Pressereise
Eingetaucht sind wir in eine Welt, die irgendwie nicht von dieser Welt ist. Wieder aufgetaucht sind wir schmutzig, glücklich, erholt und unbeschwert.
Ein Land zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Ein Ort, der viel zu schön ist, um wahr zu sein. Und ihr könnt dort auch hin (später mehr).
Die geheime Welt von Turisede ist eine Art Erlebnispark und befindet sich am östlichsten Punkt Deutschlands, in der Lausitz. Kommt man dort an, fährt man an fantastischen Häusern vorbei, an einem Museum namens Historum und einem Kamel. Ein echtes. Das steht da auch. Und begrüßt die Besucher. Mitten im Nirgendwo auf dem Dorf. Und genau dort haben, so sagt es die Legende, vor Tausenden Jahren die Turiseder gewohnt. Die Kulturinsel ist dem Nachempfunden, wie die Turiseder früher gelebt haben könnten. Der ganze Park trägt gleichsam zur Völkerverständigung bei, denn läuft man über die Neiße, steht man auf der polnischen Seite des Parks und kann die “Poliseder” entdecken
Im Park steht auch das erste deutsche Baumhaushotel. Wer lieber auf dem Boden schläft, findet auch hier Waldhütten oder Zelte…der Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Selbst für mich, der Camping nicht leiden kann, wären die Bedingungen fantastisch gewesen. Saubere WCs, Duschen in Greifweite, und wer lieber in den Baumwipfeln duscht oder das WC benutzt, findet auch hierzu eine Lösung. Wir haben aber lieber das Baumhaushotel genommen mit Elektroheizung, Warmwasser und Dusche.
Wir erreichen den Park abends und gehen erst einmal essen im Baumstammlokal. Jörn und Brigitte sind für uns da und bringen uns polnische oder turisedische Köstlichkeiten. Die Kinder sind begeistert, wir nicht weniger. Auch vom tollen Spielzimmer, so dass wir tatsächlich in Ruhe essen können. Kaffee hilft dem Mann und mir nochmal Energie zu sammeln, denn wir haben als Familie eine Geheimbotschaft bekommen, die wir pünktlich 21.30 Uhr aufmachen sollen. Frida legen wir ins Baumhaus. Wir schlafen in Bergamo´s Gästenest. Bergamo ist der König der Turiseder und wir sind seine Gäste. Ziemlich prunkvoll ist das Haus. 3 Etagen. Wir schmunzeln viel über die Einrichtungsideen. Ich bin fasziniert, wie sauber und bequem alles ist und die Kinder sind, wie könnte es anders sein, mehr als glücklich. Sie schlafen ganz oben. Sie erleben die wohl aufregendste Nacht ihres Lebens, so weit kann ich schon mal vorgreifen.
Frida schläft glückselig zwischen uns und auch schon früh ein, so dass der Mann, Lele und Merlind allein auf 21.30 Uhr warten. Ich krieche die Treppen hoch zur Dachterasse des Baumhauses. Wow. Luxus zwischen den Bäumen. Und ja, ich muss mich mehrfach kneifen. Ich stehe wirklich in den Bäumen. Über mir die Linde. Unter mir leise kichernde Mädchen, die halb verzweifelt versuchen, das Rätsel von Turisede zu lösen, um ein Ehrenturiseder zu werden. Pünktlich 21.30 Uhr erscheinen Lichter, Glockenschläge und die Suche geht los. Gespenstergeräusche, Eulengeräusche, die per Tonband eingespielt werden und sich mit dem Knacken der herunterfallenden Eicheln vermischen. Es ist faszinierend, etwas gruselig und heimelig-glücklichmachend zugleich. Ich rieche den Geruch von Lagerfeuer. Darüber sitzen Menschen in riesigen, so genannten “Kannibalentöpfen” und genießen ihr heißes Bad oder die Sauna. Mitten im Wald, in freier Natur. Ich stehe auf der Terasse, berühre die Blätter der Linde mit den Fingern und spüre, wie unfassbar wunderschön dieser Moment ist.
Die Nacht.
