Elternzeit, Familie
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Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden

Die Zeit um den Jahreswechsel herum ist für viele eine Zeit für Rückschau und Ausblick. Wieso mich das dieses Jahr besonders herausgefordert hat und was letztlich dabei herausgekommen ist, davon gibt es hier einen kleinen Einblick.

Kurz vor Silvester werde ich fast jedes Jahr ein bisschen melancholisch. Silvester-Blues nenne ich das Ganze. Es ist eine Zeit des Zurückblickens. Man zieht ein Fazit über das vergangene Jahr: Was war gut, was weniger gut? Was möchte man beibehalten, was gern ändern?

Dieses Jahr fiel mir der Rückblick besonders schwer und ich drückte mich eine ganze Weile lang
davor. Es war ein herausforderndes und schwieriges Krisenjahr, für viele von uns. Ich hatte das
Gefühl, außer Schwierigkeiten hatte es in meinem eigenen Leben nicht viel gegeben. Doch als ich
genauer hinschaute und mein Augenmerk vor allem auf das Positive richtete, merkte ich: Das
stimmte nicht! Da waren so viele Lichtblicke. So viele vor allem kleine und auch ein paar große
Momente, auf die ich mit Freude und Dankbarkeit zurückblicken durfte. Und da, wo ich eigentlich nur Stillstand vermutet hatte, sah ich plötzlich in der Rückschau soviel gutes Wachstum: In Beziehungen zu anderen, in meiner Persönlichkeit, bei meinen Kindern…
Ich sah das Glück in scheinbar banalen Alltagssituationen, die ich zu oft für selbstverständlich nahm.
Ich sah die erhörten Gebete und positiven Veränderungen. Trotz dieses überraschend positiven persönlichen Rückblicks hatte ich bisher selten so wenig Lust auf eine Silvesterfeier wie dieses Mal. Meine Gefühle waren ein einziges Chaos. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal mit soviel Angst und Befürchtungen ins neue Jahr geblickt zu haben.

 

Was wird uns erwarten, auf welche Herausforderungen oder Krisen sollten wir uns einstellen? Können wir das überhaupt? Welche weltpolitischen, klimatischen oder anderen Veränderungen wird es geben und wie werden sich diese auf unser persönliches Leben auswirken?
Viele sind nach mehreren Jahren, in denen eine Krise auf die nächste folgte, ausgebrannt und blicken mit bangen Herzen, teilweise sogar hoffnungslos, in die Zukunft. Corona, Krieg, Klimawandel, Energiekrise, Inflation – Was kommt als Nächstes?
Auch mich drohen die Sorgen unserer aktuellen Zeiten manchmal zu erdrücken. Mein Herz wird
schwer und ich mag am liebsten nicht darüber nachdenken, was die Zukunft bringen könnte.
Dennoch ist die erste Woche des neuen Jahres für mich immer die Zeit, mich und meinen Alltag neu zu ordnen. Letztes Jahr begann ich voller Motivation, mit großen Zielen und durchgetakteten Zeitplänen. Dieses Jahr bin ich zu müde. Ich startete bereits physisch und psychisch erschöpft ins neue Jahr, bevor es richtig begonnen hat. Wie wahrscheinlich viele sehne ich mich nach Ruhe, Frieden, Krisenpause und Normalität. Doch wie genau kann das aussehen?

Auf dem Weg dahin steht für mich ganz am Anfang eine Entscheidung. Eine Entscheidung, mich nicht unterkriegen zu lassen von der aktuellen Weltsituation. Sondern weiterhin das Gute im Leben und in der Welt zu suchen. Das Glück in den kleinen Dingen zu sehen. Meinen Fokus auf das Positive zu richten. Und meine Hoffnung auf Gott zu setzen als meinen Ankerpunkt im Leben. Mein Blick geht nach oben zu Gott, und nach vorn und nicht zurück.
Harry Potter Fans dürfte dazu ein passendes Zitat bekannt vorkommen:

„Happiness can be found even in the darkest of times, if only one remembers to turn on the light.“,

auf Deutsch: „Man kann Glück selbst in den dunkelsten Zeiten finden, wenn man nur daran denkt, das Licht anzuschalten.“ Ich habe mir dieses Mal keine so konkreten Vorsätze gesetzt wie letztes Jahr. Das erspart mir die Frustrationen, wenn ich sie nach einigen Tagen, Wochen oder Monaten doch nicht mehr so wie gewünscht umsetzen kann.

 

 

Dennoch möchte ich versuchen, jeden Tag als neue Chance zu begreifen:
Als Chance, Gott in meinem Leben zu erleben und ihm zu vertrauen. Als Chance, zu wachsen. Als Chance, kein Opfer meiner Umstände zu sein, sondern mein Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Ich kann meine äußeren Umstände oft nicht kontrollieren oder beeinflussen, aber meine Einstellung dazu und meinen Umgang damit.
Bei Freunden hängt ein Spruch an der Wand, den ich dazu sehr passend finde:

„Lord, give me coffee to change the things I can and whiskey to accept the things I can’t“,

zu Deutsch „Herr, gib mir Kaffee, um die Dinge zu ändern, die ich ändern kann und Wein, um die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann.“
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gesegnetes neues Jahr voller Licht, Hoffnung, Zuversicht, Freude, Glück, Liebe, Gesundheit und Frieden!

 

 

Fotos: pexels.com

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