Alle Artikel mit dem Schlagwort: Pandemie

Urlaub mal anders

Lisa-Maria lebt mit Mann und zwei Kindern in Chemnitz. Sie ist Psychologin, Familientherapeutin und Journalistin. Nebenbei gibt sie auch gern Nachhilfe. Sie liebt eine gute Balance zwischen Familienzeit und Auszeit für sich selbst, Zeit zum Schreiben, Musik machen, Lesen, Nähen, Städtetrips und das Kaufen von Second Hand Kleidung.   Endlich Urlaub! – Das war mein Gedanke, als nach Lockdown-Wahnsinn, „Brandlösch“-Alltag, zahlreichen Überstunden und schlaflosen Baby-Nächten der lang ersehnte Urlaub anstand. Erst ein paar Tage Erholung und „betüddeln“ lassen bei den Schwiegereltern, danach fünf Tage Ostsee mit meinen Eltern, die sich schon sehr auf ihre Aufgabe als Enkelsitter freuten. Doch dann kam alles anders als gedacht… Autofahrten, die sind lustig… Der erste Urlaubstag begann damit, dass sich unsere Tochter in der Nacht in ihrem Bett übergeben hatte, was ich erst am Morgen feststellte… Also kurz vor dem Losfahren das Bett neu beziehen und Bettwäsche waschen. Dann konnte es losgehen. Doch auch die Autofahrt, eigentlich nur fünf Stunden, war von Urlaub meilenweit entfernt. Gefühlt alle fünf Minuten mussten wir anhalten, weil eines der Kinder irgendein Problem hatte. …

Ein neues Schuljahr in der Pandemie

Die Schule geht wieder los in Sachsen. Und damit einhergehend wieder ein unsicheres Schuljahr für Schüler, Lehrer und Eltern. Zwei Wochen plant unsere Schule aktuell bezüglich aller Hygienemaßnahmen im Voraus. Angespannt bin ich. Gebe jedem meiner Schulkinder Desinfektionsmittel mit in die Schule und kaufe wieder neue Atemmasken. Bunte und bedruckte. Natürlich. Noch immer ist es keine Routine für uns. Noch immer müssen die Kinder morgens daran erinnert werden. Und irgendwie beruhigt mich das auch. Sie erinnern sich noch an ein Leben ohne Pandemie – Gedanken und spüren immer noch die Ausnahmesituation der andauernden Monate. Sicherlich kommt es auch daher, dass wir unsere letzten beiden Sommer in Skandinavien verbracht haben und die Hygienemaßnahmen dort mitunter völlig anders sind als bei uns in Deutschland. Die Kinder wären am liebsten dort geblieben. Aber es nützt nichts, das Schulsystem ruft uns zurück in den Alltag. Und wir werden auch dieses Schuljahr meistern. Es ist keine Frage, ob, sondern wie. Resilienz Resilienz ist für mich das A und O. Widerstandskraft, die nach Lösungen sucht und nicht nach Schuldigen. Kritik, Aufregen …

Zwischen Glückssprudeln und Post-Pandemie Gefühlen

„Mama, was steht da auf dem Buch?“ „Da geht es um Glück.“ „Wieso lesen Erwachsene so etwas?“ „Weil sie verlernt haben, glücklich zu sein, oder das Glück nicht mehr erkennen können. Was hat dich denn heute glücklich gemacht?“ „Der Pool. Und die Melone.“   In den vergangenen Wochen habe ich immer mal dieses ganz tiefe Glückskribbeln im Magen gespürt. Wenn ich auf unserer Terrasse saß, die Vögel zwitscherten und die Sonne mir warm auf die Beine brannte. Diese Dankbarkeit für unseren Garten, die neue Sitzlounge, meine Kinder, meinen Job und über alles was ich erreicht habe, zauberte mir ein Lachen aufs Gesicht. Die vielen Jahre in denen ich hart an mir gearbeitet habe. Die vielen Momente der Tränen. Die Durststrecken und Wüstenstrecken meines Lebens, in denen ich an mir zweifelte und nicht weiter wusste. Die vielen Charakterschulungen und dieser harte Weg hin zu Selbstliebe und die viele Ehrlichkeit auch gegenüber mir selbst, die mich verändert hat. All das mündete in einem dieser Momente auf unserer Terrasse mitten im glucksenden Lachen der Kinder, die sich mit …

Gestern

Gestern war es genau 1 Jahr Pandemie. Vor 1 Jahr wurde der erste Lockdown verkündigt. Gestern vor 1 Jahr waren unsere Kinder zum ersten Mal zu Hause. Gestern vor 1 Jahr dachten wir noch, es würde sich nur um vier Wochen handeln. Wir lachten, als wir kein Klopapier kaufen konnten. Wir freuten uns, weil wir genug Hefe zu Hause hatten. Ich war mit Handschuhen einkaufen und shoppte Desinfektionsmittel. Und Bastelkram für die Kinder. Und Bücher, weil die Bibliotheken schlossen. Früher waren wir jeden Freitag Nachmittag in der Bibliothek. Das war unser Wochenendritual. Das letzte Mal eine Bibliothek betreten habe ich vor 1 Jahr und 2 Wochen. Da habe ich alle Bücher abgegeben. Denn, ich hatte Sorge, wie sich das mit der Verlängerung verhält, wenn die Bibliothek vier Wochen schließen muss. Gestern vor 1 Jahr las ich einen Mamablog aus Italien und erschauerte angesichts der Horrorszenarien eines Lockdowns. Mit Maske einkaufen? Und Schlange stehen weil immer nur eine bestimmte Anzahl in den Supermarkt darf. Es las sich wie ein Endzeitszenario. Eingesperrt im eigenen Haus. Mit Ausgangssperre. …