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Wenn es zu viel wird – Familienalltag

cof

 

Jedes Wochenende auf Achse. Immer ist irgendetwas.

“Was macht ihr heute? Morgen? Am Wochenende?”

“Wollen wir uns mal treffen?”

“Wir können ja mal einen Kaffee trinken gehen…”

Jeder, der das jetzt liest: Ich trinke gern Kaffee. Ich mag Menschen. Und mein Freundes-/Bekanntenkreis ist groß. Und ich mag das. Doch ehrlich, manchmal ist mir das zu viel. Wo ist die Zeit geblieben, an der wir am Wochenende ohne schlechtes Gewissen einfach nur zu Hause geblieben sind? Haben wir permanent Angst, etwas zu verpassen?

Der Artikel und die Fragen, die ich hier stelle, entsprechen nicht komplett unserem Empfinden. Sie sind fiktiv gestellt und sollen aber deutlich machen, wie wichtig es ist, dass wir uns mehr reflektieren.

Das Überangebot und das Tempo der Stadt hält uns gefangen. Wir sind hektisch. Wir haben zu viele Termine auf einmal und es gibt viele Wochenenden, an denen der Mann und ich doppelt und dreifach belegt sind und wir gar nicht wissen, wie wir uns entscheiden sollen.

Warum machen wir da mit? Vielleicht ist es auch die Angst, einsam und verlassen zu sein. Einsam zu Hause, während alle anderen Spaß haben. Wie das Mauerblümchen aus der Schulzeit, das keine Freunde hatte.

Vielleicht machen wir das, weil wir wissen, dass Vitamin B “alles” ist. Oder wir haben Angst, dass bei Einsamkeit und Langeweile uns die Kinder auf die Nerven gehen. Vielleicht machen wir das, weil wir als Familie auf engstem Raum nicht klar kommen. Weil wir streiten, wenn wir uns zu lange ertragen müssen. Vielleicht wissen wir aber auch gar nicht mehr, etwas mit uns anzufangen. Uns fällt zu Hause “die Decke auf den Kopf”.

Ehrlich, wir haben die schönsten Küchen. Wir lesen Interieur Blogs, Pinterest und DIY Projekte. Wir richten uns ein. Und wenn es dann schön ist, verbringen wir kaum Zeit in unseren vier Wänden. Stattdessen rasen wir mit Kind und Kegel von einem Event zum anderen. Wir meinen vielleicht, dass wir dadurch Mehrwert schaffen für uns. Für unsere Kinder. Doch das ist nicht so. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber meine schönsten Kindheitserinnerungen sind an zu Hause. Unser Garten. Das Spielen mit Freunden zu Hause. Basteln mit meiner Mama, Spielen mit den Großeltern. Stundenlanges Herumstromern. Lesen. Musik hören. Langeweile ist so wertvoll und wichtig für die gesunde Entwicklung der Kinder. Und wir Erwachsenen geben immer wieder viel Geld aus für Entspannung, Yoga, Massagen, Kosmetik und Entstressungsmethoden. Dabei haben wir einfach verlernt, zu Hause auf dem Sofa zu sitzen und ein gutes Buch zu lesen. Wir haben verlernt, was es bedeutet, wirklich FREI zu haben. Wenn wir frei haben, ist dieser Tag voll mit social contacts und das Smartphone ist dabei gezückt. Selbst im Urlaub gönnen wir uns keine richtige Auszeit.

Ich bin erwachsen und muss mich immer wieder wehren gegen diesen Druck, etwas machen zu müssen. Ich muss gar nichts. Ich muss nur meine Kinder versorgen und erziehen. Ich muss sie lieben und darf meinen Mann lieben. Ich darf Geld verdienen, so viel wie wir haben wollen um den Lebensstandard zu führen, den wir haben wollen. Ich darf mich an Gott lehnen und mir seiner unendlichen Liebe zu mir gewiss sein. Mehr zählt nicht. Es ist herausfordernd, doch ich will diese Herausforderung immer wieder gerne annehmen.

 

 

 

 

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