte Wohnung, perfektes Essen, perfekte Frisur… ich möchte euch sagen: Es ist natürlich inszeniert! Man steckt sehr viel Zeit in diese Fotos und das ist Teil des Bloggerjobs. Bei meinem letzten professionellen Fotoshooting für eine Zeitschrift wurde sogar Spielzeug der Kinder ausgekippt und so drapiert, dass es perfekt unperfekt aussah. Das Thema war nämlich „Unperfektion“. Was für eine …

Im Hier & Jetzt

Zu viel. Erschöpfung. Heute habe ich 2h mit dem Hausbau verbracht, nebenbei versucht an meiner Hausarbeit zu schreiben, Emails beantwortet für meine Journalistentätigkeit, nebenbei Frühstück gemacht, das kranke und zu Hause gebliebene Kind versorgt, Mittag essen gekocht, die Wohnung gewischt, die Wäsche gemacht, mit den Kindern in den Zoo gegangen, dabei permanent mit dem Mann telefoniert wegen Hausbau, Bügelperlen aufgesammelt, Whatsapp bedient usw. Manchmal sind es zu viele Aufgaben und zu viele Rollen auf einmal. Manchmal möchte man gern einfach mal 2 Tage an nichts denken, keine to-do Listen haben und komplett entspannen. Als noch keine Kinder da waren, als noch keine Verantwortung da war, kein Hausbau, keine finanziellen Verpflichtungen. Ich habe mir das selbst ausgesucht und ich genieße das die meiste Zeit im Jahr. Ich würde meine Kinder um keinen Preis der Welt hergeben wollen und freue mich zur Zeit daran, spießig zu leben. Doch manchmal brodelt es in mir und ich merke: So spießig bin ich gar nicht. Ich würde gerne auswandern, würde gern Abenteuer erleben, die Nächte durchtanzen und nochmal 20 Jahre …

Wieso lässt Gott das zu?

„Ich habe das Gefühl, dass immer ich alles Schwere  abbekomme.“ „Ich bin ein richtiger Pechvogel.“ „Bei mir geht immer alles schief.“ „Warum schaffen die anderen das und ich nicht?“ Kennt ihr diese Sätze? Zu aller erst einmal: Vergleichen ist nie gesund. Dazu habe ich hier schon einmal einen Artikel geschrieben. Was machen die Gefühle von Angst, Versagen, Sorgen und Schwere mit mir? Wieso habe ich das Gefühl, dass es allen anderen besser geht als mir wenn doch objektiv gesehen wir eines der reichsten Länder der Welt sind und wir mehr als unsere Bedürfnisse täglich stillen können? Ist es nur eine pessimistische Lebenseinstellung und ein bisschen mehr Optimismus könnte helfen? Und wie ist das als Christ, hat Gott mir nicht versprochen „ein Leben in Fülle“ zu haben? Ist er nicht derjenige, der allmächtig ist und in der Lage wäre alle Probleme zu lösen? Nun. Nehmen wir meine kleine Tochter. Ihr Papa und ich haben uns scheiden lassen als sie sehr klein war. Das war weder für uns noch für sie etwas, dass wir uns gewünscht hätten …

Plötzlich Mutter! Vom Sehnen und Vermissen alter Tage.

    Die Tage erscheint in der neuen family– Zeitschrift mein neuer Artikel übers Mutter-sein. „Plötzlich Mutter!“ heißt er. Es ist manchmal nicht so leicht, Mama zu werden. Lieben muss man nicht lernen, aber Mama sein. Es gibt Momente, gerade in den ersten Jahren, da sehnen wir uns nach der früheren Freiheit zurück, nach Verantwortungslosigkeit. Da werden uns die Zeiten des ewigen Schreiens, Wickelns und Stillens einfach zu viel. Wir haben uns das anders vorgestellt. Es ist nicht #regrettingmotherhood, denn wir bereuen es nicht, das kleine Würmchen bekommen zu haben. Ich habe in meinem Artikel ein paar Frauen interviewt und hier für euch auf dem Blog Dani von dem wunderschönen Blog „Glucke&so„. Auch sie hat Ähnliches erlebt. Lasst euch mit hineinnehmen in ihre ganz persönlichen Empfindungen und Gedanken.   Wie hast du deine erste Schwangerschaft erlebt? Ich ging Vollzeit arbeiten und das meist 50-60 Stunden die Woche. Ich liebte meinen Job und merkte aber recht schnell, dass ich Kontraktionen bekam. Mein Bauch war oft hart und das schmerzte etwas. Zudem bekam ich sehr viel Wasser …

Sorry, Freunde. Wir haben keine Zeit mehr für euch!

Liebe Freunde,   es tut mir leid. Ich schreibe euch, denn ich habe keine Zeit mehr für euch. Warum ich dann schreibe statt mit euch zu reden? Das ist ganz einfach: ich kann es von zu Hause tun. Ich muss mich nicht schminken, ich muss mich nicht anziehen und keinen überteuerten Babysitter bezahlen. Denn: Wir haben Kinder. Nicht nur eins, nein zwei. Zwei sind mehr als eins. Wer zwei oder mehr Kinder hat weiß, von welchem Unterschied ich spreche. Oh ja. Ein Kind kann man schnell mal zu den Großeltern bringen. Ein Kind nimmt der Babysitter gern. Bei zwei Kindern ist es doppelter Aufwand, doppelt schlechtes Gewissen und doppelt viel Zeit die dafür drauf geht die Sachen der Kinder zusammen zu packen die sie bräuchten um zu den Großeltern gebracht zu werden. Daher handhaben wir das meist so: Es kommt nur einer von uns Eltern zu eurer Party. Nehmt uns das nicht übel. Wie soll es anders gehen?! Ein guter Babysitter kostet 10€ pro Stunde. (Dankbarerweise haben wir nette Freunde, die es auch für weniger machen. Viele Küsse …

Freundschaften. Freude und Schmerz.

