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Alltagsimpressionen

  • einen Kindergeburtstag gerockt
  • Hebraicum geschrieben und vielleicht hoffentlich bestanden
  • zu viele Stunden am Schreibtisch gesessen und gelernt
  • die Prüfung im Spielecafé gefeiert (so machen das Muddis)
  • das erste Mal öffentlich zitiert worden. wo? Hier
  • einen zweiten Kindergeburtstag geschafft
  • den Frühling ins Haus gemalt. Holzblumen verblühen wenigstens nicht:)

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Woche 4 von 56 Wochen

 

Tag 22:
Angesichts der Angriffe auf Flüchtlinge, der Kriege, der Friedensdebatten, der Atombombendiskussion frage ich mich, warum um alles in der Welt, ich mir Gedanken um Schuhe mache. Oder um irgendetwas anderes Nichtiges. Es macht mich traurig, dass wir alle so ignorant sind. Auch ich. Weil es uns nicht betrifft. Hoffentlich auch in Zukunft nicht. Aber andere werden ausgehungert, zerbombt, vergewaltigt, ermordet… und wir leben einfach weiter. Das Leid macht mich sprachlos.

 

Tag 26:

Die Tage rasen zur Zeit nur so dahin. Unser Schreibtisch quillt über vor Papieren, wir haben sogar schon den halben Schreibtisch der Tochter mit eingenommen.

Heute hatte ich einen ganz kreativen Tag, hab ein Interview geführt, viele kleine Sachen erledigt, Mails beantwortet und mir überlegt was so meine Ziele für die nächsten 10 Jahre sind.

Und plötzlich ist mir der Gedanke gekommen: Was sagt eigentlich ein großer, übermächtiger Gott dazu, dass ich mir 365 Tage lang nichts kaufe? Ich werde Pfarrerin, warum habe ich mich das nicht eher mal gefragt? Wie sieht Gott das, dass ich mir aus Bequemlichkeit Sachen kaufe, die arme Kinder mit blutenden Händen genäht haben? Wie sieht er das, wenn zig tausend Menschen billige Kleidung kaufen, die sie nur 2x tragen und dann wegwerfen? Wie sieht er diese Ungerechtigkeit? Und was macht das mit mir und meinem Kaufverhalten? Ist mein Kaufverhalten nicht quasi total egoistisch und eigennützig?

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Tag 28:

Gestern Frühjahrsputz und Volleyball. Mein Mann spielt in der Regionalliga und ich bin ganz stolz auf ihn. Auch wenn mich die Trainingszeiten manchmal nerven und ich die Regeln vom Volleyball (sind tatsächlich andere Regeln als beim Schulsport) immer noch nicht ganz verstanden habe.

Heute Frühstücksbesuch von Freunden (der gerettet wurde, weil uns die nette Omi unter uns Milch ausleihen konnte. Trinken wir wirklich so viel Milch, dass die laufend alle wird?). Sie haben gefragt wie es mir geht mit meinem Experiment. Tja. Was soll ich sagen. Es ist ja erst Woche 4. Ich hab ja eher Bammel vor Woche 40. Werde ich das wirklich durchhalten? Eigentlich habe ich nur eine Chance: Ich muss abnehmen, damit ich in meine ganzen Klamotten rein passe. Das wird schwer, denn es ist Prüfungszeit und ich esse gern bei emotionalem und psychischem Stress. Aber ich habe eigentlich keine andere Wahl. Eigentlich fühle ich mich wohl so wie ich bin aber meine Klamotten reichen nicht für 1 Jahr in der jetzigen Konfektionsgröße. Also: los geht’s. Darauf habe ich gar keine Lust.

3. Woche von 56 Wochen

 

 

Tag 15:

Lernen und Einkaufsliste. Bisschen putzen, Fotos mit der Kleinsten ins Album einkleben und ein Spiel mit ihr spielen. Das war heute mein Tag.

Tag 16:

Weiter lernen. Für die Große noch ein Geburtstagsgeschenk gekauft, was Oma und Opa ihr schenken können. Eine flying fairy. Also eine Fee, die selbstständig in der Luft herum schwebt. Wo sind nur die ferngesteuerten Autos hin? Aber ich muss zugeben: Als ich zum ersten Mal so ein Ding gesehen habe, hab ich auch kurz aufgeschrien als sie von allein los flog. Wer ahnt denn sowas?