Die Kinder kommen wieder. Sie haben alles gelöst und fallen totmüde in ihr Baumbett. Die Eule ruft immer noch. Die Eicheln knacken auch. Merlind gruselt sich und kuschelt sich mit in die Bettdecke ihrer großen Schwester. Sie schlafen sofort ein. Wir auch. Frida schläft selig und ruhig. Zusammengekuschelt werden wir morgens von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Das Holz knackt, wenn sich jemand im Baumhaus bewegt. Wir haben allen Ernstes, in einem Baumhaus übernachtet! Die gemütlichen, großen Betten haben uns eine tolle Nacht beschert. Angezogen laufen wir ins Baumstammlokal. Dort erwartet uns kannenweise heißer, sehr leckerer Kaffee und ein tolles Frühstücksbuffett mit allem, was das Herz begehrt: Süße, saftige Birnen vom Baum aus dem Nachbarsdorf von denen man nicht genug essen kann, frische Ossi-Brötchen und Troll-Trunk für die Kinderherzen.
Frisch gestärkt machen wir uns ans Werk, den Park zu entdecken und ich sage es vornweg: Niemals nie hätten wir alles schaffen können. Wir müssen unbedingt wieder hin. Die Kinder klettern, lachen, toben. Überall gibt es Geheimgänge, unterirdische Höhlen, Wege in den Baumwipfeln, Trampoline… wer möchte, kann sich mit einer Schatzsuche durch den Park lotsen lassen. Dafür muss man am Eingang die Familienzauberzahl herausfinden.
Lele und Merlind haben geweint vor Abschiedsschmerz, als wir fahren mussten, daher: Wir kommen auf jeden Fall wieder. Unsere Mädchen sind zwar Ehrenturiseder geworden. Sie haben das nächtliche Rätsel gelöst und der Frühstücksfrau die Lösung ins Ohr geflüstert, aber wir haben einfach den Schatz im Baumhaus nicht finden können.
Unsere Lieblinge:
Beim Essen
Polnisch essen im Baumstammlokal (es gibt natürlich auch vegane/vegetarische Möglichkeiten). Dabei die hölzernen Speisekarten aus schwerem Echtholz bewundern und aus Tonkrügen kühles Bier trinken
Im Feuerkessel kann man auch Essen kaufen, dass man sich dann selbst auf einem angrenzenden Lagerfeuer braten kann.
Die Tiere
Die Ziege die auf dem Dach steht, ist auf jeden Fall für eine Überraschung gut. Genauso wie der laut rufende Esel, der nachts scheinbar schlecht träumt und jeden Langschläfer morgens wach macht. Wir lieben Esel!
Ein anderes Highlight ist das Erlebnis, mitten in einem Vogelkäfig zu stehen. Das Bezwitschrum macht das möglich. Und, nicht zu vergessen: Der lachende Papagei!
Bei Regen
Das Turihallum bietet einen fantastisch großen Indoor Spielplatz mit Café. So viel zu Entdecken und zu Beklettern für Groß und Klein habe ich selten gesehen. Eigentlich kann man die ganze Zeit nur Staunen.
Zum Entspannen
Leih dir ein Fahrrad in der Neißepforte und befahre den Neißeromantikweg. Das Neißecafé befindet sich am östlichsten Punkt Deutschlands, danach geht es weiter in Polen. Im Sehcafé, ganz versteckt, gibt es Ruhe, polnisches Eis, Kastaniensuppe oder einfach nur eine kurze Auszeit.
Zum Klettern
Das Schloss mit all seinen unterirdischen Geheimgängen, Wegen ist mehr als nur faszinierend.
Wahnsinnig cool sind auch die Kletterwege in den Baumwipfeln.
Was man wissen muss:
– Geld kann man an der Rezeption abheben, die ist bis 18:00 besetzt
-Im Baumstammlokal kann man mit EC Karte zahlen, alle anderen Cafés mit Bargeld
-Hunde kann man mitbringen, sie müssen aber an der Leine bleiben.
-Turisede ist mit Kinderwagen gut entdeckbar. Wer klettern möchte, braucht eine Trage. Es gibt außerdem ein so genanntes “Wicklum”, um auch den Babys ein gutes WC- Erlebnis zu sichern.
-Taschenlampen sind wichtig. Wer keine hat, kann sich welche an der Rezeption im Shop holen. Auch Stirnlampen fürs Kriechen durch Höhlen
-wer Knieschützer besitzt: Es ist eine gute Idee, sie mitzunehmen
-ansonsten: Bequeme Kleidung, die dreckig werden kann und festes Schuhwerk.
Kulturinsel Einsiedel- die geheime Welt von Turisede
Kulturinsel Einsiedel 1,
02829 Neißeaue OT Zentendorf
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