Jedes Jahr stelle ich ein Wort über mein Jahr, eine Art Motto. Meistens vergesse ich im Laufe des Jahres, aber wundersamerweise schlängelt es sich trotzdem durch das Jahr und ist immer mein Lernort, meistens eine Herausforderung.
Dieses Jahr habe ich mich für zwei Worte entschieden. Loslassen und Alignment. Alignment ist englisch und bedeutet Ausrichtung. Es schoss mir vor einigen Wochen in den Kopf und passt sehr gut dazu, was ich in diesem Jahr vorhabe. Neuausrichtung. 2023 werde ich mit meinem Master in den Endzügen stehen und möchte mich daher auch neu ausrichten. Keine Sorge, Bücher wird es weiter geben. Es erscheinen direkt 3 Bücher von mir dieses Jahr.
Die vergangenen Pandemiejahre waren herausfordernd und ich musste mein ganzes Berufsbild neu finden. Das ich nun keine Pfarrerin mehr werde, und das hatte ich selbst entschieden, hat mich trotzdem ganz schön durchgeschüttelt in meiner Identität. Zu lange oder so lange hatte ich mich darüber definiert.
Die Pandemiezeit habe ich genutzt, um bewusst an mir zu arbeiten, Vergangenheit und Verletzungen zu heilen. Zu gern habe ich über alles die Kontrolle in meinem Leben, das schenkt mir Sicherheit in meiner Unsicherheit. Viel zu selten lasse ich das Leben geschehen, lasse mich fallen, lasse Erlebnisse zu. Ich analysiere alles, versuche alles analytisch zu begreifen und lasse niemals los.
Daher ist meine Herausforderung an mich in diesem Jahr: Loslassen und Zulassen. Das mag für die einen ganz natürlich und selbstverständlich sein, ist es für mich aber nicht. Doch nach den 2 Jahren intensiven Arbeitens an mir, habe ich endlich die innere Sicherheit gewonnen, um genau das zu wagen. Ich habe keine Angst mehr, denn ich weiß, dass in mir alle Fähigkeiten und Ressourcen liegen, um alles bewältigen zu können. Ich kann das Leben geschehen lassen.
Wenn das neue Jahr vor einem liegt, man optimistisch Neues wagen will, sind das die schönsten Stunden und Tage des neuen Jahres. Wenn die Seiten noch leer sind und darauf warten, gefüllt zu werden. Doch dann bricht irgendwann der Alltag, das Un-Schöne, die Krisen über uns herein und schwemmen unsere schönen Pläne, Ziele und Vorhaben mit davon. Doch genau das soll meinem Optimismus dieses Jahr nicht passieren. Komme was wolle, ich möchte durch die innere Gewissheit, loslassen und zulassen zu können, mich in Gottes schützende Hände begeben. Immer mit der Gewissheit, dass ich nicht tiefer fallen kann, als in seine Hand.
Ein frohes, gesundes, gesegnetes und fröhliches neues Jahr, wünsche ich euch.
Eure Priska
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