Wie oft leben wir im Verborgenen? Wie viel Privates tragen wir nach außen, wie viel bleibt verborgen? Und mit wem teilen wir die Dinge, die wirklich intim sind? Ich habe mir in letzter Zeit Gedanken gemacht über Freundschaften. Wie verändern sich Freundschaften wenn wir älter werden? Welche Freundschaften haben Bestand, um welche kämpfen wir und welche lassen wir lieber ruhen? Hinterm Rücken reden Freundschaften unter Frauen sind ja wirklich kompliziert. Standardsatz meines Mannes: „Da kann ich dir keinen Rat geben. Frauen sind da einfach anders untereinander.“ Wir wollen unsere Freundschaften nicht verletzen, nicht verlieren und trauen uns deshalb oft nicht, Wahrheiten auszusprechen. Oftmals reden wir lieber hinter dem Rücken unserer Freunde über die Andere. Oft auch unter dem Deckmantel der Besorgtheit und des Mitgefühls. Wahrscheinlich empfinden wir das auch wirklich so. Aber wenn man sich gut reflektieren würde, würden wahrscheinlich ganz andere Gefühle ans Tageslicht kommen wie Neid, Missgunst, Unglück über das eigene Leben, sich besser fühlen wollen… Unehrlichkeit Um es mal ganz knallhart zu formulieren: Ich habe ja oft das Gefühl, dass Frauen nur …

Sex and the city- oder wie verwegen bin ich?

Jedes Mal wenn Sex and the City läuft, träume ich davon verwegen in New York in einem kleinen Apartement zu sitzen und zu schreiben. Gut. New York geht irgendwie nicht mehr. Verwegen bin ich nach zu kurzen Nächten und dem Abholen der Kinder von Schule und Kita in verschiedenen Stadtteilen und kochen, waschen, bügeln meistens auch nicht aber…. Schreiben. Das müsste gehen. Ich stelle mir vor: aufgeräumter Schreibtisch am Fenster. Blumen daneben, eine Tasse Kaffee und vielleicht noch den Blogger-Dutt. Aber, hier kommt das Problem: Ich studiere auch noch. Und ich studiere weil ich wirklich gern irgendwann in diesem Beruf arbeiten möchte. Ich möchte eigentlich nicht mein komplettes Geld mit Schreiben verbringen. Das ist mir zu unsicher. Also sieht men Schreibtisch chaotisch aus. Und daneben steht der Schreibtisch der großen Tochter, die am allerliebsten immer bei mir ist. Also sitzt sie meistens neben mir und…quasselt mich voll. Ich genieße das. Aber es fühlt sich wahrlich nicht so verwegen an wie Carrie in New York, die über ihre letzten Dates schreibt. Ich kann über Dates mit …

Die verlorene Generation

  Alles ist möglich, alles ist erlaubt. Keine Begrenzungen, Leben im Überfluss, viele Träume, Bucket lists. Sind Bucket lists die neuen Begrenzungen? Zieldefinierer? Und war ein Leben erfolgreich, wenn man all diese Ziele erfüllt hat? Ich habe das Gefühl, dass unsere Generation entscheidungsunfreudig und unsicher geworden ist. Wir haben erlebt, dass Beziehungen nicht halten, haben Enttäuschungen erlebt, zu viele befristete Arbeitsverträge. Also versuchen wir auch, uns nicht mehr zu binden.Wir haben erlebt, wie schnell „für immer“ zu Ende sein kann, also versuchen wir unabhängig zu sein. Getrennte Konten sogar wenn man Kinder hat. Verständlich. Emanzipiert. Wir leben in einem Zeitalter der Ehevertäge und der Ehen auf Zeit. Wie leben in einem Zeitalter, in dem für uns alles möglich ist. Doch das ist nur scheinbar so. Wir wollen Kinder, Karriere, Festigkeit, Beständigkeit. Und dies erreichen wir nur indem wir ein Stück Spießigkeit in unser Leben lassen. Indem wir uns zusammen reißen und unsere Jobs behalten, auch wenn sie schwierig sind. Indem wir Frustration lernen auszuhalten, durch Versagen stark werden und unsere Lebensziele eisern verfolgen. Wir leben …

Vergleichen. Oder wie dir das langsam die Freude am Leben raubt.

  Vergleiche dich nicht. Damit bin ich groß geworden, das war mein Mantra. Ich war als Kind auf einer Schule wo man versuchte, so individuell wie möglich zu sein. Je abgefahrener die Kleidung desto cooler war man. Hip, unnahbar, ultra cool. Ein bisschen links und hippie und ganz typisch Leipzig. Ich wollte nie so sein wie andere, ich wollte polarisieren, auffallen um jeden Preis. Gleichzeitig war dieses Auffallen ein Zeugnis davon, dass ich eine ganz schüchterne und unsichere Person war, die sich hinter einer Fassade versteckt hat. Niemand sollte sehen, wer ich wirklich war. Nämlich ganz normal und verletzlich. Eigentlich änderte sich das erst vor 5 Jahren als ich einen schweren Schlag in meinem Leben verkraften musste und nichts mehr so war wie vorher. Ich entschied mich mehrfach ganz bewusst, mein Leben so zu leben wie ich das für mich entscheide. Nach meinem Gewissen und bestem Wissen und nicht mehr, weil ich anderen gefallen möchte. Langsam auch zog ich mich „normaler“ an, wurde normal, lebte normal (und spießig), fand meinen Traummann, gründete Familie und hatte …