Mein heutiges Tagesoutfit: Jogginghose vom Mann und Fleecejacke. Warum? Ich hoffe mich so aufraffen zu können, wenigstens mal 30min walken zu gehen.

Tag 17:

Heute war Lernen im Café angesagt. Dadurch habe ich mich mal bisschen aufgebrezelt mit Lederrock und Jeansbluse. Hat sich richtig gut angefühlt nach dem ganzen Haus-look.

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boah… ich liebe diesen Schal.

Tag 18:

Heute ist wieder Tag für den Hoodie vom Mann und keine Schminke. Lernen, Rechnungen schreiben, nebenbei „Bitchelor“ schauen. Ich mag Homeoffice und zu Hause lernen. Andere Studenten gehen ja meistens in die Bibliothek. Ich mag die Athmosphäre und ich mag Bibliotheken an sich, aber meistens ist es mir zu umständlich meine ganzen Lernsachen zusammen zu packen, mich an einen Tisch zu quetschen und dann noch mich zu konzentrieren während man am allerliebsten alle anderen Menschen beobachten möchte.

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tatsächlich vergessen dass ich die habe…

 

Tag 19:

Ich liebäugel mit schwarzen Pumps. Ich wusste eh schon, dass ich welche brauche. Tatsächlich sind meine alten kaputt gegangen. Daher habe ich in meinen Regeln „Schuhe kaufen“ als erlaubt angeführt. Vielleicht lasse ich mir aber diesmal bewusst mehr Zeit, vergleiche, gucke und kaufe nicht online. Vielleicht sollte ich wirklich anfangen mein Kaufverhalten bewusst zu ändern und es mehr zu genießen, dass ich mir etwas ganz bewusst kaufe. Weil ich es brauche. Wie viele Jahre ist es her, dass ich los gezogen bin an einem Wochenende um bewusst shoppen zu gehen? Eigentlich hätte ich genau darauf mal wieder so richtig Lust.

Tag 20:

Ich habe online einen Spiegel entdeckt, den ich im neuen Heim unbedingt ins Gästebad hängen will. Dachte die ganzen Monate schon, dass ich mir den basteln muss, aber: Es gibt ihn. Habe ihn trotzdem nicht gekauft. Ich will ja bewusster kaufen, also lasse ich mir Zeit und werde Preise vergleichen und dann mit mehr Freude und Liebe genau DEN Traumspiegel kaufen. Problem: ich hab keine Zeit für so etwas. Spiegel vergleichen? Ich hab 20.000 andere Sachen zu tun. Und schwarze Pumps will ich ja auch schon stundenlang shoppen gehen. Die Entscheidung wird also einfach vertagt.

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ich liebe ja Jumpsuits…

Tag 21:

Ich trage Lederrock, halbdurchsichtigen Kashmere Pulli (den der Mann mir letzten Sommer im Urlaub geschenkt hat) und lange schwarze Strickjacke. Essen bei den Eltern, Kindergeburtstag… in dieser Kombi geht alles. Jetzt sitze ich wieder vor dem Schreibtisch und sehe dabei aus wie die scharfe Sekretärin von der man immer träumt. Ändert leider auch nichts daran, dass ich Bibelstellen auf althebräisch übersetzen muss. Das bringt einen schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

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Hochzeitsarmreifen in Kombination mit einem Perlenband was ich gefunden habe in den Tiefen meines Schrankes…

Back-Freitag: Fruchtschlangen selbstgemacht

 

Es wird bei euch nicht anders sein als bei uns: Wir lieben Süßes. Alternativ dazu gab es manchmal für meine Mädels die abgepackten Früchteriegel. Aber auch das war nicht das Gesündeste. Jetzt sind beide groß genug, so dass ich nicht mehr permanent etwas zu Essen in meiner Handtasche haben muss. Trotzdem ist das unten stehende Rezept einfach perfekt. Perfekt für jedes Alter. Und schnell. Und gesund.

Vor ein paar Wochen habe ich ein ganz tolles Rezept von elfenkindberlin entdeckt.

Es ist gesund, die Kinder lieben es und es geht ganz einfach.

