Sweet home: Osterbasteleien
Ein Jahr ist es her, da waren wir im ersten Lockdown und Ostern war zum ersten Mal ohne Gottesdienst, dafür aber mit Regenbogen am Horizont. Wir machten ein eigenes Osterfeuer im Garten, zündeten die Taufkerzen der Kinder an und aßen wie jedes Jahr selbst gebackenen Osterzopf und Möhrenkuchen. Beides mache ich nur einmal im Jahr, es hat sich also schon traditionell als eine Art Ritual entwickelt. Vor einem Jahr war diese Pandemie noch etwas aufregend. Unwirklich und auch beängstigend. Jetzt ist sie schwerfällig und zäh, als würde man in einem Sumpfgebiet langsam mit den Gummistiefeln feststecken und die Füße nach und nach aus dem Morast ziehen. Die Zukunft ist neblig und irgendwie immer noch beängstigend. Aber das Schöne selbst in schwierigen Zeiten ist, dass Jahreszeiten und Feiertage immer wieder kommen. Sie halten sich nicht an Viren oder Weltgeschehnisse. Ostern kommt. Und wir feiern. Vielleicht wieder anders, aber wir feiern. Und genau das gibt mir Hoffnung. Vielleicht ist es belanglos, Ostereier anzumalen. Aber wenn meine Mädchen diese dann voller Stolz in unsere, noch kahlen, Bäume hängen, …