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Minimalismus als Familie leben

Während ich hier sitze und schreibe, versinke ich im Chaos.
Für manche wäre das vielleicht kein Chaos, für mich aber schon. Wir besitzen zu viel Zeug. Viel zu viel.
Nicht nur die Kinder, auch wir. Die Kinder haben meist sinnvolle, hochwertige und sehr schöne Spielsachen.
Wir Erwachsenen besitzen von allem viel zu viel.
Und zum ersten Mal seit der Mann und ich zusammen sind, ist zumindest so viel Ruhe eingekehrt, dass es uns aufgefallen ist und uns gleichermaßen gestört hat.
Wir misten also aus. Wir verschenken, wir verkaufen.

Warum das alles? Ich habe euch hier schon mal von unserem Versuch, weniger zu kaufen, erzählt. Warum machen wir das? Nico von finanzglueckfamilie schreibt:

 

Das bringt es in 3 Sätzen auf den Punkt. Wir haben das Gefühl, in Zeug zu ersticken. Während eine Freundin mit ihrer Familie ausgewandert ist und jetzt unter der thailändischen Sonne im Meer schwimmt, misten wir aus.

Minimalismus ist die neue Auszeit für all die Menschen, die sich keine wirkliche Auszeit nehmen können, so habe ich es letztens gelesen. Wir sehnen uns nach Ruhe und Kargheit, damit der Alltagsstress an uns abperlen kann.
Wir sehnen uns nach einem anderen Leben. Während die einen Sabbaticals und Weltreisen machen, bleiben die meisten zu Hause und starren in ihr Hamsterrad der Gesellschaft.
Arbeiten um zu kaufen. Zu kaufen, damit wir anderen Menschen zeigen können, dass es uns gut geht. Menschen, die nur schlecht über uns reden und die es am Ende gar nicht zu interessieren hat.
Der neuste Fernseher, ein tolles Ipad, oder den stylischen Rucksack und wir verschulden uns dabei. Das sind keine sinnvollen Kredite, keine Investitionskredite wie Immobilien oder Bildung.
Zeug besitzen, damit andere neidisch sind: Absolut sinnlos. Macht nicht glücklich.

ABER ich bin kein Freund von schwarz-weiß, von Minimalismus, wo am Ende nichts übrig ist. Wir haben Erinnerungen. Ich sammel Basteleien, Fotos, Schallplatten usw. Und ich möchte das nicht hergeben. Ich wäre nicht in der Lage, karg zu leben, da Dinge auch davon erzählen, dass eine Familie hier lebt, dass hier Leben herrscht. Ich bin ein Freund von geschlossenen Schränken, von sinnvollen Aufbewahrungsmöglichkeiten und trotzdem, ja, wenn man aufräumen möchte, MUSS man wegwerfen und entsorgen.
Schweren Herzens habe ich mich dazu entschlossen, statt noch mehr Bücherschränke zu kaufen, alte Bücher zu verkaufen. Eigentlich träume ich von einem Bücherzimmer, mit Büchern, die bis an die Decke reichen, aber, wir sind eine Familie und wir würden in Büchern ersticken. Ich muss mich also mit 5-6 Metern zufrieden geben.

Und wir brauchen von allem weniger, damit wir weniger Zeit damit verbringen müssen, auf all diese Dinge aufzupassen, sie zu säubern, zu hegen, zu pflegen… es ist von allem viel zu viel.

Das Wichtigste vorab: Ein aufgeräumtes zu Hause ist toll, aber: Wir müssen erst ausmisten, bevor wir aufräumen können. Als zweites stehen dann schöne Körbe und geschlossene Schränke an, die unseren Besitz aufnehmen und geordnet da stehen können. Aber: Ohne ausmisten und wegräumen, stopfen wir nur all unser Zeug in Schränke und es sieht immer unordentlich aus.

Wie kann man minimalistischer als Familie praktisch leben?

1. mit den Kindern ausmisten.
Was kann an die Heilsarmee, was können wir verkaufen, was wird weggeworfen?
Was hatten wir schon lange nicht mehr in der Hand?

Kindern fällt es schwer, sich von ihren Sachen zu trennen, aber wenn wir es regelmäßig mit ihnen machen, sie an die Hand nehmen und ihnen erklären warum und sie ihre Spielsachen auch selbst abgeben können, dann lernen sie es und können später auch besser aufräumen.

2. Verkauft alles, was ihr seit 2 Jahren nicht gebraucht habt.

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten wie mamikreisel, ubup, momox, ebay… oder verschenkt es auf freeyourstuff Facebook Pages.

Wir haben nach unserem Umzug (Danach! wohlgemerkt) eine Kiste voller alter Videospiele auf dem Dachboden entdeckt. Die ist noch aus dem Kinderzimmer meines Mannes etliche Male mitgezogen. Ist bisher niemandem aufgefallen.

3. Es gibt ja wirklich unzählige Bücher übers Ausmisten.

Das Bekannteste ist wohl von Marie Kondo und ihr magic cleaning Buch (Affiliate Link*). Geh durch eure Wohnung und nimm dir zu Beginn immer Häppchenweise ein Zimmer und einen Schrank vor. Wenn das erledigt ist (was einige Wochen dauern kann), gehst du regelmäßig durch die Wohnung und sortierst aus. Auch hilfreich ist FlyKondo, ein Trend, der beim Putzen helfen soll.

Am Besten wäre es natürlich, weniger Schund zu kaufen, sondern nur noch Dinge, die ihr wirklich benötigen könnt. Ich stell hier auf dem Blog immer mal neues Spielzeug und tolle ausgewählte Bücher vor. Das ist beim besten Willen nicht alles, was bei mir an Empfehlungen im Mail Postfach landet, sondern ich sortiere aus und entscheide, was in mein Haus ziehen darf und was absolut empfehlenswert ist.

4. Weniger ist mehr.

Das Problem bei jemandem, der viel kaufen muss, ist meistens eine tiefere, ungestillte Sehnsucht. Vielleicht fühlst du dich nicht geborgen, vielleicht hattest du Mangel in deiner Kindheit und freust dich, dass du dir endlich alles kaufen kannst, was du willst. Vielleicht hast du keine Freude am Sparen und falsche Geldsätze im Kopf wie “Geld macht nicht glücklich” und deswegen stopfst du deine Wohnung und deine Schränke voll.

Schau, woran es bei dir liegt. Und dann ändere es. Du brauchst kein klinisch reines, perfektes zu Hause, sondern nur etwas weniger von Allem.

 

 

*affiliate Links machen das Produkt nicht teurer. Wenn du über diesen Link kaufst, hilfst du mir und meiner Arbeit.

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