Ihr braucht:
(Obst eurer Wahl, ich habe genommen:)

  • 2 Bananen
  • 1/2 Glas Apfelmus (ich weiß, ich weiß. Zucker.)
  • 10 getrocknete Aprikosen

und für die helleren Schlangen:

  • 1 reife Mango
  • 1 Orange
  • 150g Himbeeren

Ihr mixt das Obst in einem Mixer bis es schön sämig ist. Falls es euch zu dickflüssig vorkommt, gebt ihr einfach etwas Orangensaft hinzu.

Dann kommt die Flüssigkeit (ca. 5mm dick) auf ein Backblech und muss bei 60 Grad für 5-8h in den Backofen. Es ist fertig, wenn sich die Masse leicht vom Backblech lösen lässt und nicht mehr klebt.

Dann auskühlen lassen und mit der Schere in Streifen schneiden.

Fertig.

Ein süßes Mitbringsel, toll für Kleinkinder und auch für Schulkinder zum Mitnehmen in die Schule statt „normalem Obst“.

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2. Woche von 56 Wochen

 

Tag 6:

Ich wurde darauf angesprochen, kaufsüchtig zu sein. Muss das natürlich laustark dementieren. Ich schreibe bewusst akzentuiert und übertrieben und mit Augenzwinkern. Ich nehme mich selbst nicht zu ernst. Und natürlich ist das ein Projekt wo ich den Fokus auf ein bestimmtes Thema lege. Heute habe ich nicht mal ansatzweise an Kleidung gedacht. Nur frustriert gedacht, dass ich zu dick bin. Naja. Aber dagegen gibt es ja Abhilfe. Sollte man meinen. Ansonsten verlief der Tag mit einer neuen Artikelrecherche und einem Interview, einem gemeinsamen Frühstück mit Familie und Freundin, mit Mittagsschlaf, Volleyball anschauen (der Mann spielt in der Regionalliga, da müssen bzw. dürfen wir immer mit. Auch wenn ich bis heute noch nicht genau weiß wie die Regeln gehen.) und schließlich noch einem 30. Geburtstag (das häuft sich zur Zeit). Viel los heute.

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Tag 9:

Die Tage sind verflogen. Wahnsinn. Ich bin im Prüfungsstress, schreibe dieses Jahr mein Hebraicum. Nebenbei versuche ich alle anderen Termine und to-do´s unter einen Hut zu bekommen: Artikel schreiben und vorschlagen, Kooperationsanfragen beantworten, Kindergarten- und Schulessen bestellen und wieder abbestellen, ein Ferienprogramm auf die Beine stellen, den Haushalt schmeißen, die Freunde nicht zu kurz kommen lassen, vielleicht mal zum Sport gehen und, und, und. Heute hatte die Große auch noch Geburtstag. Was heißt, auch noch. Es ist ganz wunderbar, dass sie Geburtstag hat! Es war ein toller Tag und ich hab mir ganz bewusst Zeit für sie genommen. Wir sind nur zu zweit in einen Buchladen gegangen, haben uns Bücher ausgesucht, bezahlt und sind in ein Café um die Bücher zu lesen. Fantastisch. Wie toll, dass sie dieselbe Leidenschaft hat wie ich. Als ich ihr das sagte, fragte ich sie: „Was denkst du, hast du noch von mir geerbt?“ Sie: „Schuhe! Ich liebe Schuhe! Bücher und Schuhe!“

Tag 11:

Ich habe heute ein verspätetes Geburtstagsgeschenk bekommen. Unerwartet. Vor meinem Intensivkurs in der Uni. Es kam genau zum richtigen Zeitpunkt, denn heute war irgendwie eine Flaute drin. Ich hatte schon überlegt heimlich bei Asos was zu kaufen. Würde ja eh keiner mitkriegen. Und es gab nochmal 10% auf schon 70%. Facebook weiß womit man mich locken kann. Aber ich bin standhaft geblieben. Hoffentlich geht das nicht das ganze Jahr so.

Glücklicherweise aber heute das liebevolle Geschenk. Und dann noch von einem meiner Lieblingsläden. Tranquillo. Mein Herz ging auf.

Tag 13:

Kleidung und Mode ist seeehr weit weg. Ich bin ungeschminkt, trage einen Pullover von meinem Mann und den Hausfrauen- Dutt. Ich lerne. Stundenlang. Mit abgeknabberten Nägeln, Tiefkühlpizza und Kaffee. Nachher kommt die Tutorin zu mir nach Hause. Netterweise. Da werde ich vielleicht doch Wimperntusche auflegen.

