Seit dem Juni diesen Jahres findet auf dem Feinkostgelände am Südplatz in der Südvorstadt ein idyllischer, kleiner Bauernmarkt statt. Jeden Freitag zwischen 16-18 Uhr können sich alle ihre vorbestellten und online gekauften Waren dort abholen.
Marktschwärmer ist eine Tochter von „La Ruche Qui Dit Oui“ aus Frankreich, wo das Food Assembly Konzept 2010 geboren wurde und überaus erfolgreich ist. Inzwischen breitet sich die Idee in ganz Deutschland aus, überall eröffnen neue Märkte und jeder kann einfach starten, so wie wir. In Leipzig gibt es im Osten seit über einem Jahr einen zweiten Standort, in der Hildegardstraße.
Malte und Jasmin sind die lokalen Organisatoren und Strippenzieher und haben mir ein bisschen von der Idee und dem Konzept des Marktes erzählt:
“Ganz gemein gesagt: Klassische Märkte nutzen inzwischen aus, dass sich Einkäufer dort wohlfühlen – Märkte sind Event und Experience geworden. Manchmal führt das dazu, dass sie überraschen kommerziell daherkommen. Das bedeutet einerseits, dass die Standgebühren hoch sind, andererseits, dass nicht einfache Landwirte von um die Ecke ihre Ware präsentieren, sondern immer mehr professionelle Händler auftauchen, die unter anderem Produkte aus der Großmarkthalle vertreiben.
Marktschwärmer richtet sich explizit an kleine, meist familiengeführte Betriebe oder Manufakturen, die ausschließlich Lebensmittel in der unmittelbaren Region anbauen und verarbeiten. Damit geben wir jenen eine Bühne, die aus unserer Sicht Land und Leute wieder zusammenbringen.„Bauer To The People“ ist also nicht nur ein doofer Spruch – Kern des Konzepts ist, einen unkomplizierten Zugang zum besten zu bieten, was bei uns vor der Haustür gedeiht. Der Unterschied zergeht auf der Zunge, viele Kunden sagen: „Das schmeckt ja wie früher bei euch.“ Unsere Schlachter beispielsweise verzeichnen mitunter höhere Umsätze als der Gemüsehof – und beide Betriebe, Ziegenhof Schlenze und Chursdorfer Büffelspezialitäten, arbeiten mit einem Mindestmaß an Beigaben und mit jahrhundertealten Techniken. Das ist nicht nur so dahingesagt: Die pflügen ernsthaft noch mit Pferden, kannst Du dir anschauen. Daran scheint sich aber vor allem eine Sehnsucht nach Einkaufsmöglichkeiten abzuzeichnen, denen man wirklich vertrauen kann. Und bei uns kannst Du Deinem Bauern in die Augen schauen.”
Wann bestelle ich?
“Gleich nach unserem kleinen Markt am Freitag eröffnet der nächste Online-Verkauf. Bis Mittwoch Nacht kann man bestellen, natürlich auch mehrmals hintereinander. Am Donnerstag ist der Verkauf geschlossen, damit die Bauern Zeit zum Ernten und Packen haben. Am Freitag treffen wir uns, immer zwischen 16.00 und 18.30, dann geht es von vorne los. Und stimmt, die richtig begehrten Sachen sind manchmal schnell weg – oft ist das Obst und Fleisch, denn es wird nur so viel von den Bäumen gepflückt, wie reif ist und auch nur in kleinen Mengen geschlachtet. Am besten solltest Du deswegen schon mal am Wochenende bestellen, was Du dir auf jeden Fall wünscht – und kannst für den Rest auch später nochmal vorbeischauen. Das Schöne daran: Nie wieder mehlige Supermarkt-Pfirsiche, sondern auf den Punkt gereifte, die gestern jemand für Dich vom Baum geholt hat.”
Was kann ich kaufen?
“Familien finden grundlegend alles, was sie brauchen auf unserem Markt. Und zwar wirklich nur das, was genau jetzt und genau hier in Saison ist. Marktschwärmer ist damit auch ein toller Kalender. Die Erdbeerzeit geht vorbei, dann kommen schon die Kirschen und immer so weiter. Momentan kann man bei uns aus ungefähr 200 Produkten auswählen und wir arbeiten permanent daran, noch mehr Vielfalt abzubilden. Auf jeden Fall gibt es Demeter-Gemüse, Milch und Käse von Kuh und Büffel, Frischkäse, Brotaufstriche, Marmeladen, Senf, Honig, Brot, Fleisch, Eier, Säfte und noch lauter verrückte Kleinigkeiten, sei es Likör und Obstler, Bier, Bienenwachstücher oder Kekse.
Das System funktioniert vollautomatisch – die Bauern stellen jede Woche auf die Plattform, was sie gerade im Angebot haben und erhalten nach Deiner Bestellung auch sofort ihr Geld. Das Beste: Sie machen ihre Preise komplett selbst und es bleibt für sie viel mehr hängen, als wären sie im klassischen Handel vertreten.”
Ist alles bio?
Wir legen Wert auf die Regionalität und die Philosophie, die dahinter steckt. Viele Produzenten können und wollen sich die Bio-Label nicht leisten. Braucht auch ein Hersteller von feinem Quittenaufstrich nicht, der sein Obst per Hand von der Streuobstwiese sammelt und dann mit dem Lastenrad heimfährt. ”
Online einkaufen kannst Du hier, unter Marktschwärmer.de
Weitere Standorte der Marktschwärmer Deutschlandweit, findest du hier.
Ihr habt Interesse, auch ein Marktschwärmer zu werden und einen Markt zu organisieren? Dann meldet euch bei mir, ich leite euch an Malte und Jasmin weiter!
Wie das Einkaufen abläuft:
Du meldest dich auf der Homepage an, und zwar genau dort, in welchem Stadtteil du einkaufen willst.
Nun wird geshoppt. Achtung: Am besten gleich am Samstag!!!
Lade deine Artikel in den Warenkorb und zahle direkt online.
Nun zur angegeben Zeit mit deiner Bestellnummer in die Feinkost fahren und deine Bestellungen frisch abholen!