In der Nacht.
Es ist 1 Uhr nachts und ich komme in Fahrt. Um mich herum liegen Lateingrammatiken, Vokabelkarten, Stifte, Paradigmentabellen und Erläuterungen. Meine Kreativität fängt an zu sprudeln. Ich würde am liebsten noch an meinem Buch weiter schreiben. Doch ich muss ins Bett. Dringend. Denn Morgen hat die Große wieder Schule und ich muss 6.30Uhr spätestens aufstehen. Es ist nicht so, dass ich mich erst anziehe und fertig mache, einen Kaffee trinke und sie dann erst wecke. Nein. Ich wanke mit zerzausten Haaren zu ihr ins Zimmer und reibe mir mit ihr gemeinsam im Dauertakt die verschlafenen Augen. Ich mache ihr die Haare und zieh mir dann schnell etwas an. Wenn die Große mit dem Mann aus dem Haus ist, falle ich mit dem Baby wieder ins Bett oder aufs Sofa. So lange, bis mich das Kindergartenmädchen weckt. Dann beginnt der Tag. Meine Mutter würde mir sagen: „Das ist ungesund“. Weiß ich. Ich versuche auch, meinen Rhythmus normal anders zu polen. Doch wenn eine Prüfung ansteht, dann bleibt mir nichts anderes übrig. Dann falle ich …