Tag 14:
Wir waren heute Fahrrad fahren. Ich habe zum Geburtstag ein neues Fahrrad geschenkt bekommen. Viele Freunde und Familie haben zusammengelegt für mein Traumrad. Was für ein Fahrgefühl. Gleichzeitig tut es mir total gut an die Luft zu kommen. Beim Fahren habe ich festgestellt, dass ich dieses Rad wohl nicht mit Rock fahren kann. Das liegt am Kindersitz, der mit einer Stange festgemacht wird. Kurz habe ich daran gedacht, dass ich noch gar nicht (wieder) in so viele Hosen passe. Mist. Dann habe ich den Gedanken schnell wieder weggeschoben. Kommt Zeit kommt Rat.

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Vergleichen. Oder wie dir das langsam die Freude am Leben raubt.

 

Vergleiche dich nicht. Damit bin ich groß geworden, das war mein Mantra. Ich war als Kind auf einer Schule wo man versuchte, so individuell wie möglich zu sein. Je abgefahrener die Kleidung desto cooler war man. Hip, unnahbar, ultra cool. Ein bisschen links und hippie und ganz typisch Leipzig.

Ich wollte nie so sein wie andere, ich wollte polarisieren, auffallen um jeden Preis. Gleichzeitig war dieses Auffallen ein Zeugnis davon, dass ich eine ganz schüchterne und unsichere Person war, die sich hinter einer Fassade versteckt hat. Niemand sollte sehen, wer ich wirklich war. Nämlich ganz normal und verletzlich. Eigentlich änderte sich das erst vor 5 Jahren als ich einen schweren Schlag in meinem Leben verkraften musste und nichts mehr so war wie vorher. Ich entschied mich mehrfach ganz bewusst, mein Leben so zu leben wie ich das für mich entscheide. Nach meinem Gewissen und bestem Wissen und nicht mehr, weil ich anderen gefallen möchte.

Langsam auch zog ich mich „normaler“ an, wurde normal, lebte normal (und spießig), fand meinen Traummann, gründete Familie und hatte keine Probleme mehr, mein wahres Ich zu zeigen und zu sein wer ich wirklich war und bin. Aber dann gibt es Momente…

… Momente in denen ich unsicher bin

… Momente in denen ich mich vergleiche

…Momente in denen ich feststelle, dass andere viel effektiver, viel dünner, viel erfolgreicher sind als ich

… Momente in denen mir bewusst wird, dass ich etwas in meinem Leben verpasst habe

…Momente in denen ich trauere immer noch keinen Doktor zu haben (großer Lebenstraum, wahrscheinlich nie erreichbar)

… Momente in denen ich feststelle, dass andere in meinem Semester schon viel, viel weiter sind als ich

… Momente in denen ich mich unfähig, unbegabt und faul fühle

… Momente in denen ich aufgeben möchte, weil der Weg viel zu weit erscheint

 

Und dann halte ich inne. Ich vergleiche mich mit anderen, das ist mir bewusst. Ich verliere den Fokus auf mein Leben. Mein schönes Leben für das ich mich jeden Tag neu entscheide. Meine Kinder, meine Arbeit, meine Familie. Unsere Lebenspäckchen die wir tragen. Es ist sinnlos, dass ich mich mit unverheirateten, kinderlosen Frauen vergleiche, die ihr Studium in der Regelstudienzeit schaffen anstatt stolz auf mich zu sein, dass ich tatsächlich schon so weit gekommen bin und schon so viele Prüfungen geschrieben und bestanden habe. Ich sollte dankbar und stolz sein und mein Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Das Leben ist so viel schwerer und komplizierter als ich es mit 18 Jahren erwartet habe. Jetzt, 12 Jahre später, stehe ich staunend davor. So viel habe ich erreicht, so viel ist passiert. Schönes und Schweres. Glückliches und Trauriges. Lachen und Weinen. Und statt dankbar zu sein lasse ich mich immer wieder demotivieren, lasse zu, dass Menschen mit schlechten Gedanken in mein Leben sprechen dürfen und diese kurze Zeit die wir auf der Erde haben, mir vermiesen können. Ich lasse zu, dass mich Vergleiche runterziehen und mir den Wert nehmen, den ich habe. Warum gebe ich dem so viel Gewicht?! Gerade gestern habe ich einen Satz von Leo Bigger, einem bekannten Pastor gehört: „Lasse nicht zu, dass du deinen Fehlern und Fakten in deinem Leben mehr Gewicht gibst, als dem Wert den du in Gott hast.“ Soll heißen: Ich falle aus meiner Regelstudienzeit und wenn der Dekan schlecht gelaunt ist, könnte er mit mir schimpfen oder weitaus Schlimmeres. Aber diese Gedanken machen mich kaputt, zerstören mir den Tag und demotivieren mich. Ich möchte lieber Gott Raum geben für Wunder. In meinem Fall: Mich erfolgreich durchs Studium zu bringen. Schließlich studiere ich Theologie, wer wenn nicht ich, müsste da an Wunder glauben.

