365 Tage ohne...
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32. Woche von #365tageohne

 

Ihr Lieben,

ich habe mir die ganzen letzten 10 Wochen Notizen gemacht und mir aufgeschrieben wie es mir geht und was passiert ist… aber die Luft war raus. Ich war wirklich lustlos auf dieses Projekt und hätte mir gewünscht, ich hätte es nie begonnen. Gerade im Sommerurlaub war es unendlich schwer, Verzicht zu üben. Ich wollte wieder shoppen und vor allem: Ich will kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn ich mir Schuhe oder etwas für die Kinder kaufe, was nicht secondhand und nicht fair trade ist. Das schlechte Gewissen habe ich vor mir selbst. Ich habe inzwischen zu viel erfahren, zu viel gelesen um das ignorieren zu können. Das ist ehrlich gesagt, keine leichte Bürde. Wir Menschen leben meistens leichter, wenn wir nicht so viel wissen. Das muss man schon mal ehrlich sagen. Oder anders gesagt: Wir leben leichter, wenn wir einfach die Augen verschließen. Wir wollen es nicht wahrhaben, dann können wir so weiter machen wie bisher.

Hier ist ein Auszug von den vergangenen Wochen:

Tag 158:

Ich war heute mit meinem Mann auf Arbeit. Ich im Freizeitlook: Jumpsuit und ein weißes Flattershirt auf dem noch Popcorn Reste von gestern klebten und auf dem stand: „Higher heels, higher hopes.“ Na ja. Dazu muss man wissen: Bei meinem Mann auf Arbeit sind alle im Anzug und in Kostümen. Alle sind jung und schön und haben nicht mal einen Fussel auf ihrem Hemd. Ich kam mir noch nie so dämlich und daneben vor. Kleider machen also doch Leute. Kleider können seriös machen, auch seriöser als man eigentlich ist. Kleider verändern.

Tag 187:

Ich hatte Urlaub…

In dem Urlaub gab es…*trommelwirbel* ein Paar Schuhe. Kaum an der Ostsee angekommen waren meine Sandalen kaputt. Sozusagen beim ersten Schritt aus dem Auto heraus auf norddeutschem Boden. Ich tat mich schwer Ersatz zu finden. 1. Gab es keine Sandalen mehr in dem Ort und 2. Wollte ich ja eigentlich fair kaufen. Ärgerlich. Habe mich dann entschlossen mich zu freuen.

Insgesamt ist es mir im Urlaub schwerer gefallen an Geschäften vorbei zu gehen. Im vollen Alltag kommt man nicht so oft in die Stadt oder man hat weniger Zeit. Ich habe mir viele Gedanken gemacht warum wir immer weiter einkaufen gehen obwohl wir wissen, was damit zusammen hängt. Wie schaffen wir es, das so zu ignorieren?

Tag 195:

Die Herbstmode kommt in die Läden und ich habe große Lust auf shoppen. Sehr große. Es macht mich doch traurig, dass ich nicht zuschlagen kann, sondern weiter in die Tiefen meines Kleiderschrankes greifen muss. Aber ich werde nicht aufhören. Es sind nun fast 7 Monate um und die letzten 5 sind nun auch noch machbar.

Tag 200:

Wow. 200 Tage. Eine runde Zahl. Der reine Wahnsinn. So viel Zeit ist schon vergangen und ich habe es wirklich geschafft.

Heute habe ich den Mädels was gekauft. Das war schön und war so, als hätte ich für mich etwas gekauft.

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