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Define: mother

In der aktuellen Zeitschrift family haben Sophie Kröher, die Fotografin, und ich, 3 Frauen portraitiert, die ihre Kinder haben gehen lassen müssen. Die Frage über allem ist: Ab wann ist man Mutter, und wie lange ist man Mutter? Und für wie viele Kinder? Und wie kann man mit diesem Schmerz umgehen, wie kann man weiterleben, wenn das eigene Kind vor einem von dieser Welt gehen muss?

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Sophie hat daraus ein sehr berührendes Projekt namens define:mother geschaffen, indem sie auf der einen Seite Frauen eine Plattform gibt, um über ihren Verlust zu sprechen und andererseits Frauen, die ebenfalls betroffen sind, ermutigen will. Sie sind nicht allein.

Und wenn die Gesellschaft feinfühliger wird, sich mehr mit diesem Thema befasst, dann können wir alle offener über Verlust sprechen und Schmerz aushalten. Denn Schmerz gehört zu diesem Leben unweigerlich dazu.

Sophie hat aber nicht „einfach so“ dieses Projekt gestartet, sondern sie ist selbst betroffen und selbst eine Mutter, die ihr Kind zu früh verabschieden musste. Hier ist ihre Geschichte.

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Als Sophie Anfang 20 war, wurde sie schwanger. Sie war so glücklich darüber. Dankbar. Sie spürte das Baby in sich, das Klopfen und die kleinen Füße, die an ihre Bauchdecke stießen. In der 2. Trimesterhälfte der Schwangerschaft, fuhren sie und ihr Mann auf eine Ferienfreizeit mit ihrer Kirchgemeinde und dort passierte es: Wehen setzten ein. Die Gemeinde betete gemeinsam für ein Wunder. Doch es passierte kein Wunder.

Wie gehen wir damit um, wenn kein Wunder passiert? Hören wir dann auf zu glauben?

Manchmal beten wir, es passiert nichts und wir gehen darüber hinweg, leben weiter, als sei nichts passiert.

Wie gehen wir mit dieser Diskrepanz um?

Sophie erzählt die Geschichte von Johannes dem Täufer. Er war ein hingebungsvoller Nachfolger Jesu. Er predigte, er taufte im Jordan und lebte dafür, auf den Messias hinzuweisen. Tatsächlich ist er der Prophet, der auf Jesus hinweist und darf eben diesen sogar taufen. Sein ganzes Leben ist Gott gewidmet. Doch er wird verspottet und verhöhnt von den großen jüdischen Führern und schließlich endet er im Kerker vom römischen König Herodes und stirbt, als dessen Frau seinen Kopf fordert. Das ist das Ende des rühmlichen Propheten. Gott scheint an ihm vorbei gegangen zu sein.

Und so fühlt sich auch Sophie. Gott ist an ihr vorbei gegangen. Gebete haben nichts bewirkt, er hat nicht das getan, was sie erwartet hatte.

In dem Leid und dem Schmerz gibt es nichts zu sagen. Floskeln helfen nicht. Gottes Handeln und seine Wege sind manchmal nicht nachvollziehbar und wir lernen: Glaube muss nicht heißen, dass das Leben immer gut ist. Zweifel dürfen existieren, sie zu ignorieren bringt nur noch mehr inneres Leid mit sich. Und trotzdem entscheidet sich Sophie, weiter zu glauben. Zu hoffen, auch wenn sie es nicht verstehen kann.

Zeit heilt nicht die Wunden, aber mit der Zeit wird das Herz weicher und Freude zieht wieder ein. Die Narbe bleibt.

Wenn die Wunder nicht geschehen, für die wir gebetet haben, sind auch die umliegenden Menschen, sehr betroffen. Sie können die Trauer oft nicht abfedern. „Ich hätte mir gewünscht, dass mehr Menschen einfach neben mir gesessen und meinen Trauerprozess begleitet hätten, keine Ratschläge oder Erklärungsversuche gewagt hätten, so sagt Sophie heute.

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Carl wurde im 2. Trimester durch eine stille Geburt, tot geboren. Seine Kleidung war die für ein Sternenkind, er war nur 30 cm groß. Er war ein gesunder Junge, wurde aber zur Frühgeburt.

 

*Fotos von Mirjam Klein

 

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