 

Foto von J.Weicker

Alltagsimpressionen

In den letzten Tagen habe ich gemacht:

  • 1 unfassbar gutes und dickes Buch in 3 Tagen durchgelesen

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  • 1mal 7. Geburtstag gefeiertIMGP0641
  • das erste Schulzeugnis gefeiert

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  • die weltbesten Stifte entdeckt (Wachsmalstifte, Aqaurellstift und Fenstermalfarbe in einem!)

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  • 3 Kinderbücher gekauft
  • 2 andere Geburtstagsgeschenke gekauft
  • ins Museum gegangen und mir mit den Mädels das „Great Barrier Reef“ angeschaut

 

  • mir mit Nele im Kino „wie Brüder im Wind angeschaut“

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  • mit den Kindern in Astrid Lindgren Büchern und DVDS versunken

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  • versucht zu lernen

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  • das erste Mal Indisch gekocht. Das umwerfend gute Rezept habe ich von der lieben Dani. Ihr findet es hier.)
  • Bachelor mit Freundinnen geschaut

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1. Woche von 56 Wochen

5 Tage sind rum. Hier ein kleiner Abriss wie es mir ergangen ist:

 

1 Tag vorher:

Morgen geht es los. Ich bin aufgeregt. Ich bin mir nicht sicher ob ich das schaffen kann. Leider bin ich sehr schlecht im Verzichten. Wenn ich in den vergangenen Jahren mal versucht habe in der Osterzeit auf Schokolade zu verzichten, hab ich das höchstens einen halben Tag durchgehalten. Oder abends der Verzicht auf Kohlenhydrate: Rekord war 2 Wochen. Man könnte meinen, dass ich kein Stetigkeit und kein Durchhaltevermögen habe, aber das würde ich so nicht unterstreichen. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und wenn ich etwas will, dann ziehe ich das durch. Auf Biegen und Brechen. Mit dem Kopf durch die Wand.

Trotzdem: Heute Morgen kam noch ein sehr großes (*räusper) H&M Paket an. (Ja, ich weiß, ich habe auch ein schlechtes Gewissen aufgrund der Herstellungsbedingungen. Seht es mir nach. Ich mag die Kleidung wirklich sehr.) Mein Mann hat dem Postmann aufgemacht und mich dann gefragt: „War das im Ernst der letzte Notkauf?“ Ich schäme mich etwas, aber Ja. Der letzte Kauf. Für 1 ganzes Jahr. Ich habe Respekt vor der Aufgabe. Einige haben mich gefragt warum ich mir das antu, warum ich nicht einfach maßvoller shoppe und nur das kaufe, was ich brauche. Im Ernst? Ich brauche nichts. Ich miste meinen Schrank mindestens 1x im Jahr aus. Und trotzdem ist er rappelvoll. Das würde bedeuten, dass ich wirklich viel kaufe. Das widerum wäre interessant. Wie viel werde ich in diesem Jahr sparen?

Andere haben mich gefragt was mit Kleidertauschbörsen und Kleidung nähen in diesem Jahr ist. Ist das erlaubt für mich? ich weiß es nicht. Ich schließe das nicht aus, denn sicher werde ich irgendwann mal richtig Sehnsucht nach etwas Neuem bekommen. Wenn ich irgendwann mal alles so oft getragen habe, dass es mir zum Hals raus hängt. Da ich seit mehreren Jahren nicht mehr genäht habe (mir fehlt die Geduld dazu und ich bin viel zu unperfektionistisch), würde mich sogar das herausfordern. Vielleicht würde mir ja jemand Stoff schenken, denn ihn kaufen darf ich ja nicht.

