365 Tage ohne...
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Woche 34 von #365tageohne

 

 

Ich durfte ein Interview mit Eva führen.

Eva hat ihre Masterarbeit über fair Trade Mode geschrieben und herausgefunden, dass die meisten Menschen zwar über Herstellungsbedingungen Bescheid wissen, jedoch trotzdem weiter fast Fashion kaufen.

• Was ist am Erschreckendsten an den Herstellungsbedingungen?

Schwierig zu sagen, da dort viele Sachen meiner Meinung nach erschreckend sind. Aber die Tatsache, dass teilweise die Notausgänge verschlossen sind, sodass die Arbeiter im Falle eines Einsturzes wie z.B bei der Rana Plaza oder eines Brandes nicht aus dem Gebäude können, finde ich einfach nur schlimm.
• Betrifft es alle gängigen Modeketten?
Seit dem letzten Jahr versuchen viele Modeketten auch etwas für die Umwelt zu tun wie z.B. G-Star oder H&M mit der Recycling Woche. Schön und gut, aber die Arbeitsumstände bei der Herstellung bleiben weiterhin bestehen. Daran muss meiner Meinung nach was geändert werden. Ich denke, man kann nicht alle Modeketten ‘über einen Kamm scheren’, aber die gängigen wie Zara, H&M, Primark und Mango sind eindeutig davon betroffen.
• Warum wissen Menschen über diese schrecklichen Herstellungsbedingungen und kaufen immer noch in solchen Geschäften ein?
Diese Frage habe ich mir auch bei meiner Masterarbeit gestellt. Erstaunlicherweise wusste fast jeder Teilnehmer über eines der 10 aufgelisteten Skandale Bescheid. Dennoch hat meine Untersuchung ergeben, dass die Menschen weiterhin eher Fast Fashion kaufen würden anstatt nachhaltige Kleidung. Ein großer Faktor in meiner Untersuchung war ‘involvement’. Also wie sehr man ein Verhältnis zur Mode hat und wie wichtig Mode einem ist. Hier gab es zwei Unterschiede. Zum einen das Verhältnis zur Mode und das Verhältnis zu den Arbeitsumständen von den Modefirmen. Zwar ändert sich die Attitude/Einstellung gegenüber Fast Fashion bei den Menschen, aber das Kaufverhalten nicht. Einer der Gründe ist ganz klar der Preis. Fast Fashion wird insbesondere von Menschen zwischen 18 und 25 Jahre gekauft. Die sind meist noch in der Ausbildung oder am Studieren und fehlt somit das nötige Kleingeld. Außerdem wird nachhaltige Kleidung als weniger ‘trendy’ angesehen. Machen wir uns da nicht mit schuldig?
• Kaufst du inzwischen fair?
Ich muss zugeben komplett ‘fair’ kaufe ich nicht. Ich fange erst ab August an zu arbeiten und musste die ganze Zeit mit meinem Taschengeld  auskommen. Da greife ich eher zu günstigeren Sachen. Aber mir ist augefallen, dass ich darauf schaue, wo die Sachen hergestellt werden. Und wenn ich dann mal nicht Made in China oder Made in Bangladesh lese, bin ich wenigstens etwas beruhigt.
• Was rätst du, wenn jemand über die Herstellungsbedingungen Bescheid weiß, aber nicht weiß wie er jetzt anfangen soll, das Kaufverhalten zu ändern?
Schwierige Frage…. Ich denke man muss sein ganzes Kaufverhalten und seine Einstellung ändern. Statt drei T-shirts bei H&M kauft man sich dann halt eben nur ein ‘faires’ T-Shirt. Man muss den Einkauf reduzieren, aber kann dadurch mit ruhigem Gewissen einkaufen und muss sich keine Vorwürfe machen. Dennoch denke ich, dass es sehr schwer ist…Wir leben in einer Welt in der Mode eine wichtige Rolle spielt. Hierdurch drücken wir uns als Person aus und identifizieren uns. Und Fast Fashion geht nun einmal genau auf diesen Trend ein. Schnelle und neue Trends, die bezahlbar sind. Möchte man dennoch sei Kaufverhalten ändern, braucht man eine Menge Disziplin.

 

 

 

 

 

 

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