Vor Kurzem fragte mich eine nichtchristliche Freundin: „Woran merkt man in deiner Erziehung eigentlich, dass ihr Christen seid? Wie bringt ihr das euren Kindern bei?“ Gute Frage! Wo macht mein Glaube in meiner Erziehung einen Unterschied? Und wie kann ich das, was ich glaube, meinen Kindern altersgerecht mitten im Familienalltag beibringen? Ich habe mich anschließend darüber mit vielen christlichen Müttern und Vätern unterhalten und nun hier ein paar Anregungen zum Ausprobieren für euch.
Für Leseratten
Auch im christlichen Bereich gibt es zahlreiche liebevoll gestaltete Kinderbücher, die Kindern unterschiedlicher Altersspannen Bibelgeschichten und christliche Werte näherbringen. Unser Sohn etwa hat noch vor dem ersten Geburtstag eine „Knister-Kinderbibel“ bekommen, die aus wenigen, knisternden Stoffseiten und bunten Bildern besteht. Und unsere große Tochter hat eine praktische Taschenbibel mit Griff, die sie wie einen kleinen Koffer umhertragen kann – so machen Bücher Spaß!
Manchmal schauen sich die Kids die Bücher allein an, manchmal lesen wir gemeinsam oder spielen eine der Geschichten nach. Wer es gern greifbarer mag, kann dafür sogar Spielfiguren benutzen. Ein Klassiker zum Erzählen und Nachspielen ist die Weihnachtsgeschichte mit den Tieren, Maria und Josef, dem Jesuskind und dem Stall. Auch die berühmte Arche Noah gibt es mittlerweile von diversen Herstellern als Spielzeug.
Sehr empfehlen können wir das Buch „Lieber Gott, du bleibst bei mir“*. In kurzen Geschichten mit verschiedenen Tieren wird jeweils ein anderer christlicher Wert Alltagsnah veranschaulicht. Jede Geschichte endet mit einem passenden Bibelvers, einem Gebet und einem Impuls zum Nachdenken und um mit den Kids darüber reden.
Für Künstler
Wir haben zwei kleine Künstler zu Hause, die am liebsten alles mit bunten Stiften anmalen würden. Warum das nicht nutzen, um den Kids den christlichen Glauben näher zubringen? So gibt es auch biblische Mal- und Stickerbücher, in denen die kreativen Köpfe Geschichten rund um Gott bunt anmalen, bekleben und selbst gestalten können. Wie bei nicht-christlichen Büchern auch reicht die Palette von Fingermalbüchern über wegwischbare Varianten bis hin zum klassischen Malbuch. Meist bleiben solche selbst erforschten und gestalteten Geschichten besser im Kopf und die Kinder erinnern sich zum Beispiel daran, dass sie Jesus mal rote Haare gemalt haben 😀
Für Musikliebhaber
Wer gerne Musik hört oder sogar selbst spielt, wird auch im christlichen Sektor problemlos fündig. Da wir selbst zu Hause viel Musik machen, hört unsere große Tochter mittlerweile gerne auch „Erwachsenenlieder für Gott“, wie sie es nennt. Speziell für Kinder gibt es ebenso zahlreiche Alben, die Wissen über Gott und Geschichten aus der Bibel kindgerecht vertonen. Empfehlenswert sind hier beispielsweise das Liederbuch und die verschiedenen Alben von „Feiert Jesus! Kids“. Wir haben festgestellt, dass man dabei sogar als Erwachsener noch andere Perspektiven auf altbekannte Geschichten findet und etwas lernt. Inzwischen habe ich sogar die meisten Ohrwürmer von christlichen Kinderliedern!
Wenn man seinen christlichen Glauben durch Rituale im Alltag integrieren möchte, eignen sich Lieder wunderbar. So kann man vor jedem Essen ein Tischgebet singen, das finden die Kids meist ohnehin besser als ein einfaches gesprochenes Gebet. Und auch das Gute-Nacht-Lied vor dem Schlafen kann von Gott handeln.
Für Plappermäuler
Geschichten und Lieder über Gott eignen sich auch super, um mit Kindern über den christlichen Glauben zu sprechen. Unsere große Tochter fragt oft nach einer Geschichte oder einem Lied nochmal nach, wer eine bestimmte Person ist, was sie tut und warum. Je nach Alter der Kinder ergeben sich so manchmal erstaunliche Gespräche über Gott und die Welt. Dabei können sogar wir Eltern noch was lernen, wenn wir uns auf die kindliche Sicht der Dinge einlassen.
Statt nur über Gott zu reden, kann man auch mit Kindern schon früh anfangen, mit Gott zu reden, also zu beten. Am besten eignen sich feste Gebetszeiten, etwa vor dem Essen, dem Schlafengehen oder bevor früh alle das Haus in Richtung Arbeit, Kindergarten oder Schule verlassen. Manche haben vorgefertigte Tisch- oder Abendgebete, die man auswendig lernen kann; andere beten lieber frei – hier kann jeder entscheiden, was der gesamten Familie besser liegt. Kinder gewöhnen sich schnell an solche Rituale. Unsere Tochter wünscht mir früh immer noch „Gottes Segen“, wenn ich sie im Kindergarten abgebe. Abends erinnert sie mich, wenn ich mal das übliche Gebet vor dem Schlafen vergessen habe. Und wenn jemand aus Familien- oder Freundeskreis krank ist, betet sie mittlerweile ganz selbstverständlich für die Person, damit es ihr schnell wieder gut geht.
Für Technikfans
Das Kind mal kurz beschäftigen und ihm gleichzeitig etwas über Gott beibringen? Geht gut mit Hilfe einer App: „Bibel für Kids“ von Life.Church ist die kleine Schwester der YouVersion Bibel-App für Erwachsene. Mit schön gezeichneten und interaktiv animierten Illustrationen führt sie Kinder durch die bekanntesten biblischen Geschichten. Außerdem sind Minispiele wie Malen oder Memory integriert. Vor allem unsere Tochter liebt die App und lernt so spielerisch die Bibel kennen.
Kindern mitten im Familienalltag christliche Werte und biblisches Wissen beizubringen muss nicht schwer sein. Das kann nebenbei geschehen und in den normalen Tagesablauf integriert werden oder gefördert werden durch gezielt christliche Geschichten, Spielzeug etc. Letztlich darf jede Familie ihre eigene Art und Weise finden. Spätestens wenn das Kind auf dem öffentlichen Spielplatz im Sandkasten laut „Mein Gott ist so groß, so stark und so mächtig…“ singt weiß man, dass etwas Gutes hängen geblieben ist…
Fotos:Pexels.com
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