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Ja. Ich stehe ohne Jacke bei eiskaltem Wetter draußen. Nur für euch.

Tag 1:

Es ist soweit. Ich bin heute Morgen aufgewacht und musste als erstes daran denken. 365 Tage darf ich mir keine Kleidung kaufen. Warum musste ich mir so etwas Bescheuertes vornehmen? Warum nur muss ich mich so quälen? Aber es muss sein. Ich brauche diesen Kahlschlag. Ich habe noch nie gut auf etwas verzichten können. Ich bin kein maßvoller Mensch, ich will immer alles und alles sofort. Geduld ist eine Tugend. Die will ich lernen. Ich werde also hoffentlich in diesem Jahr etwas lernen, was ich schon immer lernen wollte: Maßvoll und genügsam sein, dankbar für das was ich habe und geduldig zu sein und warten zu können.

Tag 3:

Ich war heute in der Stadt. Musste zur Uni. Es hat geregnet, ich bin krank UND mein Schirm war kaputt. In meinem Kopf hat es sich gedreht und ich war den ganzen Tag wie hinter einer dicken Watteschicht. Aber, ich brauchte auf jeden Fall einen Schirm. Also bin ich in den ersten Laden gegangen, der mir einfiel wo es Schirme gibt. Ich habe versucht nicht nach rechts und links zu schauen. Schließlich ist ja SALE! Mein ständiges Mantra war: „Ich brauche nichts, ich hab das schon. Denk dran, du hast das schon!“ Es war trotzdem schwer. Den ganzen Tag fühlt es sich so an, wie wenn man sich entscheidet mal 1 Monat keine Schokolade mehr zu essen. Man muss immer wieder daran denken und hat auf einmal unbändigen Appetit auf Schokolade. Naja, doofes Beispiel. Den hab ich eigentlich immer. Man sagt ja, nach 2-3 Wochen lässt dieser Heißhunger nach und man gewöhnt sich an den Verzicht. Meine Mama, die Psychologin ist, meint, dass es 6 Wochen braucht, bis man sich an etwas Neues gewöhnt hat. Also müsste ich ja nach 6 Wochen überhaupt gar kein Problem damit haben, mir nichts kaufen zu können. Beziehungsweise keine Kleidung. Andere Sachen kann ich ja kaufen. Habe ich denn jeden Monat mir etwas zum Anziehen gekauft? Keine Ahnung. Wahrscheinlich. Unsere monatliche Excel Tabelle sagt das auf jeden Fall. Meine Güte, ich werde unfassbar viel Geld sparen! Und dann kann ich in 1 Jahr bei „Liebeskind“ und „Stefanel“ einkaufen gehen! Irre.

 

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Schirm auf Unikram. Leider hatten die im Laden nur noch Leomuster.

Tag 4:

Ich habe einen wunderschönen alten 60er Jahre Sessel im Internet Flohmarkt entdeckt. Für 25€. Genau so einen hatte ich schon ewig gesucht. Ich wollte zugreifen und fragte vorher noch meinen Mann. Er schaute mich entgeistert an: „Wir kaufen jetzt keine Möbel!“ „Wieso nicht? Guck mal, 25€! So billig bekommen wir den nie wieder!“ „Es gibt auch in 1 Jahr solche Sessel. Da gehen wir auf den Flohmarkt.“ „Nee, das ekelt mich. Da weiß ich ja nicht woher der ist.“ „Und bei dem weißt du es wohl?“ „Ja, der ist von seiner Oma, aus den 60ern.“ „Na toll, da hat jetzt 60 Jahre lang die unbekannte Oma auf dem Sessel gesessen. Und das findest du nicht eklig?“ „Nö.“

(Der Mann guckt mich skeptisch an): „Auf jeden Fall kaufen wir jetzt keinen Sessel. Meine Güte, ich dachte ich hab jetzt Ruhe vor Einkäufen. Kannst du dich jetzt bitte mal 3 Monate zurück halten?“ Ich:“Aber dann müssen wir den neu kaufen. Schau… da (zeige ihm Katalogseite): 299€ kostet der in neu!“ „Aber der sieht doch ganz anders aus als der Omasessel!“ Ich gucke mir die Zeitung an und muss insgeheim zugeben, dass er Recht hat. Aber das kann ich mir ja jetzt nicht anmerken lassen. „Ach was, das ist genau derselbe!“ Der Mann: „Vergiss es, wir brauchen jetzt keinen Sessel!“ „Aber…“ (in Endlosschleife ging das Gespräch noch 30min weiter.) Er ist stärker, ich habe ihn nicht gekauft.

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ein Selfie im unaufgeräumten Arbeitszimmer. Aber Authentizität ist ja bekanntlich alles.

Fortsetzung folgt…

 

 

35 Sätze, die Mütter immer wieder sagen

 

Kennt ihr das? Mütter- Bullshit – Bingo.

Sätze, die ich immer wieder sage

1. Warte kurz!

2. Nein, bleib stehen!

3. Stopp!

4. Putz dir die Zähne.

5. Wasch dir die Hände.

6. Kannst du den Schulranzen ausräumen?

7. Jetzt wird aufgeräumt.

8. Mama muss jetzt arbeiten.

9. Mama muss jetzt für die Uni lernen.

10. Mama muss jetzt kochen.

11. Mama muss jetzt putzen.

12. Mama muss jetzt schlafen.

13. Schlaf jetzt bitte.

14. Du musst jetzt wirklich schlafen.

15. Augen zu.

16. Es reicht, wenn du jetzt nicht schläfst muss ich die Tür zu machen/die Kuscheltiere raus räumen/ das Nachtlicht ausmachen.

17. Hast du immer noch nicht aufgeräumt?

18. Nein, Mama putzt dir jetzt die Zähne.

19. Hast du Hausaufgaben auf?

20. Warum weißt du nicht was du auf hast?

21. Hast du deinen Ranzen/Schulbrot/Sportzeug?

22. Hast du im Kindergarten auch aufgegessen?

23. Wieso hast du schon wieder nicht aufgegessen?

24. Ich dreh gleich durch!

25. Jetzt reichts!

26. Dann bekommst du eben gar keine Brote mehr mit, ich schmiere die doch nicht umsonst.

27. Ja, ich habe das nur so gesagt.

28. Entschuldigung. Mama hat Kopfweh/schlechte Laune/ viel zu tun

29. Ich liebe dich.

30. Du bist mein Goldschatz.

31. Du bist das Kostbarste was es gibt für uns.

32. Du bist wunderschön/klug/stark.

33. Mach dir nicht so viele Sorgen.

34. Ja, ich werde so alt bis du eine runzlige Omi bist.

35. Ich bin immer für dich da.

 

Foto von Julia Rößner

 

DIY Cupcakes für den Kaufmannsladen

 

Jedes Jahr in der Adventszeit holen wir den Kaufmannsladen vom Dachboden und lassen ihn stehen bis der Frühling zum Vorschein kommt. Eigentlich ist es noch mein Kaufmannsladen, ein DDR- Produkt. Solide und aus Holz. Ich habe ihn vor 2 Jahren umlackiert und mit Stoff beklebt und meine Mama hatte noch diese schöne Wimpelkette übrig, die sie mal genäht hat. Er ist ein Lieblingsstück, ein richtiges Familienerbstück.

Dieses Jahr habe ich mit der Großen noch kleine Cupcakes gebacken und gebastelt, die jetzt ganz individuell den Kaufmannsladen verschönern. Elfenkindberlin hat dieses wunderbar süße Buch „Mama näht und ich helf mit“ herausgebracht (kaufen bei amazon kann man es hier) und das spornt uns immer wieder zu Kreativität an. Die Cupcakes sind aus Salzteig und die „Toppings“ sind einfach Stoffreste mit Watte gefüllt.  Es war super einfach und ein tolles Projekt. Die Große hat sich riesig gefreut.

Das Salzteigrezept:

  • 1 1/2 Tassen Mehl
  • 1/2 Tasse Speisestärke
  • 1 Tasse Salz
  • 1 Tasse Wasser
  • 1-3 EL Öl

 

Das Ganze müsst ihr dann in Muffinförmchen füllen und bei 150 Grad 45-60min backen.

Viel Freude!!

 

 

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